Thieß, Johann Otto: Unser Herr! in den lezten Tagen seines ersten und in den ersten Tagen seines andern Menschenlebens. Neue Aufl. Hannover, 1794.Unser Herr &q;Wasserkrug; folget ihm nach in das Haus, da So erzählen die heiligen Geschichtschreiber von Leiden
Unſer Herr &q;Waſſerkrug; folget ihm nach in das Haus, da So erzählen die heiligen Geſchichtſchreiber von Leiden
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Unſer Herr
&q;Waſſerkrug; folget ihm nach in das Haus, da
&q;er hinein gehet. Und ſaget zu dem Hausherrn:
&q;&q;der Meiſter läßt dir ſagen: “wo iſt die Her-
&q;&q;&q;berge, darin ich das Oſterlamm eſſen möge
&q;&q;&q;mit meinen Jüngern? Und er wird euch einen
&q;großen gepflaſterten Saal zeigen; daſelbſt be-
&q;reitet es.” Sie gingen hin, und funden, wie
er ihnen geſagt hatte, und bereiteten das Oſter-
lamm.
So erzählen die heiligen Geſchichtſchreiber von
dem Aufenthalte unſers Herrn zu Bethanien kurz
vor Autritt ſeiner Leiden. Zu Bethanien hatte
unſer Herr eine ſeiner herrlichſten Thaten ver-
richtet; ſeinen Freund, Lazarus, der in ſeiner Ab-
weſenheit geſtorben und begraben, der ſchon vier
Tage im Grabe gelegen, deſſen Körper ſchon in
Verweſung gegangen war, hatte er, in Beiſein
der, um ihn herzlich traurenden, Geſchwiſter deſ-
ſelben und in Gegenwart mehrerer Juden, mit ei-
nem Machtworte aus dem Tode und der Verwe-
ſung hervorgerufen, und auf einmal ganz lebendig
wieder hergeſtellt. Bethanien war daher zum
Schauplaz der allgemeinen Bewunderung und
der größeſten Verehrung für ihn geworden. Viele
der Juden, ſo erzählt Johannes, die zu Maria
kommen waren auf die Nachricht von dem Tode
ihres Bruders, und ſahen, was Jeſus that,
glaubten an ihn. Um Lazarus ſelbſt willen gin-
gen auch viele Juden hin, und glaubten an ihn.
Bethanien ſollte nun auch der Ort ſein, wo ſein
Leiden
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