Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.Davids. Robespierre hielt im Convent seinem Colle- Tags darauf erschienen die Wittwe, die Ein Bruder des Verstorbenen sagte: "Bürger! Hier stelle ich Jhnen die Tochter Michel Einstimmig wurde Susanne Lepelletier durch Davids. Robespierre hielt im Convent ſeinem Colle- Tags darauf erſchienen die Wittwe, die Ein Bruder des Verſtorbenen ſagte: „Buͤrger! Hier ſtelle ich Jhnen die Tochter Michel Einſtimmig wurde Suſanne Lepelletier durch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0067" n="53"/> <fw place="top" type="header">Davids.</fw><lb/> <p>Robespierre hielt im Convent ſeinem Colle-<lb/> gen eine Lobrede und bewirkte ein Decret, worin<lb/> dieſem die Ehre, im Pantheon begraben zu wer-<lb/> den, zuerkannt wurde. Den 24ſten war ſein<lb/> feierliches Leichenbegaͤngniß, dem der ganze Con-<lb/> vent folgte.</p><lb/> <p>Tags darauf erſchienen die Wittwe, die<lb/> zwei Bruͤder und die achtjaͤhrige Tochter Lepel-<lb/> letiers vor den Schranken des Convents, um<lb/> demſelben ihren Dank fuͤr das ehrenvolle Be-<lb/> graͤbniß abzuſtatten.</p><lb/> <p>Ein Bruder des Verſtorbenen ſagte:</p><lb/> <p>„Buͤrger!</p><lb/> <p>Hier ſtelle ich Jhnen die Tochter Michel<lb/> Lepelletiers, Jhres Collegen, vor.“ Darauf nahm<lb/> er das Kind auf die Arme, zeigte ihm den Praͤ-<lb/> ſidenten des Convents und ſagte ihm: „Das iſt<lb/> jetzt Dein Vater, meine Nichte...“ Dann rief<lb/> er, ſich zu den andern Abgeordneten, und zu<lb/> den anweſenden Buͤrgern wendend, aus:<lb/> „Volk! dies iſt Dein Kind.“ Er ſprach dieſe<lb/> Worte mit unſicherer Stimme und ein tiefes<lb/> Stillſchweigen herrſchte in der Verſammlung.</p><lb/> <p>Einſtimmig wurde Suſanne Lepelletier durch<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [53/0067]
Davids.
Robespierre hielt im Convent ſeinem Colle-
gen eine Lobrede und bewirkte ein Decret, worin
dieſem die Ehre, im Pantheon begraben zu wer-
den, zuerkannt wurde. Den 24ſten war ſein
feierliches Leichenbegaͤngniß, dem der ganze Con-
vent folgte.
Tags darauf erſchienen die Wittwe, die
zwei Bruͤder und die achtjaͤhrige Tochter Lepel-
letiers vor den Schranken des Convents, um
demſelben ihren Dank fuͤr das ehrenvolle Be-
graͤbniß abzuſtatten.
Ein Bruder des Verſtorbenen ſagte:
„Buͤrger!
Hier ſtelle ich Jhnen die Tochter Michel
Lepelletiers, Jhres Collegen, vor.“ Darauf nahm
er das Kind auf die Arme, zeigte ihm den Praͤ-
ſidenten des Convents und ſagte ihm: „Das iſt
jetzt Dein Vater, meine Nichte...“ Dann rief
er, ſich zu den andern Abgeordneten, und zu
den anweſenden Buͤrgern wendend, aus:
„Volk! dies iſt Dein Kind.“ Er ſprach dieſe
Worte mit unſicherer Stimme und ein tiefes
Stillſchweigen herrſchte in der Verſammlung.
Einſtimmig wurde Suſanne Lepelletier durch
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