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Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696.

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Das 10. H. von dem Ehrgeitz
lüstigen/ sondern auf ernsthaffte erbare Dinge/
die zum guten können angewendet werden/ wenn
ein Tugendhaffter solche dirigiret/ gerichtet ist.
Aber gleichwohl ist nicht zu leugnen/ daß man
sich auff seine Dienstfertigkeit nicht viel ver-
lassen
kan/ noch ihr den Zügel zu lang lassen muß/
weil man seinen Ehrgeitz leicht erzürnen kan/ und
weil er so dann denselben zu vergnügen nichts in
der Welt schonet und an keine Treue sich bindet.
Und wie sein gantzes thun mit Gewaltsamkeit
durchwürcket ist; Also sind seine Dienste auch zu
nichts füglicher/ als zu unbarmhertzigen Mor-
den/ Brennen/ Dragoner-Bekehrungen
und
dergleichen Banditen Diensten zu gebrauchen/
weshalben wir selbigen auch diesen Nahmen in
der Tabelle beygelegt haben. Wiewohl der
Jnnhalt dieses gantzen Capitels leichtlich zeigen
wird/ daß man sich seiner auch zu nicht so offen-
bahr gewaltsamen/ sondern gemäßigten und
scharffsinnigen Dienstleistungen bedienen könne;
Nachdem die Person gesinnet ist/ bey der sich ein
Ehrgeitziger durch seine Dienste zu insinuiren
oder angenehm zu machen
trachtet.



Das

Das 10. H. von dem Ehrgeitz
luͤſtigen/ ſondern auf ernſthaffte erbare Dinge/
die zum guten koͤnnen angewendet werden/ wenn
ein Tugendhaffter ſolche dirigiret/ gerichtet iſt.
Aber gleichwohl iſt nicht zu leugnen/ daß man
ſich auff ſeine Dienſtfertigkeit nicht viel ver-
laſſen
kan/ noch ihr den Zuͤgel zu lang laſſen muß/
weil man ſeinen Ehrgeitz leicht erzuͤrnen kan/ und
weil er ſo dann denſelben zu vergnuͤgen nichts in
der Welt ſchonet und an keine Treue ſich bindet.
Und wie ſein gantzes thun mit Gewaltſamkeit
durchwuͤrcket iſt; Alſo ſind ſeine Dienſte auch zu
nichts fuͤglicher/ als zu unbarmhertzigen Mor-
den/ Brennen/ Dragoner-Bekehrungen
und
dergleichen Banditen Dienſten zu gebrauchen/
weshalben wir ſelbigen auch dieſen Nahmen in
der Tabelle beygelegt haben. Wiewohl der
Jnnhalt dieſes gantzen Capitels leichtlich zeigen
wird/ daß man ſich ſeiner auch zu nicht ſo offen-
bahr gewaltſamen/ ſondern gemaͤßigten und
ſcharffſinnigen Dienſtleiſtungen bedienen koͤnne;
Nachdem die Perſon geſinnet iſt/ bey der ſich ein
Ehrgeitziger durch ſeine Dienſte zu inſinuiren
oder angenehm zu machen
trachtet.



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[256/0268] Das 10. H. von dem Ehrgeitz luͤſtigen/ ſondern auf ernſthaffte erbare Dinge/ die zum guten koͤnnen angewendet werden/ wenn ein Tugendhaffter ſolche dirigiret/ gerichtet iſt. Aber gleichwohl iſt nicht zu leugnen/ daß man ſich auff ſeine Dienſtfertigkeit nicht viel ver- laſſen kan/ noch ihr den Zuͤgel zu lang laſſen muß/ weil man ſeinen Ehrgeitz leicht erzuͤrnen kan/ und weil er ſo dann denſelben zu vergnuͤgen nichts in der Welt ſchonet und an keine Treue ſich bindet. Und wie ſein gantzes thun mit Gewaltſamkeit durchwuͤrcket iſt; Alſo ſind ſeine Dienſte auch zu nichts fuͤglicher/ als zu unbarmhertzigen Mor- den/ Brennen/ Dragoner-Bekehrungen und dergleichen Banditen Dienſten zu gebrauchen/ weshalben wir ſelbigen auch dieſen Nahmen in der Tabelle beygelegt haben. Wiewohl der Jnnhalt dieſes gantzen Capitels leichtlich zeigen wird/ daß man ſich ſeiner auch zu nicht ſo offen- bahr gewaltſamen/ ſondern gemaͤßigten und ſcharffſinnigen Dienſtleiſtungen bedienen koͤnne; Nachdem die Perſon geſinnet iſt/ bey der ſich ein Ehrgeitziger durch ſeine Dienſte zu inſinuiren oder angenehm zu machen trachtet. Das

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungsittenlehre_1696/268>, abgerufen am 21.11.2024.