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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.

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Leben

Da er sich indeß mit Pecoul, dem Vater,
wegen des im Pallast des Louvre zu beziehenden
Logis besprechen mußte, fiel ihm der Brief ein.
Er suchte nun seine Nachlässigkeit wieder gut zu
machen und ging zu Pecoul. Lächelnd empfing
dieser seinen späten Besuch. Dann sagte er zu
ihm, in einem anscheinend empfindlichen Tone:
"Herr David, ich könnte Jhnen Jhren Mangel
an Eifer zum Vorwurf machen. Seit zwei
Jahren haben Sie einen Brief an mich abzu-
geben, dessen Jnhalt Jhnen nicht unbekannt ist,
und es wäre mir doch angenehm gewesen, wenn
Sie einiges Verlangen bezeigt hätten, ein Mit-
glied meiner Familie zu werden."

David gerieth in Verwirrung und suchte
sich stammelnd zu rechtfertigen. Er empfand,
wie schmeichelhaft für ihn die Vorwürfe waren,
gab seinen Dank zu erkennen und brachte sein
geringes Vermögen und die Nothwendigkeit, sich
ganz seiner Kunst zu widmen, zur Entschuldigung
vor. Doch zog er auch in Betracht, daß wenn
er die Gelegenheit, sich mit dieser Familie zu
verbinden, vorbeigehen ließe, er es vielleicht nicht
wieder so gut treffen würde. Darum sagte er
fein genug mit Bezug auf diesen Gegenstand:

Leben

Da er ſich indeß mit Pecoul, dem Vater,
wegen des im Pallaſt des Louvre zu beziehenden
Logis beſprechen mußte, fiel ihm der Brief ein.
Er ſuchte nun ſeine Nachlaͤſſigkeit wieder gut zu
machen und ging zu Pecoul. Laͤchelnd empfing
dieſer ſeinen ſpaͤten Beſuch. Dann ſagte er zu
ihm, in einem anſcheinend empfindlichen Tone:
„Herr David, ich koͤnnte Jhnen Jhren Mangel
an Eifer zum Vorwurf machen. Seit zwei
Jahren haben Sie einen Brief an mich abzu-
geben, deſſen Jnhalt Jhnen nicht unbekannt iſt,
und es waͤre mir doch angenehm geweſen, wenn
Sie einiges Verlangen bezeigt haͤtten, ein Mit-
glied meiner Familie zu werden.“

David gerieth in Verwirrung und ſuchte
ſich ſtammelnd zu rechtfertigen. Er empfand,
wie ſchmeichelhaft fuͤr ihn die Vorwuͤrfe waren,
gab ſeinen Dank zu erkennen und brachte ſein
geringes Vermoͤgen und die Nothwendigkeit, ſich
ganz ſeiner Kunſt zu widmen, zur Entſchuldigung
vor. Doch zog er auch in Betracht, daß wenn
er die Gelegenheit, ſich mit dieſer Familie zu
verbinden, vorbeigehen ließe, er es vielleicht nicht
wieder ſo gut treffen wuͤrde. Darum ſagte er
fein genug mit Bezug auf dieſen Gegenſtand:

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[22/0036] Leben Da er ſich indeß mit Pecoul, dem Vater, wegen des im Pallaſt des Louvre zu beziehenden Logis beſprechen mußte, fiel ihm der Brief ein. Er ſuchte nun ſeine Nachlaͤſſigkeit wieder gut zu machen und ging zu Pecoul. Laͤchelnd empfing dieſer ſeinen ſpaͤten Beſuch. Dann ſagte er zu ihm, in einem anſcheinend empfindlichen Tone: „Herr David, ich koͤnnte Jhnen Jhren Mangel an Eifer zum Vorwurf machen. Seit zwei Jahren haben Sie einen Brief an mich abzu- geben, deſſen Jnhalt Jhnen nicht unbekannt iſt, und es waͤre mir doch angenehm geweſen, wenn Sie einiges Verlangen bezeigt haͤtten, ein Mit- glied meiner Familie zu werden.“ David gerieth in Verwirrung und ſuchte ſich ſtammelnd zu rechtfertigen. Er empfand, wie ſchmeichelhaft fuͤr ihn die Vorwuͤrfe waren, gab ſeinen Dank zu erkennen und brachte ſein geringes Vermoͤgen und die Nothwendigkeit, ſich ganz ſeiner Kunſt zu widmen, zur Entſchuldigung vor. Doch zog er auch in Betracht, daß wenn er die Gelegenheit, ſich mit dieſer Familie zu verbinden, vorbeigehen ließe, er es vielleicht nicht wieder ſo gut treffen wuͤrde. Darum ſagte er fein genug mit Bezug auf dieſen Gegenſtand:

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Zitationshilfe: Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/36>, abgerufen am 21.11.2024.