Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691].Das 2. H. von der Geschichligkeit Sache könte nicht anders als durch figürlicheWort ausgedrückt werden. 35. Hüte dich ferner/ daß du in Beybrin- 36. Endlich brauche eine leichte und na- 37. Jch weiß zwar wohl/ und die tägliche der-
Das 2. H. von der Geſchichligkeit Sache koͤnte nicht anders als durch figuͤrlicheWort ausgedruͤckt werden. 35. Huͤte dich ferner/ daß du in Beybrin- 36. Endlich brauche eine leichte und na- 37. Jch weiß zwar wohl/ und die taͤgliche der-
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Das 2. H. von der Geſchichligkeit
Sache koͤnte nicht anders als durch figuͤrliche
Wort ausgedruͤckt werden.
35. Huͤte dich ferner/ daß du in Beybrin-
gung der Warheit dich nicht eines hochtra-
benden/ dunckeln und zweydeutigen und
allzuweit von einander geworffenen Styli
oder Redensart gebraucheſt; ſonſt wird man
dir vorſagen: Si non vis intelligi non debes
legi.
36. Endlich brauche eine leichte und na-
tuͤrliche Ordnung/ die dem Zuhoͤrer oder
Leſer eine Luſt erweckt/ und fange deßwegen
nicht von denen Concluſionibus oder von den
ſchwereſten/ ſondern vielmehr ordentlich von
denen principiis oder hypotheſibus an.
37. Jch weiß zwar wohl/ und die taͤgliche
Erfahrung wird dir es zeugen/ daß man ins-
gemein wider dieſe Anmerckung anzuſtoſ-
ſen pfleget/ und daß die Lehrer oder Scri-
benten nicht nur ſich befleißigen/ zweydeuti-
ge/ figurliche dunckele Worte und Redens-
arten zu gebrauchen/ und damit einen hohen
und anſehnlichen Spaniſchen Stylum zu affe-
ctiren, und eine ſonderliche Zierligkeit darin-
nen zu ſuchen/ ſondern auch zum oͤfftern mit
der methode zu kuͤnſteln/ und die hypotheſes
der-
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