Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815.

Bild:
<< vorherige Seite

gen behielten. Die Schläge II. III. IV. und VII.
gaben aber den Schlägen 4 und 6 allmählig et-
was ab und behalten ohngefähr 90 Morgen.

Ich werde nun zuvörderst den Umlauf und
die Behandlung dieser sieben Hauptschläge, so
wie sie festgestellt und eine Rotation, jedoch mit
einigen Abweichungen, durchgeführt worden, im
Ganzen und Allgemeinen angeben, hernach von
jedem Schlage besonders reden.

1) Hackfrüchte, wozu auch gedrillete Boh-
nen gehören.

Hierzu wird im Herbste tief, d. h. zwei bis
drei Zoll tiefer, als der Pflug bisher eingedrun-
gen, gepflügt; wo der Boden einen festen Un-
tergrund hat, mit zwei Pflügen, deren letzterer
dem erstern in derselben Furche folgt. Man stelle
sich hierbei aber keine außerordentliche Tiefe vor;
bis jetzt bin ich bei der zweiten Rotation auf 9
bis 10 Zoll eingedrungen. Im Herbst und Win-
ter wird, so wie es die Witterung erlaubt, der
Dünger aufgefahren, dieser gleich ausgestreuet
und das Land damit bedeckt: dann im Frühjahr,
sobald es geschehen kann, flach untergepflügt.
Die Hauptfrucht ist hier nach dem ersten Jahre
Kartoffeln gewesen. Hierzu wird das Land, nach-
dem es fein geegget worden, mit Hülfe des Fur-

gen behielten. Die Schlaͤge II. III. IV. und VII.
gaben aber den Schlaͤgen 4 und 6 allmaͤhlig et-
was ab und behalten ohngefaͤhr 90 Morgen.

Ich werde nun zuvoͤrderſt den Umlauf und
die Behandlung dieſer ſieben Hauptſchlaͤge, ſo
wie ſie feſtgeſtellt und eine Rotation, jedoch mit
einigen Abweichungen, durchgefuͤhrt worden, im
Ganzen und Allgemeinen angeben, hernach von
jedem Schlage beſonders reden.

1) Hackfruͤchte, wozu auch gedrillete Boh-
nen gehoͤren.

Hierzu wird im Herbſte tief, d. h. zwei bis
drei Zoll tiefer, als der Pflug bisher eingedrun-
gen, gepfluͤgt; wo der Boden einen feſten Un-
tergrund hat, mit zwei Pfluͤgen, deren letzterer
dem erſtern in derſelben Furche folgt. Man ſtelle
ſich hierbei aber keine außerordentliche Tiefe vor;
bis jetzt bin ich bei der zweiten Rotation auf 9
bis 10 Zoll eingedrungen. Im Herbſt und Win-
ter wird, ſo wie es die Witterung erlaubt, der
Duͤnger aufgefahren, dieſer gleich ausgeſtreuet
und das Land damit bedeckt: dann im Fruͤhjahr,
ſobald es geſchehen kann, flach untergepfluͤgt.
Die Hauptfrucht iſt hier nach dem erſten Jahre
Kartoffeln geweſen. Hierzu wird das Land, nach-
dem es fein geegget worden, mit Huͤlfe des Fur-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0041" n="24"/>
gen behielten. Die Schla&#x0364;ge <hi rendition="#aq">II. III. IV.</hi> und <hi rendition="#aq">VII.</hi><lb/>
gaben aber den Schla&#x0364;gen 4 und 6 allma&#x0364;hlig et-<lb/>
was ab und behalten ohngefa&#x0364;hr 90 Morgen.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head/>
        <p>Ich werde nun zuvo&#x0364;rder&#x017F;t den Umlauf und<lb/>
die Behandlung die&#x017F;er &#x017F;ieben Haupt&#x017F;chla&#x0364;ge, &#x017F;o<lb/>
wie &#x017F;ie fe&#x017F;tge&#x017F;tellt und eine Rotation, jedoch mit<lb/>
einigen Abweichungen, durchgefu&#x0364;hrt worden, im<lb/>
Ganzen und Allgemeinen angeben, hernach von<lb/>
jedem Schlage be&#x017F;onders reden.</p><lb/>
        <div n="2">
          <head><hi rendition="#g">1) Hackfru&#x0364;chte</hi>, wozu auch gedrillete Boh-<lb/>
nen geho&#x0364;ren.</head><lb/>
          <p>Hierzu wird im Herb&#x017F;te tief, d. h. zwei bis<lb/>
drei Zoll tiefer, als der Pflug bisher eingedrun-<lb/>
gen, gepflu&#x0364;gt; wo der Boden einen fe&#x017F;ten Un-<lb/>
tergrund hat, mit zwei Pflu&#x0364;gen, deren letzterer<lb/>
dem er&#x017F;tern in der&#x017F;elben Furche folgt. Man &#x017F;telle<lb/>
&#x017F;ich hierbei aber keine außerordentliche Tiefe vor;<lb/>
bis jetzt bin ich bei der zweiten Rotation auf 9<lb/>
bis 10 Zoll eingedrungen. Im Herb&#x017F;t und Win-<lb/>
ter wird, &#x017F;o wie es die Witterung erlaubt, der<lb/>
Du&#x0364;nger aufgefahren, die&#x017F;er gleich ausge&#x017F;treuet<lb/>
und das Land damit bedeckt: dann im Fru&#x0364;hjahr,<lb/>
&#x017F;obald es ge&#x017F;chehen kann, flach untergepflu&#x0364;gt.<lb/>
Die Hauptfrucht i&#x017F;t hier nach dem er&#x017F;ten Jahre<lb/>
Kartoffeln gewe&#x017F;en. Hierzu wird das Land, nach-<lb/>
dem es fein geegget worden, mit Hu&#x0364;lfe des Fur-<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[24/0041] gen behielten. Die Schlaͤge II. III. IV. und VII. gaben aber den Schlaͤgen 4 und 6 allmaͤhlig et- was ab und behalten ohngefaͤhr 90 Morgen. Ich werde nun zuvoͤrderſt den Umlauf und die Behandlung dieſer ſieben Hauptſchlaͤge, ſo wie ſie feſtgeſtellt und eine Rotation, jedoch mit einigen Abweichungen, durchgefuͤhrt worden, im Ganzen und Allgemeinen angeben, hernach von jedem Schlage beſonders reden. 1) Hackfruͤchte, wozu auch gedrillete Boh- nen gehoͤren. Hierzu wird im Herbſte tief, d. h. zwei bis drei Zoll tiefer, als der Pflug bisher eingedrun- gen, gepfluͤgt; wo der Boden einen feſten Un- tergrund hat, mit zwei Pfluͤgen, deren letzterer dem erſtern in derſelben Furche folgt. Man ſtelle ſich hierbei aber keine außerordentliche Tiefe vor; bis jetzt bin ich bei der zweiten Rotation auf 9 bis 10 Zoll eingedrungen. Im Herbſt und Win- ter wird, ſo wie es die Witterung erlaubt, der Duͤnger aufgefahren, dieſer gleich ausgeſtreuet und das Land damit bedeckt: dann im Fruͤhjahr, ſobald es geſchehen kann, flach untergepfluͤgt. Die Hauptfrucht iſt hier nach dem erſten Jahre Kartoffeln geweſen. Hierzu wird das Land, nach- dem es fein geegget worden, mit Huͤlfe des Fur-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/41
Zitationshilfe: Thaer, Albrecht: Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin. Berlin, 1815, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thaer_moeglin_1815/41>, abgerufen am 03.12.2024.