Thomé de Gamond, Louis-Joseph-Aimé: Leben Davids, ersten Malers Napoleons. Übers. v. E. S. Leipzig u. a., 1827.Davids. vel zum Vorwand. Den 13ten Januar wurdeder Pöbel gegen die Franzosen aufgehetzt. Die Geistlichen gaben das Signal zum Blutbad. Der Gesandte Basseville wurde auf der Straße angefallen, als er im Begriff war, sich nach der Academie zu einer Gesellschaft von Freunden und Patrioten zu begeben, die sich wöchentlich einmal zu versammeln pflegte. Er kehrte ei- ligst in seine Wohnung zurück, wo er ermordet wurde. Fast alle Künstler und Pensionnairs der französischen Schule erfuhren ein gleiches Schick- sal, und diejenigen, welche ihm entgingen, flüch- teten, nachdem sie das päpstliche Gebiet durchzo- gen, nach Toscana. Sie beschwerten sich unverzüglich in Paris. Als die Sitzung vom 4ten Februar begann, Davids. vel zum Vorwand. Den 13ten Januar wurdeder Poͤbel gegen die Franzoſen aufgehetzt. Die Geiſtlichen gaben das Signal zum Blutbad. Der Geſandte Baſſeville wurde auf der Straße angefallen, als er im Begriff war, ſich nach der Academie zu einer Geſellſchaft von Freunden und Patrioten zu begeben, die ſich woͤchentlich einmal zu verſammeln pflegte. Er kehrte ei- ligſt in ſeine Wohnung zuruͤck, wo er ermordet wurde. Faſt alle Kuͤnſtler und Penſionnairs der franzoͤſiſchen Schule erfuhren ein gleiches Schick- ſal, und diejenigen, welche ihm entgingen, fluͤch- teten, nachdem ſie das paͤpſtliche Gebiet durchzo- gen, nach Toscana. Sie beſchwerten ſich unverzuͤglich in Paris. Als die Sitzung vom 4ten Februar begann, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0069" n="55"/><fw place="top" type="header">Davids.</fw><lb/> vel zum Vorwand. Den 13ten Januar wurde<lb/> der Poͤbel gegen die Franzoſen aufgehetzt. Die<lb/> Geiſtlichen gaben das Signal zum Blutbad.<lb/> Der Geſandte Baſſeville wurde auf der Straße<lb/> angefallen, als er im Begriff war, ſich nach<lb/> der Academie zu einer Geſellſchaft von Freunden<lb/> und Patrioten zu begeben, die ſich woͤchentlich<lb/> einmal zu verſammeln pflegte. Er kehrte ei-<lb/> ligſt in ſeine Wohnung zuruͤck, wo er ermordet<lb/> wurde. Faſt alle Kuͤnſtler und Penſionnairs der<lb/> franzoͤſiſchen Schule erfuhren ein gleiches Schick-<lb/> ſal, und diejenigen, welche ihm entgingen, fluͤch-<lb/> teten, nachdem ſie das paͤpſtliche Gebiet durchzo-<lb/> gen, nach Toscana.</p><lb/> <p>Sie beſchwerten ſich unverzuͤglich in Paris.<lb/> Faſt alle junge Maler ſchrieben an den Mann,<lb/> welchen ſie als ihren Vater betrachteten, an den<lb/> Kuͤnſtler, der ihnen, ehe er die geſetzgebende<lb/> Laufbahn betreten, als der Beſchuͤtzer der Kuͤnſte<lb/> erſchien.</p><lb/> <p>Als die Sitzung vom 4ten Februar begann,<lb/> betrat David den Rednerſtuhl und ſagte mit be-<lb/> weglicher Stimme: „Jch ſchlage vor, daß der<lb/> Nationalconvent den oͤffentlichen Unterhaltungs-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [55/0069]
Davids.
vel zum Vorwand. Den 13ten Januar wurde
der Poͤbel gegen die Franzoſen aufgehetzt. Die
Geiſtlichen gaben das Signal zum Blutbad.
Der Geſandte Baſſeville wurde auf der Straße
angefallen, als er im Begriff war, ſich nach
der Academie zu einer Geſellſchaft von Freunden
und Patrioten zu begeben, die ſich woͤchentlich
einmal zu verſammeln pflegte. Er kehrte ei-
ligſt in ſeine Wohnung zuruͤck, wo er ermordet
wurde. Faſt alle Kuͤnſtler und Penſionnairs der
franzoͤſiſchen Schule erfuhren ein gleiches Schick-
ſal, und diejenigen, welche ihm entgingen, fluͤch-
teten, nachdem ſie das paͤpſtliche Gebiet durchzo-
gen, nach Toscana.
Sie beſchwerten ſich unverzuͤglich in Paris.
Faſt alle junge Maler ſchrieben an den Mann,
welchen ſie als ihren Vater betrachteten, an den
Kuͤnſtler, der ihnen, ehe er die geſetzgebende
Laufbahn betreten, als der Beſchuͤtzer der Kuͤnſte
erſchien.
Als die Sitzung vom 4ten Februar begann,
betrat David den Rednerſtuhl und ſagte mit be-
weglicher Stimme: „Jch ſchlage vor, daß der
Nationalconvent den oͤffentlichen Unterhaltungs-
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