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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.

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Davids.
bereits eingepackt sey, um nach Paris zu
gehen.

David nahm nun für immer von Rom
und Jtalien Abschied und reiste nach Frankreich
zurück. "Der Schwur der Horatier," ein Werk,
das alle frühere Gemälde Davids unendlich über-
trifft, wurde in Paris mit Entzücken aufgenom-
men, und alle Künstler bezeugten einstimmig
dem Manne die schuldige Ehrfurcht, welcher den
Zepter der Kunst trug. Man ließ die alte Ma-
nier gänzlich fahren, und folgte dem neuen Cha-
rakter, den David der Kunst einzuprägen ge-
wußt. Bildhauer, Kupferstecher und Baumei-
ster bildeten sich nach Davids Manier. Der
Geschmack in Möbeln, Kleidung, Zierrathen,
Stickereien erfuhr eine gänzliche Umwandlung.

Doch theilte, wie es gewöhnlich zu gesche-
hen pflegt, nicht Jedermann diese Begeisterung.
Einigen bejahrten Köpfen mißfiel dieser Wechsel,
und sie thaten das Jhrige, dem Eindringen einer
solchen, ihnen lästigen Geschmacksumwälzung Wi-
derstand zu leisten.

An der Spitze dieser Gegner von Davids
Schule stand der General-Baudirector Herr von
Angivilliers. Er versagte dem Gemälde den

Davids.
bereits eingepackt ſey, um nach Paris zu
gehen.

David nahm nun fuͤr immer von Rom
und Jtalien Abſchied und reiſte nach Frankreich
zuruͤck. „Der Schwur der Horatier,“ ein Werk,
das alle fruͤhere Gemaͤlde Davids unendlich uͤber-
trifft, wurde in Paris mit Entzuͤcken aufgenom-
men, und alle Kuͤnſtler bezeugten einſtimmig
dem Manne die ſchuldige Ehrfurcht, welcher den
Zepter der Kunſt trug. Man ließ die alte Ma-
nier gaͤnzlich fahren, und folgte dem neuen Cha-
rakter, den David der Kunſt einzupraͤgen ge-
wußt. Bildhauer, Kupferſtecher und Baumei-
ſter bildeten ſich nach Davids Manier. Der
Geſchmack in Moͤbeln, Kleidung, Zierrathen,
Stickereien erfuhr eine gaͤnzliche Umwandlung.

Doch theilte, wie es gewoͤhnlich zu geſche-
hen pflegt, nicht Jedermann dieſe Begeiſterung.
Einigen bejahrten Koͤpfen mißfiel dieſer Wechſel,
und ſie thaten das Jhrige, dem Eindringen einer
ſolchen, ihnen laͤſtigen Geſchmacksumwaͤlzung Wi-
derſtand zu leiſten.

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Schule ſtand der General-Baudirector Herr von
Angivilliers. Er verſagte dem Gemaͤlde den

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[31/0045] Davids. bereits eingepackt ſey, um nach Paris zu gehen. David nahm nun fuͤr immer von Rom und Jtalien Abſchied und reiſte nach Frankreich zuruͤck. „Der Schwur der Horatier,“ ein Werk, das alle fruͤhere Gemaͤlde Davids unendlich uͤber- trifft, wurde in Paris mit Entzuͤcken aufgenom- men, und alle Kuͤnſtler bezeugten einſtimmig dem Manne die ſchuldige Ehrfurcht, welcher den Zepter der Kunſt trug. Man ließ die alte Ma- nier gaͤnzlich fahren, und folgte dem neuen Cha- rakter, den David der Kunſt einzupraͤgen ge- wußt. Bildhauer, Kupferſtecher und Baumei- ſter bildeten ſich nach Davids Manier. Der Geſchmack in Moͤbeln, Kleidung, Zierrathen, Stickereien erfuhr eine gaͤnzliche Umwandlung. Doch theilte, wie es gewoͤhnlich zu geſche- hen pflegt, nicht Jedermann dieſe Begeiſterung. Einigen bejahrten Koͤpfen mißfiel dieſer Wechſel, und ſie thaten das Jhrige, dem Eindringen einer ſolchen, ihnen laͤſtigen Geſchmacksumwaͤlzung Wi- derſtand zu leiſten. An der Spitze dieſer Gegner von Davids Schule ſtand der General-Baudirector Herr von Angivilliers. Er verſagte dem Gemaͤlde den

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Zitationshilfe: Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/45>, abgerufen am 21.11.2024.