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Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.

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Das 11. H. von denen unterschied.
erkennet auch/ daß es dem Wesen nach eine
substantz sey/ alleine er hat keine klare und
deutliche Erkäntnüß von keiner substantz.

25. Er weiß wohl/ daß die substantz der
accidentium ihr subjectum sey/ und die ac-
cidentia
in der substantz stecken als adjuncta,
und also die substantz und accidentia zwey-
erley seyn/ aber er hat doch davon nur eine
confuse und dunckele/ nicht aber eine klare
und deutliche Erkäntnüß.

26. Denn er erkennet das Wesen aller sub-
stantien
aus dererselben attributis, welche
unter denen accidentibus die vornehmsten
seyn/ und also erkennet er die substanz nicht
durch sich selbst.

27. Die Erkäntnüß der substantzen kan
nicht klar seyn/ denn das Wesen jeder sub-
stan
tz ist innerlich/ nemlich die Unreinigung
der accidentium, und kan also nicht ad evi-
dentiam sensuum
gebracht werden/ das eu-
serliche aber gehöret ad accidentia.

28. Sie kan ferner nicht deutlich seyn/
denn ich concipire mir eine jede substantz als
ein unum oder totum indivisum, und ein
jedes gantzes als eine substantz. Aber eine
deutliche Erkäntnüß hat mit denen Theilen

des

Das 11. H. von denen unterſchied.
erkennet auch/ daß es dem Weſen nach eine
ſubſtantz ſey/ alleine er hat keine klare und
deutliche Erkaͤntnuͤß von keiner ſubſtantz.

25. Er weiß wohl/ daß die ſubſtantz der
accidentium ihr ſubjectum ſey/ und die ac-
cidentia
in der ſubſtantz ſtecken als adjuncta,
und alſo die ſubſtantz und accidentia zwey-
erley ſeyn/ aber er hat doch davon nur eine
confuſe und dunckele/ nicht aber eine klare
und deutliche Erkaͤntnuͤß.

26. Denn er erkennet das Weſen aller ſub-
ſtantien
aus dererſelben attributis, welche
unter denen accidentibus die vornehmſten
ſeyn/ und alſo erkennet er die ſubſtanz nicht
durch ſich ſelbſt.

27. Die Erkaͤntnuͤß der ſubſtantzen kan
nicht klar ſeyn/ denn das Weſen jeder ſub-
ſtan
tz iſt innerlich/ nemlich die Unreinigung
der accidentium, und kan alſo nicht ad evi-
dentiam ſenſuum
gebracht werden/ das eu-
ſerliche aber gehoͤret ad accidentia.

28. Sie kan ferner nicht deutlich ſeyn/
denn ich concipire mir eine jede ſubſtantz als
ein unum oder totum indiviſum, und ein
jedes gantzes als eine ſubſtantz. Aber eine
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[248/0266] Das 11. H. von denen unterſchied. erkennet auch/ daß es dem Weſen nach eine ſubſtantz ſey/ alleine er hat keine klare und deutliche Erkaͤntnuͤß von keiner ſubſtantz. 25. Er weiß wohl/ daß die ſubſtantz der accidentium ihr ſubjectum ſey/ und die ac- cidentia in der ſubſtantz ſtecken als adjuncta, und alſo die ſubſtantz und accidentia zwey- erley ſeyn/ aber er hat doch davon nur eine confuſe und dunckele/ nicht aber eine klare und deutliche Erkaͤntnuͤß. 26. Denn er erkennet das Weſen aller ſub- ſtantien aus dererſelben attributis, welche unter denen accidentibus die vornehmſten ſeyn/ und alſo erkennet er die ſubſtanz nicht durch ſich ſelbſt. 27. Die Erkaͤntnuͤß der ſubſtantzen kan nicht klar ſeyn/ denn das Weſen jeder ſub- ſtantz iſt innerlich/ nemlich die Unreinigung der accidentium, und kan alſo nicht ad evi- dentiam ſenſuum gebracht werden/ das eu- ſerliche aber gehoͤret ad accidentia. 28. Sie kan ferner nicht deutlich ſeyn/ denn ich concipire mir eine jede ſubſtantz als ein unum oder totum indiviſum, und ein jedes gantzes als eine ſubſtantz. Aber eine deutliche Erkaͤntnuͤß hat mit denen Theilen des

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691, S. 248. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691/266>, abgerufen am 30.11.2024.