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Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.

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Classen warer u. warscheinl. Dinge
tion gebracht werden können/ ja sie sind auch
über dieses/ so ferne sie zu denen finibus der-
selben gerechnet werden solten/ noch zukünff-
tig/
und gehören also auch in diesen Ansehen
nur zu einer wahrscheinlichen Erkäntnüß.

60. Die Eintheilung der substantien,
gleich wie sie von denen accidentibus herge-
nommen werden muß/ also fället die gemeine
distinction inter spiritualem & corpoream,
so lange wir nach der blossen Vernunfft gehen/
von sich selbst hinweg.

61. Denn wenn die Cörperligkeit das at-
tributum substantiae
ist/ so kan sich der Ver-
stand keinen concept de spiritu machen.

62. Ja es haben die Philosophi selbst ent-
weder gestanden/ daß sie nur wüsten/ worinnen
das Wesen eines Geistes nicht bestehe/ oder
die das Wesen des Geistes haben bejahen wei-
sen exprimiren wollen/ haben in ihren Lehr-
Sätze handgreiffliche praejudicia begangen.

63. Ferner wenn die substantia corpora
rea in simplicem & mixtam
eingetheilet
wird/ so gehöret die substantia simplex, die man
Elementum nennet/ zu denen Dingen/ die der
Mensch seinen Verstande noch eher für un-
warscheinlich
als für unstreitig war halten

muß/

Claſſen warer u. warſcheinl. Dinge
tion gebracht werden koͤnnen/ ja ſie ſind auch
uͤber dieſes/ ſo ferne ſie zu denen finibus der-
ſelben gerechnet werden ſolten/ noch zukuͤnff-
tig/
und gehoͤren alſo auch in dieſen Anſehen
nur zu einer wahrſcheinlichen Erkaͤntnuͤß.

60. Die Eintheilung der ſubſtantien,
gleich wie ſie von denen accidentibus herge-
nommen werden muß/ alſo faͤllet die gemeine
diſtinction inter ſpiritualem & corpoream,
ſo lange wir nach der bloſſen Vernunfft gehen/
von ſich ſelbſt hinweg.

61. Denn wenn die Coͤrperligkeit das at-
tributum ſubſtantiæ
iſt/ ſo kan ſich der Ver-
ſtand keinen concept de ſpiritu machen.

62. Ja es haben die Philoſophi ſelbſt ent-
weder geſtanden/ daß ſie nur wuͤſten/ worinnen
das Weſen eines Geiſtes nicht beſtehe/ oder
die das Weſen des Geiſtes haben bejahen wei-
ſen exprimiren wollen/ haben in ihren Lehr-
Saͤtze handgreiffliche præjudicia begangen.

63. Ferner wenn die ſubſtantia corpora
rea in ſimplicem & mixtam
eingetheilet
wird/ ſo gehoͤret die ſubſtantia ſimplex, die man
Elementum nennet/ zu denen Dingen/ die der
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warſcheinlich
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[255/0273] Claſſen warer u. warſcheinl. Dinge tion gebracht werden koͤnnen/ ja ſie ſind auch uͤber dieſes/ ſo ferne ſie zu denen finibus der- ſelben gerechnet werden ſolten/ noch zukuͤnff- tig/ und gehoͤren alſo auch in dieſen Anſehen nur zu einer wahrſcheinlichen Erkaͤntnuͤß. 60. Die Eintheilung der ſubſtantien, gleich wie ſie von denen accidentibus herge- nommen werden muß/ alſo faͤllet die gemeine diſtinction inter ſpiritualem & corpoream, ſo lange wir nach der bloſſen Vernunfft gehen/ von ſich ſelbſt hinweg. 61. Denn wenn die Coͤrperligkeit das at- tributum ſubſtantiæ iſt/ ſo kan ſich der Ver- ſtand keinen concept de ſpiritu machen. 62. Ja es haben die Philoſophi ſelbſt ent- weder geſtanden/ daß ſie nur wuͤſten/ worinnen das Weſen eines Geiſtes nicht beſtehe/ oder die das Weſen des Geiſtes haben bejahen wei- ſen exprimiren wollen/ haben in ihren Lehr- Saͤtze handgreiffliche præjudicia begangen. 63. Ferner wenn die ſubſtantia corpora rea in ſimplicem & mixtam eingetheilet wird/ ſo gehoͤret die ſubſtantia ſimplex, die man Elementum nennet/ zu denen Dingen/ die der Menſch ſeinen Verſtande noch eher fuͤr un- warſcheinlich als fuͤr unſtreitig war halten muß/

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691, S. 255. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_einleitungvernufftlehre_1691/273>, abgerufen am 29.11.2024.