Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Das 12. Hauptstück surdum den andern die Warheit unsererMeinung überzeiget/ weil wir ihn nur die Falschheit seiner Meinung baben zu erkennen geben. Nun ist aber zwischen den Wahren und Falschen das ignotum als ein tertium intermedium. 68. Gleichergestalt kan ich zwar nicht 69. Nicht weniger ist zwischen den pro- 70. Ferner so gehören die propositiones und
Das 12. Hauptſtuͤck ſurdum den andern die Warheit unſererMeinung uͤberzeiget/ weil wir ihn nur die Falſchheit ſeiner Meinung baben zu erkennen geben. Nun iſt aber zwiſchen den Wahren und Falſchen das ignotum als ein tertium intermedium. 68. Gleichergeſtalt kan ich zwar nicht 69. Nicht weniger iſt zwiſchen den pro- 70. Ferner ſo gehoͤren die propoſitiones und
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Das 12. Hauptſtuͤck
ſurdum den andern die Warheit unſerer
Meinung uͤberzeiget/ weil wir ihn nur die
Falſchheit ſeiner Meinung baben zu erkennen
geben. Nun iſt aber zwiſchen den Wahren
und Falſchen das ignotum als ein tertium
intermedium.
68. Gleichergeſtalt kan ich zwar nicht
ſagen/ qvod ex veris aliqvando ſeqvatur
falſum. Aber das/ was wir nur itzo de
hypotheſi erwehnet lehret uns/ qvod ex
falſis qvandoqve poſſit ſeqvi verum.
69. Nicht weniger iſt zwiſchen den pro-
poſitionibus affirmativis & negativis ein
groſſer Unterſcheid. Mit denen negativis
erkennen wir das Falſche und Unwarſcheinli-
che/ mit denen affirmativis die Warheiten
und das Warſcheinliche. Denn der Grund
aller Warheiten und Waricheinligkeiten ſind
propoſitiones affirmativæ, und die ſenſio-
nes nnd ideæ, ingleichen experientia alie-
na & conceptus accidentialis gehoͤren alle
zu denen affirmationibus.
70. Ferner ſo gehoͤren die propoſitiones
univerſales zu denen ideis, die ſingulares mei-
ſtentheils zu denen ſenſionibus, die indefinita
und
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