Thomasius, Christian: Einleitung zu der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), 1691.Vorrede. gemäß sey/ massen denn auch ein jeder/ der die-se seine Logic mit des Claubergii und an- derer Cartesianer Schrifften conferiret- gar leichtlich finden wird/ daß/ gleichwie von Claubergii Logic kaum der sechßte Theil in diesen specimine anzutreffen/ also ein gut Theil über die Helffte dieses speciminis man vergebens in Claubergio suchen werde/ son- dern befinden/ daß es dem de la Forge, Raeo, der Logic der Herren des Port Royal, oder (wie Baillet den Autor davon angiebt) den le Bon abgeborget sey. Jch will zwar den Autorem Speciminis dieserwegen nicht als einen plagiarium angeben/ oder ihn eines do- li mali beschuldigen/ sondern ich will das aller- dinges als fraudem piam paßiren lassen/ daß man bey dem Verleger des Speciminis ge- sagt/ es sey deßwegen auff dem Titel der Nah- me des Claubergii gesetzt worden/ weil dieser ein beruffener Cartesianer wäre/ und man sich befahret/ das Specimen möchte nicht so wohl abgehen/ wenn der Autor Speciminis als noch unbekant seinen Nahmen alleine hin- setzte; Jedoch wird der Autor mir dieses zu gute halten/ daß ich auch umb dieser Ursache willen bedencken trage/ mich mit ihm einzu- lassen/ C 4
Vorrede. gemaͤß ſey/ maſſen denn auch ein jeder/ der die-ſe ſeine Logic mit des Claubergii und an- derer Carteſianer Schrifften conferiret- gar leichtlich finden wird/ daß/ gleichwie von Claubergii Logic kaum der ſechßte Theil in dieſen ſpecimine anzutreffen/ alſo ein gut Theil uͤber die Helffte dieſes ſpeciminis man vergebens in Claubergio ſuchen werde/ ſon- dern befinden/ daß es dem de la Forge, Raéo, der Logic der Herren des Port Royal, oder (wie Baillet den Autor davon angiebt) den le Bon abgeborget ſey. Jch will zwar den Autorem Speciminis dieſerwegen nicht als einen plagiarium angeben/ oder ihn eines do- li mali beſchuldigen/ ſondern ich will das aller- dinges als fraudem piam paßiren laſſen/ daß man bey dem Verleger des Speciminis ge- ſagt/ es ſey deßwegen auff dem Titel der Nah- me des Claubergii geſetzt worden/ weil dieſer ein beruffener Carteſianer waͤre/ und man ſich befahret/ das Specimen moͤchte nicht ſo wohl abgehen/ wenn der Autor Speciminis als noch unbekant ſeinen Nahmen alleine hin- ſetzte; Jedoch wird der Autor mir dieſes zu gute halten/ daß ich auch umb dieſer Urſache willen bedencken trage/ mich mit ihm einzu- laſſen/ C 4
<TEI> <text> <front> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0057" n="39"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vorrede.</hi></fw><lb/> gemaͤß ſey/ maſſen denn auch ein jeder/ der die-<lb/> ſe ſeine <hi rendition="#aq">Logic</hi> mit des <hi rendition="#aq">Claubergii</hi> und an-<lb/> derer <hi rendition="#aq">Carteſianer</hi> Schrifften <hi rendition="#aq">conferiret</hi>-<lb/> gar leichtlich finden wird/ daß/ gleichwie von<lb/><hi rendition="#aq">Claubergii Logic</hi> kaum der ſechßte Theil in<lb/> dieſen <hi rendition="#aq">ſpecimine</hi> anzutreffen/ alſo ein gut<lb/> Theil uͤber die Helffte dieſes <hi rendition="#aq">ſpeciminis</hi> man<lb/> vergebens in <hi rendition="#aq">Claubergio</hi> ſuchen werde/ ſon-<lb/> dern befinden/ daß es dem <hi rendition="#aq">de la Forge, Raéo,</hi><lb/> der <hi rendition="#aq">Logic</hi> der Herren des <hi rendition="#aq">Port Royal,</hi> oder<lb/> (wie <hi rendition="#aq">Baillet</hi> den <hi rendition="#aq">Autor</hi> davon angiebt) den <hi rendition="#aq">le<lb/> Bon</hi> abgeborget ſey. Jch will zwar den<lb/><hi rendition="#aq">Autorem Speciminis</hi> dieſerwegen nicht als<lb/> einen <hi rendition="#aq">plagiarium</hi> angeben/ oder ihn eines <hi rendition="#aq">do-<lb/> li mali</hi> beſchuldigen/ ſondern ich will das aller-<lb/> dinges als <hi rendition="#aq">fraudem piam</hi> paßiren laſſen/ daß<lb/> man bey dem Verleger des <hi rendition="#aq">Speciminis</hi> ge-<lb/> ſagt/ es ſey deßwegen auff dem Titel der Nah-<lb/> me des <hi rendition="#aq">Claubergii</hi> geſetzt worden/ weil dieſer<lb/> ein beruffener <hi rendition="#aq">Carteſianer</hi> waͤre/ und man<lb/> ſich befahret/ das <hi rendition="#aq">Specimen</hi> moͤchte nicht ſo<lb/> wohl abgehen/ wenn der <hi rendition="#aq">Autor Speciminis</hi><lb/> als noch unbekant ſeinen Nahmen alleine hin-<lb/> ſetzte; Jedoch wird der <hi rendition="#aq">Autor</hi> mir dieſes zu<lb/> gute halten/ daß ich auch umb dieſer Urſache<lb/> willen bedencken trage/ mich mit ihm einzu-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">C 4</fw><fw place="bottom" type="catch">laſſen/</fw><lb/></p> </div> </div> </front> </text> </TEI> [39/0057]
Vorrede.
gemaͤß ſey/ maſſen denn auch ein jeder/ der die-
ſe ſeine Logic mit des Claubergii und an-
derer Carteſianer Schrifften conferiret-
gar leichtlich finden wird/ daß/ gleichwie von
Claubergii Logic kaum der ſechßte Theil in
dieſen ſpecimine anzutreffen/ alſo ein gut
Theil uͤber die Helffte dieſes ſpeciminis man
vergebens in Claubergio ſuchen werde/ ſon-
dern befinden/ daß es dem de la Forge, Raéo,
der Logic der Herren des Port Royal, oder
(wie Baillet den Autor davon angiebt) den le
Bon abgeborget ſey. Jch will zwar den
Autorem Speciminis dieſerwegen nicht als
einen plagiarium angeben/ oder ihn eines do-
li mali beſchuldigen/ ſondern ich will das aller-
dinges als fraudem piam paßiren laſſen/ daß
man bey dem Verleger des Speciminis ge-
ſagt/ es ſey deßwegen auff dem Titel der Nah-
me des Claubergii geſetzt worden/ weil dieſer
ein beruffener Carteſianer waͤre/ und man
ſich befahret/ das Specimen moͤchte nicht ſo
wohl abgehen/ wenn der Autor Speciminis
als noch unbekant ſeinen Nahmen alleine hin-
ſetzte; Jedoch wird der Autor mir dieſes zu
gute halten/ daß ich auch umb dieſer Urſache
willen bedencken trage/ mich mit ihm einzu-
laſſen/
C 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |