Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.Davids. ist bis auf uns gekommen; alles Andere fürdie Geschichte verloren." "Alles! ... Nur nicht dieser edle Wider- David ließ indeß das Gemälde für jetzt "Wozu dies?" versetzte Bonaparte, dem "Aber ich male Sie für unser Jahrhundert, Davids. iſt bis auf uns gekommen; alles Andere fuͤrdie Geſchichte verloren.“ „Alles! ... Nur nicht dieſer edle Wider- David ließ indeß das Gemaͤlde fuͤr jetzt „Wozu dies?“ verſetzte Bonaparte, dem „Aber ich male Sie fuͤr unſer Jahrhundert, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0131" n="117"/><fw place="top" type="header">Davids.</fw><lb/> iſt bis auf uns gekommen; alles Andere fuͤr<lb/> die Geſchichte verloren.“</p><lb/> <p>„Alles! ... Nur nicht dieſer edle Wider-<lb/> ſtand gegen eine zahlloſe Armee. Alles! .... Nur<lb/> nicht das Opfer, deſſen Werth ein Name nicht<lb/> zu erhoͤhen vermag. Alles! ... Nur nicht die<lb/> ſtrengen Sitten und Gebraͤuche der Lacedaͤmo-<lb/> nier, deren Andenken den Soldaten zu erneuern,<lb/> ſo heilſam iſt.“</p><lb/> <p>David ließ indeß das Gemaͤlde fuͤr jetzt<lb/> liegen, ohne, wie die Folge zeigen wird, deſſen<lb/> Vollendung aufzugeben. Der erſte Conſul ver-<lb/> langte von ihm gemalt zu werden. David ver-<lb/> ſprach ihm, unverzuͤglich zum Werke zu ſchrei-<lb/> ten, und bat ihn, die Stunde der Sitzung zu<lb/> beſtimmen.</p><lb/> <p>„Wozu dies?“ verſetzte Bonaparte, dem<lb/> ein ſolcher Zwang unangenehm geweſen waͤre.<lb/> „Meinen Sie denn, daß die großen Maͤnner des<lb/> Alterthums, deren Gemaͤlde wir noch beſitzen,<lb/> dazu geſeſſen haben?“</p><lb/> <p>„Aber ich male Sie fuͤr unſer Jahrhundert,<lb/> fuͤr Jhre Zeitgenoſſen, die Sie geſehen haben,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [117/0131]
Davids.
iſt bis auf uns gekommen; alles Andere fuͤr
die Geſchichte verloren.“
„Alles! ... Nur nicht dieſer edle Wider-
ſtand gegen eine zahlloſe Armee. Alles! .... Nur
nicht das Opfer, deſſen Werth ein Name nicht
zu erhoͤhen vermag. Alles! ... Nur nicht die
ſtrengen Sitten und Gebraͤuche der Lacedaͤmo-
nier, deren Andenken den Soldaten zu erneuern,
ſo heilſam iſt.“
David ließ indeß das Gemaͤlde fuͤr jetzt
liegen, ohne, wie die Folge zeigen wird, deſſen
Vollendung aufzugeben. Der erſte Conſul ver-
langte von ihm gemalt zu werden. David ver-
ſprach ihm, unverzuͤglich zum Werke zu ſchrei-
ten, und bat ihn, die Stunde der Sitzung zu
beſtimmen.
„Wozu dies?“ verſetzte Bonaparte, dem
ein ſolcher Zwang unangenehm geweſen waͤre.
„Meinen Sie denn, daß die großen Maͤnner des
Alterthums, deren Gemaͤlde wir noch beſitzen,
dazu geſeſſen haben?“
„Aber ich male Sie fuͤr unſer Jahrhundert,
fuͤr Jhre Zeitgenoſſen, die Sie geſehen haben,
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