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Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.

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Davids.
gen die Einheit der Handlung bei diesem schönen
Trauerstück gefehlt habe. Die durch Säulen
verursachte Scheidung schien zwei Scenen her-
beizuführen und diese beiden Scenen, sagte man,
bildeten zwei Gemälde. Man muß indeß ein-
räumen, daß eine solche Trennung ein sinnreiches
Mittel war, um der Mutter und den Schwe-
stern die enthaupteten Körper, welche die Licto-
ren ihren Verwandten zurückgaben, bemerkbar
zu machen. Das Anziehende des Gemäldes ge-
wann durch den Schmerz dieser Frauen, und
alles knüpft sich auf diese Weise an die Haupt-
handlung. Dies Stück wurde gewissermaßen in
einem Wurf vollendet. Der Hintergrund hat
ganz das Zarte und Durchsichtige der Teniers.

Den 25sten September 1790 verehrte Da-
vid der Nationalversammlung ein Gemälde, Lud-
wig XVI. vorstellend, wie er den 14ten Februar
d. J. in den Sitzungssaal eintritt, und der Na-
tion verspricht, die von ihr zu gebende Constitu-
tion zu lieben! aufrecht zu erhalten und zu
schützen.

Jn demselben Jahre hatte er auf Befehl
und unter dem Schutz dieser Versammlung ein

Davids.
gen die Einheit der Handlung bei dieſem ſchoͤnen
Trauerſtuͤck gefehlt habe. Die durch Saͤulen
verurſachte Scheidung ſchien zwei Scenen her-
beizufuͤhren und dieſe beiden Scenen, ſagte man,
bildeten zwei Gemaͤlde. Man muß indeß ein-
raͤumen, daß eine ſolche Trennung ein ſinnreiches
Mittel war, um der Mutter und den Schwe-
ſtern die enthaupteten Koͤrper, welche die Licto-
ren ihren Verwandten zuruͤckgaben, bemerkbar
zu machen. Das Anziehende des Gemaͤldes ge-
wann durch den Schmerz dieſer Frauen, und
alles knuͤpft ſich auf dieſe Weiſe an die Haupt-
handlung. Dies Stuͤck wurde gewiſſermaßen in
einem Wurf vollendet. Der Hintergrund hat
ganz das Zarte und Durchſichtige der Teniers.

Den 25ſten September 1790 verehrte Da-
vid der Nationalverſammlung ein Gemaͤlde, Lud-
wig XVI. vorſtellend, wie er den 14ten Februar
d. J. in den Sitzungsſaal eintritt, und der Na-
tion verſpricht, die von ihr zu gebende Conſtitu-
tion zu lieben! aufrecht zu erhalten und zu
ſchuͤtzen.

Jn demſelben Jahre hatte er auf Befehl
und unter dem Schutz dieſer Verſammlung ein

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[35/0049] Davids. gen die Einheit der Handlung bei dieſem ſchoͤnen Trauerſtuͤck gefehlt habe. Die durch Saͤulen verurſachte Scheidung ſchien zwei Scenen her- beizufuͤhren und dieſe beiden Scenen, ſagte man, bildeten zwei Gemaͤlde. Man muß indeß ein- raͤumen, daß eine ſolche Trennung ein ſinnreiches Mittel war, um der Mutter und den Schwe- ſtern die enthaupteten Koͤrper, welche die Licto- ren ihren Verwandten zuruͤckgaben, bemerkbar zu machen. Das Anziehende des Gemaͤldes ge- wann durch den Schmerz dieſer Frauen, und alles knuͤpft ſich auf dieſe Weiſe an die Haupt- handlung. Dies Stuͤck wurde gewiſſermaßen in einem Wurf vollendet. Der Hintergrund hat ganz das Zarte und Durchſichtige der Teniers. Den 25ſten September 1790 verehrte Da- vid der Nationalverſammlung ein Gemaͤlde, Lud- wig XVI. vorſtellend, wie er den 14ten Februar d. J. in den Sitzungsſaal eintritt, und der Na- tion verſpricht, die von ihr zu gebende Conſtitu- tion zu lieben! aufrecht zu erhalten und zu ſchuͤtzen. Jn demſelben Jahre hatte er auf Befehl und unter dem Schutz dieſer Verſammlung ein

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Zitationshilfe: Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thiers_david_1827/49>, abgerufen am 21.11.2024.