Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691].Das 3. H. von der Geschickligkeit 13. (1.) Versäume keine Stunde und 14. (2) Bemühe dich zu der Zeit/ wenn kön
Das 3. H. von der Geſchickligkeit 13. (1.) Verſaͤume keine Stunde und 14. (2) Bemuͤhe dich zu der Zeit/ wenn koͤn
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Das 3. H. von der Geſchickligkeit
13. (1.) Verſaͤume keine Stunde und
die geringſte Gelegenheit nicht/ da du von
deinem Lehrer etwas lernen kanſt. Denn
weil die Warheit/ wie wir oben erwieſen/
ſtetswehrend mit einander verknuͤpfft iſt/ und
dieſe Kette zerriſſen wird/ wenn nur ein ei-
nig Gelencke daran mangelt/ ſo wird auch
die Luſt eines Zuhoͤrers/ und die Liebe zur
Weißheit vergeringert/ wenn er nicht ſtets-
wehrend beobachtet/ wie in der Weißheits-
Lehre immer eines aus dem andern gantz na-
tuͤrlich und ungezwungen herflieſſe/ ſondern
nur hin und wieder etwas erſchnapt/ daß er
nicht weiß/ wie es mit dem vorigen zuſammen
haͤngt. Ja er wird befinden/ daß eine eini-
ge Nachlaͤßigkeit derer immer mehr und mehr
nach ſich ziehet/ und deßhalben muß er ſich fuͤr
der erſten am meiſten huͤten.
14. (2) Bemuͤhe dich zu der Zeit/ wenn
du deinen Lehrer beſuchen ſolſt/ dich alles
desjenigen zu entbrechen/ was deine Ge-
dancken verunruhigen/ oder ſie verdrieß-
lich machen kan. Denn wie wilſt du at-
tent ſeyn/ wenn du deine Gedancken wo an-
ders haſt/ oder ſchlaͤffſt. Wie wilt du aber
deine Gedancken auff deinen Lehrer wenden
koͤn
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