Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696.Das 8. H. aus der vernünfftigen Liebe le und unruhige Hitze zu vermeiden vermö-gend sey. 13. Hieraus folget aber die Sparsamkeit/ 14. Diese Tugenden nun insgesamt wol- 15. Die geduldige Großmuth ist eine bereit
Das 8. H. aus der vernuͤnfftigen Liebe le und unruhige Hitze zu vermeiden vermoͤ-gend ſey. 13. Hieraus folget aber die Sparſamkeit/ 14. Dieſe Tugenden nun insgeſamt wol- 15. Die geduldige Großmuth iſt eine bereit
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0194" n="182"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das 8. H. aus der vernuͤnfftigen Liebe</hi></fw><lb/> le und unruhige Hitze zu vermeiden vermoͤ-<lb/> gend ſey.</p><lb/> <p>13. <hi rendition="#fr">Hieraus</hi> folget aber <hi rendition="#fr">die Sparſamkeit/<lb/> welches eine Tugend iſt/ die nicht viel auf ſich<lb/> ſelbſt wendet/ ſondern nur das jenige an-<lb/> ſchafft/ was zu noͤthigen Unterhalt der Ge-<lb/> ſundheit erfordert wird/ das uͤbrige aber zu<lb/> Dienſten andrer Menſchen anwendet/ und<lb/> zu dieſem Zweck den Uberfluß verwahret.</hi></p><lb/> <p>14. Dieſe Tugenden nun insgeſamt wol-<lb/> len <hi rendition="#fr">ausgeuͤbet</hi> ſeyn/ und erfordern <hi rendition="#fr">Auffmerck-<lb/> ſamkeit/</hi> weswegen gar deutlich zu verſtehen iſt/<lb/> daß die <hi rendition="#fr">geſchaͤfftige Munterkeit</hi> auch ein noth-<lb/> wendiges Stuͤck vernuͤnfftiger Liebe ſey: <hi rendition="#fr">Die-<lb/> ſes iſt eine Tugend/ die zu allen fuͤrfallenden<lb/> Liebes-Dienſten munter und bereit iſt/ auch<lb/> allezeit etwas zu thun hat/ das zu Nutzen<lb/> der Menſchen und der Freunde gereichet.</hi></p><lb/> <p>15. <hi rendition="#fr">Die geduldige Großmuth iſt eine<lb/> Tugend/ die die zugefuͤgte Beleidigung nicht<lb/> zu Hertzen nimmt/ viel weniger ſich zu raͤ-<lb/> chen ſuchet/ wenn ſie gleich ſolches zu thun<lb/> Gelegenheit findet.</hi> Wiewohl nun dieſe Tu-<lb/> gend von denen wenigſten fuͤr vernuͤnfftig oder<lb/> fuͤr ein noͤthiges Stuͤck der vernuͤnfftigen Liebe ge-<lb/> halten wird/ weil die jenigen/ die fuͤr die vernuͤnff-<lb/> tigſten unter den Menſchen gehalten werden/<lb/> Ehrgeitzig ſind/ die vernuͤnfftige Liebe aber durch<lb/> nichts mehr/ als durch dieſe Tugend/ von dem<lb/> Ehrgeitz unterſchieden iſt; ſo haben wir doch all-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">bereit</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [182/0194]
Das 8. H. aus der vernuͤnfftigen Liebe
le und unruhige Hitze zu vermeiden vermoͤ-
gend ſey.
13. Hieraus folget aber die Sparſamkeit/
welches eine Tugend iſt/ die nicht viel auf ſich
ſelbſt wendet/ ſondern nur das jenige an-
ſchafft/ was zu noͤthigen Unterhalt der Ge-
ſundheit erfordert wird/ das uͤbrige aber zu
Dienſten andrer Menſchen anwendet/ und
zu dieſem Zweck den Uberfluß verwahret.
14. Dieſe Tugenden nun insgeſamt wol-
len ausgeuͤbet ſeyn/ und erfordern Auffmerck-
ſamkeit/ weswegen gar deutlich zu verſtehen iſt/
daß die geſchaͤfftige Munterkeit auch ein noth-
wendiges Stuͤck vernuͤnfftiger Liebe ſey: Die-
ſes iſt eine Tugend/ die zu allen fuͤrfallenden
Liebes-Dienſten munter und bereit iſt/ auch
allezeit etwas zu thun hat/ das zu Nutzen
der Menſchen und der Freunde gereichet.
15. Die geduldige Großmuth iſt eine
Tugend/ die die zugefuͤgte Beleidigung nicht
zu Hertzen nimmt/ viel weniger ſich zu raͤ-
chen ſuchet/ wenn ſie gleich ſolches zu thun
Gelegenheit findet. Wiewohl nun dieſe Tu-
gend von denen wenigſten fuͤr vernuͤnfftig oder
fuͤr ein noͤthiges Stuͤck der vernuͤnfftigen Liebe ge-
halten wird/ weil die jenigen/ die fuͤr die vernuͤnff-
tigſten unter den Menſchen gehalten werden/
Ehrgeitzig ſind/ die vernuͤnfftige Liebe aber durch
nichts mehr/ als durch dieſe Tugend/ von dem
Ehrgeitz unterſchieden iſt; ſo haben wir doch all-
bereit
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |