Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696.Das 4. H. wie vielerley die Gem. N. massen dann Cartesius sechs Arten a) Epicurus unddie Gassendisten dreye b) die Stoicker viere c) zehlen/ die Peripatetici aber selbst nicht mit sich einig sind/ ob sie viere oder achte oder eilffe u. s. w. und was für welche für Haupt-Affecten ausgeben sollen. d) Alleine weil wir schon in der Beschreibung der Gemüths-Neigungen eine Richtschnur gefunden haben/ daran wir uns auch in Eintheilung der Affecten halten müssen/ so wollen wir uns bloß nach derselbigen wenden/ und daraus auch die widriegen Meinungen der Philosophen beurtheilen. 3. Jch weiß nicht/ warumb keiner von denen 4. Wie wäre es/ wenn wir sagten: das (cupi- a) Vid. cap. 2. n. 36. seq. b) ibid. n. 27. seq. c) ibid. n. 18. d) ibid. n. 13. 14.
Das 4. H. wie vielerley die Gem. N. maſſen dann Carteſius ſechs Arten a) Epicurus uñdie Gaſſendiſten dreye b) die Stoicker viere c) zehlen/ die Peripatetici aber ſelbſt nicht mit ſich einig ſind/ ob ſie viere oder achte oder eilffe u. ſ. w. und was fuͤr welche fuͤr Haupt-Affecten ausgeben ſollen. d) Alleine weil wir ſchon in der Beſchreibung der Gemuͤths-Neigungen eine Richtſchnur gefunden haben/ daran wir uns auch in Eintheilung der Affecten halten muͤſſen/ ſo wollen wir uns bloß nach derſelbigen wenden/ und daraus auch die widriegen Meinungen der Philoſophen beurtheilen. 3. Jch weiß nicht/ warumb keiner von denen 4. Wie waͤre es/ wenn wir ſagten: das (cupi- a) Vid. cap. 2. n. 36. ſeq. b) ibid. n. 27. ſeq. c) ibid. n. 18. d) ibid. n. 13. 14.
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Das 4. H. wie vielerley die Gem. N.
maſſen dann Carteſius ſechs Arten a) Epicurus uñ
die Gaſſendiſten dreye b) die Stoicker viere c)
zehlen/ die Peripatetici aber ſelbſt nicht mit ſich
einig ſind/ ob ſie viere oder achte oder eilffe
u. ſ. w. und was fuͤr welche fuͤr Haupt-Affecten
ausgeben ſollen. d) Alleine weil wir ſchon in der
Beſchreibung der Gemuͤths-Neigungen eine
Richtſchnur gefunden haben/ daran wir uns
auch in Eintheilung der Affecten halten muͤſſen/
ſo wollen wir uns bloß nach derſelbigen wenden/
und daraus auch die widriegen Meinungen der
Philoſophen beurtheilen.
3. Jch weiß nicht/ warumb keiner von denen
Philoſophen darauff gekommen iſt/ daß er nur
einen Haupt-Affect und nicht drey und mehr ge-
ſucht haͤtte; es ſey denn/ daß ſie dadurch hierzu
verleitet worden/ weil ſo vielfaͤltige widrige Ge-
muͤths-Neigungen ſeyn/ die geſchienen/ daß ſie
nicht wohl fuͤglich unter einen Hut gebracht/
oder aus einen Qvell hergeleitet werden koͤnten.
Nichts deſtoweniger wollen wir es verſuchen.
Kan der Menſch aus einem Munde warmes und
kaltes herfuͤr bringen/ warumb ſolten nicht auch
aus einem Affect widrige Dinge entſtehen
koͤnnen?
4. Wie waͤre es/ wenn wir ſagten: das
Verlangen (deſiderium) oder die Begierde
(cupi-
a) Vid. cap. 2. n. 36. ſeq.
b) ibid. n. 27. ſeq.
c) ibid. n. 18.
d) ibid. n. 13. 14.
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