Thomasius, Christian: Ausübung Der SittenLehre. Halle (Saale), 1696.Das 11. H. von dem Geld-Geitz/ mehr zu denen abscheulichsten Sünden/ als zuder Hurerey geneigt sey. 26. Eine gleiche Bewandnüs hat es auch 37. Ob wir nun wohl hiernächst auch oben Esels-
Das 11. H. von dem Geld-Geitz/ mehr zu denen abſcheulichſten Suͤnden/ als zuder Hurerey geneigt ſey. 26. Eine gleiche Bewandnuͤs hat es auch 37. Ob wir nun wohl hiernaͤchſt auch oben Eſels-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0310" n="298"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das 11. H. von dem Geld-Geitz/</hi></fw><lb/> mehr zu denen abſcheulichſten Suͤnden/ als zu<lb/> der Hurerey geneigt ſey.</p><lb/> <p>26. Eine gleiche Bewandnuͤs hat es auch<lb/><hi rendition="#fr">mit denen Ausgaben/ die man auf ſich ſelbſt<lb/> wendet.</hi> Die ſparſame Tugend wendet we-<lb/> nig auf ſich/ ſondern brauchet ihren Vorrath<lb/> gegen arme Nothleidende. Die verſchwende-<lb/> riſche Wohlluſt iſt uͤbermaͤßig in Koſten auf ſich<lb/> ſelbſt und andere. Der genaue Ehrgeitz wendet<lb/> zwar wenig/ jedoch mehr auf ſich/ als die Tugend/<lb/> und braucht es bey andern/ ſich groß damit zu<lb/> machen. Aber ein Geld-Geitziger/ wie er ge-<lb/> gen alle Menſchen unbarmhertzig/ filtzig und<lb/> knickericht iſt/ alſo iſt er auch <hi rendition="#fr">gegen ſich ein<lb/> Lauſer/ der ſich ſelbſt nichts zu gute thut/</hi><lb/> kein gut Kleid ſich auf den Leib ſchaffet/ keinen<lb/> Hausrath anſchaffet/ auch ſeinem Vieh/ das<lb/> er liebet/ nicht viel von dem Seinen zu freſſen<lb/> giebt/ und wenn er einen guten Braten ge-<lb/> ſchenckt kriegt/ ihn zu Gelde macht/ mit denen<lb/> Seinigen uͤber der Mahlzeit von nichts mehr<lb/> als der Maͤßigkeit <hi rendition="#aq">diſcurir</hi>et/ alle <hi rendition="#aq">dicta,</hi> die von<lb/> der Maͤßigkeit handeln/ heraus ſtreichet/ ſehr<lb/> eyffrig auf die Verſchwendung iſt/ und die<lb/> Schaͤndligkeit eines Wohlluͤſtigen mit lebendi-<lb/> gen Farben abzumahlen weiß u. ſ. w.</p><lb/> <p>37. Ob wir nun wohl hiernaͤchſt auch oben<lb/> in der Tabelle <hi rendition="#fr">dem Geld-Geitz muͤhſame</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">Eſels-</hi></fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [298/0310]
Das 11. H. von dem Geld-Geitz/
mehr zu denen abſcheulichſten Suͤnden/ als zu
der Hurerey geneigt ſey.
26. Eine gleiche Bewandnuͤs hat es auch
mit denen Ausgaben/ die man auf ſich ſelbſt
wendet. Die ſparſame Tugend wendet we-
nig auf ſich/ ſondern brauchet ihren Vorrath
gegen arme Nothleidende. Die verſchwende-
riſche Wohlluſt iſt uͤbermaͤßig in Koſten auf ſich
ſelbſt und andere. Der genaue Ehrgeitz wendet
zwar wenig/ jedoch mehr auf ſich/ als die Tugend/
und braucht es bey andern/ ſich groß damit zu
machen. Aber ein Geld-Geitziger/ wie er ge-
gen alle Menſchen unbarmhertzig/ filtzig und
knickericht iſt/ alſo iſt er auch gegen ſich ein
Lauſer/ der ſich ſelbſt nichts zu gute thut/
kein gut Kleid ſich auf den Leib ſchaffet/ keinen
Hausrath anſchaffet/ auch ſeinem Vieh/ das
er liebet/ nicht viel von dem Seinen zu freſſen
giebt/ und wenn er einen guten Braten ge-
ſchenckt kriegt/ ihn zu Gelde macht/ mit denen
Seinigen uͤber der Mahlzeit von nichts mehr
als der Maͤßigkeit diſcuriret/ alle dicta, die von
der Maͤßigkeit handeln/ heraus ſtreichet/ ſehr
eyffrig auf die Verſchwendung iſt/ und die
Schaͤndligkeit eines Wohlluͤſtigen mit lebendi-
gen Farben abzumahlen weiß u. ſ. w.
37. Ob wir nun wohl hiernaͤchſt auch oben
in der Tabelle dem Geld-Geitz muͤhſame
Eſels-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |