Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691].andere zu verstehen. können/ wenn du deinen Leib mit vieler Spei-se oder Tranck angefüllet/ oder mit einer star- cken Bewegung entkräfftet hast/ wenn du aus einer Gesellschafft kömmst/ darinnen es lustig hergegangen/ oder in der du dich mit jemand überworffen hast. 15. (3.) Wenn du deinen Lehrer nicht ver- 16. (4.) Hingegen aber suche ja nicht mit 17. (5.) Bezeuge deinen Lehrer deine Lie- in L
andere zu verſtehen. koͤnnen/ wenn du deinen Leib mit vieler Spei-ſe oder Tranck angefuͤllet/ oder mit einer ſtar- cken Bewegung entkraͤfftet haſt/ wenn du aus einer Geſellſchafft koͤmmſt/ darinnen es luſtig hergegangen/ oder in der du dich mit jemand uͤberworffen haſt. 15. (3.) Wenn du deinen Lehrer nicht ver- 16. (4.) Hingegen aber ſuche ja nicht mit 17. (5.) Bezeuge deinen Lehrer deine Lie- in L
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andere zu verſtehen.
koͤnnen/ wenn du deinen Leib mit vieler Spei-
ſe oder Tranck angefuͤllet/ oder mit einer ſtar-
cken Bewegung entkraͤfftet haſt/ wenn du aus
einer Geſellſchafft koͤmmſt/ darinnen es luſtig
hergegangen/ oder in der du dich mit jemand
uͤberworffen haſt.
15. (3.) Wenn du deinen Lehrer nicht ver-
ſteheſt/ oder bey ſeiner Lehre einen Zweiffel
haſt/ den du nicht heben kanſt/ ſo ſpahre
keine Zeit ihn deſſen zu berichten/ damit
er dich dieſes Zweiffels alſobald benehme.
Denn hiermit giebſtu ihn zu erkennen/ was du
fuͤr ein Vertrauen zu ſeiner Treue haſt/ und
huͤteſt dich zugleich/ daß kein Jrrthumb bey dir
einwurtzele.
16. (4.) Hingegen aber ſuche ja nicht mit
Fleiß und ohne Urſache an ſeiner Lehre
zu zweiffeln. Denn dadurch kanſtu ihm
nichts anders zu verſtehen geben/ als daß du
kein Vertrauen zu ihn habeſt/ und daß du de-
nen/ die dir ehedeſſen ungegruͤndete Jrrthuͤmer
beygebracht/ mehr traueſt als ihm.
17. (5.) Bezeuge deinen Lehrer deine Lie-
be mehr mit der That/ und mit Verrich-
tung deſſen was er dir raͤthet/ als mit lee-
ren Worten. Denn alle Liebe beſtehet mehr
in
L
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