Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.Davids. mälde: "der Zorn Achilles," dessen Figurenin natürlicher Größe, aber nur zur Hälfte dar- gestellt sind; und was zum Erstaunen ist, es gelang ihm. Er sagte zu Allen, die dies Ge- mälde zu sehen kamen: "Das ist mein Feind; der bringt mich ums Leben." Er hatte die Hauptfiguren vollendet, als Sein Leben verlängerte sich nur unter un- Davids. maͤlde: „der Zorn Achilles,“ deſſen Figurenin natuͤrlicher Groͤße, aber nur zur Haͤlfte dar- geſtellt ſind; und was zum Erſtaunen iſt, es gelang ihm. Er ſagte zu Allen, die dies Ge- maͤlde zu ſehen kamen: „Das iſt mein Feind; der bringt mich ums Leben.“ Er hatte die Hauptfiguren vollendet, als Sein Leben verlaͤngerte ſich nur unter un- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0181" n="167"/><fw place="top" type="header">Davids.</fw><lb/> maͤlde: „<hi rendition="#g">der Zorn Achilles,</hi>“ deſſen Figuren<lb/> in natuͤrlicher Groͤße, aber nur zur Haͤlfte dar-<lb/> geſtellt ſind; und was zum Erſtaunen iſt, es<lb/> gelang ihm. Er ſagte zu Allen, die dies Ge-<lb/> maͤlde zu ſehen kamen: „<hi rendition="#g">Das iſt mein Feind;<lb/> der bringt mich ums Leben.</hi>“</p><lb/> <p>Er hatte die Hauptfiguren vollendet, als<lb/> er in den erſten Tagen des Decembers einen<lb/> Ruͤckfall bekam, der wenig Hoffnung fuͤr ſein<lb/> Leben uͤbrig ließ, und ihn verhinderte, die letzte<lb/> Hand an das Werk zu legen; aber Herr Mi-<lb/> chael Stapleaux wurde fuͤr wuͤrdig geachtet, die<lb/> Arbeit ſeines Meiſters fortzuſetzen und David<lb/> geſtattete ihm, das Gemaͤlde in ſeiner Gegenwart<lb/> zu vollenden.</p><lb/> <p>Sein Leben verlaͤngerte ſich nur unter un-<lb/> ſaͤglichen Schmerzen. Faſt war es erloſchen,<lb/> als Herr Stapleaux ihm eine Probe des von<lb/> dem Gemaͤlde „<hi rendition="#g">Leonidas zu Thermopylaͤ</hi>“<lb/> angefertigten Kupferſtichs uͤberreichte, um ſeine<lb/> Bemerkungen daruͤber einzuholen, und ſolche<lb/> Herrn Laugier zu Paris, welcher den Stich<lb/> unternommen hatte, einzuſenden. David ließ<lb/> die Rolle vor ſich ausbreiten, verlangte ſeinen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [167/0181]
Davids.
maͤlde: „der Zorn Achilles,“ deſſen Figuren
in natuͤrlicher Groͤße, aber nur zur Haͤlfte dar-
geſtellt ſind; und was zum Erſtaunen iſt, es
gelang ihm. Er ſagte zu Allen, die dies Ge-
maͤlde zu ſehen kamen: „Das iſt mein Feind;
der bringt mich ums Leben.“
Er hatte die Hauptfiguren vollendet, als
er in den erſten Tagen des Decembers einen
Ruͤckfall bekam, der wenig Hoffnung fuͤr ſein
Leben uͤbrig ließ, und ihn verhinderte, die letzte
Hand an das Werk zu legen; aber Herr Mi-
chael Stapleaux wurde fuͤr wuͤrdig geachtet, die
Arbeit ſeines Meiſters fortzuſetzen und David
geſtattete ihm, das Gemaͤlde in ſeiner Gegenwart
zu vollenden.
Sein Leben verlaͤngerte ſich nur unter un-
ſaͤglichen Schmerzen. Faſt war es erloſchen,
als Herr Stapleaux ihm eine Probe des von
dem Gemaͤlde „Leonidas zu Thermopylaͤ“
angefertigten Kupferſtichs uͤberreichte, um ſeine
Bemerkungen daruͤber einzuholen, und ſolche
Herrn Laugier zu Paris, welcher den Stich
unternommen hatte, einzuſenden. David ließ
die Rolle vor ſich ausbreiten, verlangte ſeinen
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/181 |
Zitationshilfe: | Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/181>, abgerufen am 16.07.2024. |