Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691].

Bild:
<< vorherige Seite

andere zuverstehen.
werden/ §. 157. Wenn man sie nur nicht mißbraucht
§. 158. Man muß sich nicht bemühen Dinge auszu-
legen/ die keinen Nutzen haben. §. 159. 160.

1.

WJr haben oben gesagt/ daß wir in die-
sem Buche davon handeln wolten/
theils wie man seinen Verstand recht
brauchen/
theils wie man andern damit die-
nen
solle. Jenes hat das erste Haupstück
gewiesen/ in welchem wir von der Geschicklig-
keit gehandelt/ der Warheit nachzudencken.

2. Dieses bestehet entweder darinnen/ daß
wir andern die erkandte Warheit beybrin-
gen/
worvon wir im vorhergehenden
Hauptstück gehandelt/ theils daß wir ihnen
die Jrrthümer benehmen/ oder die erkandte
Warheit wider diejenigen/ so an deren statt
die Jrrthümer verfechten/ vertheydigen/ wor-
von das letzte Hauptstück handeln wird.

3. Jn dem gegenwärtigen wollen wir von
der Geschickligkeit handeln/ wie man andere
verstehen/
und das/ was von ihnen gesagt
wird/ begreiffen solle. Und wir können die-
se Geschickligkeit zu jedweden von jetztbesag-
ten zwey Theilen bringen/ wie wir wollen/
denn die Uberschrifft des Hauptstückes hat
gemeldet/ daß wir von der Geschickligkeit so

wohl

andere zuverſtehen.
werden/ §. 157. Wenn man ſie nur nicht mißbraucht
§. 158. Man muß ſich nicht bemuͤhen Dinge auszu-
legen/ die keinen Nutzen haben. §. 159. 160.

1.

WJr haben oben geſagt/ daß wir in die-
ſem Buche davon handeln wolten/
theils wie man ſeinen Verſtand recht
brauchen/
theils wie man andern damit die-
nen
ſolle. Jenes hat das erſte Haupſtuͤck
gewieſen/ in welchem wir von der Geſchicklig-
keit gehandelt/ der Warheit nachzudencken.

2. Dieſes beſtehet entweder darinnen/ daß
wir andern die erkandte Warheit beybrin-
gen/
worvon wir im vorhergehenden
Hauptſtuͤck gehandelt/ theils daß wir ihnen
die Jrrthuͤmer benehmen/ oder die erkandte
Warheit wider diejenigen/ ſo an deren ſtatt
die Jrrthuͤmer verfechten/ vertheydigen/ wor-
von das letzte Hauptſtuͤck handeln wird.

3. Jn dem gegenwaͤrtigen wollen wir von
der Geſchickligkeit handeln/ wie man andere
verſtehen/
und das/ was von ihnen geſagt
wird/ begreiffen ſolle. Und wir koͤnnen die-
ſe Geſchickligkeit zu jedweden von jetztbeſag-
ten zwey Theilen bringen/ wie wir wollen/
denn die Uberſchrifft des Hauptſtuͤckes hat
gemeldet/ daß wir von der Geſchickligkeit ſo

