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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.

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Davids.
einen Belisaire etwas verändert. Alle diese
Gemälde, wiewohl sie seinen längst erworbenen
Ruhm nicht erhöhten, wurden sehr gesucht.
Eine Menge von Fremden meldete sich, um von
ihm gemalt zu werden; aber er wollte vor-
zugsweise den Wünschen seiner Mitbürger ent-
sprechen, und auch dieses vermochte er wegen
der Menge der Bestellungen nicht.

Nur auf wiederholte dringende Bitten ent-
schloß er sich zu einer Arbeit für einen russischen
Fürsten, und versuchte sich auf dessen Verlangen
im lieblichen Styl. Er malte "Phaon und
Sappho
." Sappho spielt, von Amors Hand
geleitet, auf den Saiten einer Lyra, deren Töne
Phaons Herz rühren und seine Gleichgültigkeit
verbannen sollen. Dieses in Frankreich wenig
bekannte Gemälde wurde bald nach seiner Voll-
endung nach Rußland gesandt, wo der Fürst
Yusupoff, für den es David gemalt hatte,
so glücklich war, es aus dem großen Brande
Moskaus zu retten.

Die Ungeduld einer ihrer Schönheit halber
berühmten Frau ist Schuld, daß wir ein Ge-
mälde von David nicht besitzen, welches er, wie-

Davids.
einen Béliſaire etwas veraͤndert. Alle dieſe
Gemaͤlde, wiewohl ſie ſeinen laͤngſt erworbenen
Ruhm nicht erhoͤhten, wurden ſehr geſucht.
Eine Menge von Fremden meldete ſich, um von
ihm gemalt zu werden; aber er wollte vor-
zugsweiſe den Wuͤnſchen ſeiner Mitbuͤrger ent-
ſprechen, und auch dieſes vermochte er wegen
der Menge der Beſtellungen nicht.

Nur auf wiederholte dringende Bitten ent-
ſchloß er ſich zu einer Arbeit fuͤr einen ruſſiſchen
Fuͤrſten, und verſuchte ſich auf deſſen Verlangen
im lieblichen Styl. Er malte „Phaon und
Sappho
.“ Sappho ſpielt, von Amors Hand
geleitet, auf den Saiten einer Lyra, deren Toͤne
Phaons Herz ruͤhren und ſeine Gleichguͤltigkeit
verbannen ſollen. Dieſes in Frankreich wenig
bekannte Gemaͤlde wurde bald nach ſeiner Voll-
endung nach Rußland geſandt, wo der Fuͤrſt
Yuſupoff, fuͤr den es David gemalt hatte,
ſo gluͤcklich war, es aus dem großen Brande
Moskaus zu retten.

Die Ungeduld einer ihrer Schoͤnheit halber
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[111/0125] Davids. einen Béliſaire etwas veraͤndert. Alle dieſe Gemaͤlde, wiewohl ſie ſeinen laͤngſt erworbenen Ruhm nicht erhoͤhten, wurden ſehr geſucht. Eine Menge von Fremden meldete ſich, um von ihm gemalt zu werden; aber er wollte vor- zugsweiſe den Wuͤnſchen ſeiner Mitbuͤrger ent- ſprechen, und auch dieſes vermochte er wegen der Menge der Beſtellungen nicht. Nur auf wiederholte dringende Bitten ent- ſchloß er ſich zu einer Arbeit fuͤr einen ruſſiſchen Fuͤrſten, und verſuchte ſich auf deſſen Verlangen im lieblichen Styl. Er malte „Phaon und Sappho.“ Sappho ſpielt, von Amors Hand geleitet, auf den Saiten einer Lyra, deren Toͤne Phaons Herz ruͤhren und ſeine Gleichguͤltigkeit verbannen ſollen. Dieſes in Frankreich wenig bekannte Gemaͤlde wurde bald nach ſeiner Voll- endung nach Rußland geſandt, wo der Fuͤrſt Yuſupoff, fuͤr den es David gemalt hatte, ſo gluͤcklich war, es aus dem großen Brande Moskaus zu retten. Die Ungeduld einer ihrer Schoͤnheit halber beruͤhmten Frau iſt Schuld, daß wir ein Ge- maͤlde von David nicht beſitzen, welches er, wie-

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Zitationshilfe: Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/125>, abgerufen am 26.11.2024.