wohl
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <argument>
          <p>
            <pb facs="#f0181" n="155"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">andere zuver&#x017F;tehen.</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#et">werden/ §. 157. Wenn man &#x017F;ie nur nicht mißbraucht<lb/>
§. 158. Man muß &#x017F;ich nicht bemu&#x0364;hen Dinge auszu-<lb/>
legen/ die keinen Nutzen haben. §. 159. 160.</hi> </p>
        </argument><lb/>
        <p> <hi rendition="#c">1.</hi> </p><lb/>
        <p><hi rendition="#in">W</hi>Jr haben oben ge&#x017F;agt/ daß wir in die-<lb/>
&#x017F;em Buche davon handeln wolten/<lb/>
theils wie man &#x017F;einen <hi rendition="#fr">Ver&#x017F;tand recht<lb/>
brauchen/</hi> theils wie man <hi rendition="#fr">andern damit die-<lb/>
nen</hi> &#x017F;olle. <hi rendition="#fr">Jenes</hi> hat das <hi rendition="#fr">er&#x017F;te Haup&#x017F;tu&#x0364;ck</hi><lb/>
gewie&#x017F;en/ in welchem wir von der Ge&#x017F;chicklig-<lb/>
keit gehandelt/ der Warheit nachzudencken.</p><lb/>
        <p>2. <hi rendition="#fr">Die&#x017F;es</hi> be&#x017F;tehet entweder darinnen/ daß<lb/>
wir andern <hi rendition="#fr">die erkandte Warheit beybrin-<lb/>
gen/</hi> worvon wir im <hi rendition="#fr">vorhergehenden</hi><lb/>
Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck gehandelt/ theils daß wir ihnen<lb/><hi rendition="#fr">die Jrrthu&#x0364;mer benehmen/</hi> oder die erkandte<lb/>
Warheit wider diejenigen/ &#x017F;o an deren &#x017F;tatt<lb/>
die Jrrthu&#x0364;mer verfechten/ vertheydigen/ wor-<lb/>
von das letzte Haupt&#x017F;tu&#x0364;ck handeln wird.</p><lb/>
        <p>3. Jn dem <hi rendition="#fr">gegenwa&#x0364;rtigen</hi> wollen wir von<lb/>
der Ge&#x017F;chickligkeit handeln/ wie man <hi rendition="#fr">andere<lb/>
ver&#x017F;tehen/</hi> und das/ was von ihnen ge&#x017F;agt<lb/>
wird/ begreiffen &#x017F;olle. Und wir ko&#x0364;nnen die-<lb/>
&#x017F;e Ge&#x017F;chickligkeit zu jedweden von jetztbe&#x017F;ag-<lb/>
ten zwey Theilen bringen/ wie wir wollen/<lb/>
denn die Uber&#x017F;chrifft des Haupt&#x017F;tu&#x0364;ckes hat<lb/>
gemeldet/ daß wir von der Ge&#x017F;chickligkeit &#x017F;o<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wohl</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[155/0181] andere zuverſtehen. werden/ §. 157. Wenn man ſie nur nicht mißbraucht §. 158. Man muß ſich nicht bemuͤhen Dinge auszu- legen/ die keinen Nutzen haben. §. 159. 160. 1. WJr haben oben geſagt/ daß wir in die- ſem Buche davon handeln wolten/ theils wie man ſeinen Verſtand recht brauchen/ theils wie man andern damit die- nen ſolle. Jenes hat das erſte Haupſtuͤck gewieſen/ in welchem wir von der Geſchicklig- keit gehandelt/ der Warheit nachzudencken. 2. Dieſes beſtehet entweder darinnen/ daß wir andern die erkandte Warheit beybrin- gen/ worvon wir im vorhergehenden Hauptſtuͤck gehandelt/ theils daß wir ihnen die Jrrthuͤmer benehmen/ oder die erkandte Warheit wider diejenigen/ ſo an deren ſtatt die Jrrthuͤmer verfechten/ vertheydigen/ wor- von das letzte Hauptſtuͤck handeln wird. 3. Jn dem gegenwaͤrtigen wollen wir von der Geſchickligkeit handeln/ wie man andere verſtehen/ und das/ was von ihnen geſagt wird/ begreiffen ſolle. Und wir koͤnnen die- ſe Geſchickligkeit zu jedweden von jetztbeſag- ten zwey Theilen bringen/ wie wir wollen/ denn die Uberſchrifft des Hauptſtuͤckes hat gemeldet/ daß wir von der Geſchickligkeit ſo wohl

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungvernunfftlehre_1691
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungvernunfftlehre_1691/181
Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691], S. 155. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungvernunfftlehre_1691/181>, abgerufen am 21.11.2024.