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Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724.

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digst erkenne, daß Selbige nicht mit Unwahrheit zu hintergehen ich gemeynetErzehlung dieser tentirten Güte / und wer daran schuld gewesen / daß selbige nicht zu Stande kommen. bin, theils daß S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit Dero gewöhnlichen Landes Väterlichen Vorsorge nach gnädigst erwege, durch was zulängliche Mittel E. Ehrwürdiges Ministerium, weil noch nur in etwas res integra ist, zu einem weder ihnen noch mir schimpfflichen Vergleich anzuhalten sey. Nachdem S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit gnädigst anbefohlen, daß mir die Klagen und Erleuterungs-Punckte des Ministerii in Abschrifft communiciret würden, habe alsobald nach meiner Zurückkunfft nach Pfingsten mich bemühet, dem Ehrwürdigen Ministerio gütliche Vorschläge zu thun, weshalben ich mich in Person zum Herrn Superintendenten begeben und mit ihme mündliche Abrede genommen, was er meinethalben E. Ehrwürdigen Ministerio vorschlagen sollte, auch als mir von dem Herrn Superintendenten dieserwegen gute Hoffnung zwar gemachet worden, gleichwohl aber in etlichen Wochen von ihm keine Antwort erhalten, und ich vernommen, daß den 3. Julii das gesamte Ministerium beysammen wäre, habe ich meine Vorschläge zur Güte schrifftlich in den conventum des Ministerii einsendet, auch dabeneben den Herrn Superintendenten schrifftlich ersucht / wie alles aus der Beylage meiner gethanen Vorschläge sub A. und dem Beyschreiben B. (NB. diese sind allbereit oben § 58 und 60. zu lesen) mit mehrern zu ersehen ist. Ob ich nun gleich verhoffet hätte, von dem Herrn Superintendenten gewünschte Antwort zu erhalten, so habe ich doch mit Betrübniß vernehmen müssen, daß er mir dißfalls im Nahmen des Ministerii den Vergleich pure abgeschlagen, nichts desto weniger aber weil ich sonst vertrauere Nachricht erhalten, daß bey demselben conventu meine Vorschläge nicht wären abgelesen worden, weil unter denen Herrn Collegis selbst ein hefftiger Streit wegen einer von Herrn Licentiat Rivino gehaltenen Predigt und einem bösen Geschrey Herrn D. C. ältesten N. betreffend, auf etliche Stunden entstanden; als habe den Herrrn Superintendenten nochmahlen gebeten, daß er meine Vorschläge per tenorem ad singulos herum schicken und ihre vota schrifftlich colligiren wollte. Aber ich habe auch hierauff vernehmen müssen, daß das Ministerium auf meine Vorschläge sich einzulassen Bedencken trüge, und von mir eine, einer schimpfflichen revocation nicht unähnliche, Zurücknehmung begehre, worauff ich denn nichts anders repliciren können, als daß es mir leyd wäre, daß ich genöthiget würde, meine Vorschläge an S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit in Unterthänigkeit zu übersenden, und um eine Commission zur Güte

digst erkenne, daß Selbige nicht mit Unwahrheit zu hintergehen ich gemeynetErzehlung dieser tentirten Güte / und wer daran schuld gewesen / daß selbige nicht zu Stande kommen. bin, theils daß S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit Dero gewöhnlichen Landes Väterlichen Vorsorge nach gnädigst erwege, durch was zulängliche Mittel E. Ehrwürdiges Ministerium, weil noch nur in etwas res integra ist, zu einem weder ihnen noch mir schimpfflichen Vergleich anzuhalten sey. Nachdem S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit gnädigst anbefohlen, daß mir die Klagen und Erleuterungs-Punckte des Ministerii in Abschrifft communiciret würden, habe alsobald nach meiner Zurückkunfft nach Pfingsten mich bemühet, dem Ehrwürdigen Ministerio gütliche Vorschläge zu thun, weshalben ich mich in Person zum Herrn Superintendenten begeben und mit ihme mündliche Abrede genommen, was er meinethalben E. Ehrwürdigen Ministerio vorschlagen sollte, auch als mir von dem Herrn Superintendenten dieserwegen gute Hoffnung zwar gemachet worden, gleichwohl aber in etlichen Wochen von ihm keine Antwort erhalten, und ich vernommen, daß den 3. Julii das gesamte Ministerium beysammen wäre, habe ich meine Vorschläge zur Güte schrifftlich in den conventum des Ministerii einsendet, auch dabeneben den Herrn Superintendenten schrifftlich ersucht / wie alles aus der Beylage meiner gethanen Vorschläge sub A. und dem Beyschreiben B. (NB. diese sind allbereit oben § 58 und 60. zu lesen) mit mehrern zu ersehen ist. Ob ich nun gleich verhoffet hätte, von dem Herrn Superintendenten gewünschte Antwort zu erhalten, so habe ich doch mit Betrübniß vernehmen müssen, daß er mir dißfalls im Nahmen des Ministerii den Vergleich pure abgeschlagen, nichts desto weniger aber weil ich sonst vertrauere Nachricht erhalten, daß bey demselben conventu meine Vorschläge nicht wären abgelesen worden, weil unter denen Herrn Collegis selbst ein hefftiger Streit wegen einer von Herrn Licentiat Rivino gehaltenen Predigt und einem bösen Geschrey Herrn D. C. ältesten N. betreffend, auf etliche Stunden entstanden; als habe den Herrrn Superintendenten nochmahlen gebeten, daß er meine Vorschläge per tenorem ad singulos herum schicken und ihre vota schrifftlich colligiren wollte. Aber ich habe auch hierauff vernehmen müssen, daß das Ministerium auf meine Vorschläge sich einzulassen Bedencken trüge, und von mir eine, einer schimpfflichen revocation nicht unähnliche, Zurücknehmung begehre, worauff ich denn nichts anders repliciren können, als daß es mir leyd wäre, daß ich genöthiget würde, meine Vorschläge an S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit in Unterthänigkeit zu übersenden, und um eine Commission zur Güte

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[145/0151] digst erkenne, daß Selbige nicht mit Unwahrheit zu hintergehen ich gemeynet bin, theils daß S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit Dero gewöhnlichen Landes Väterlichen Vorsorge nach gnädigst erwege, durch was zulängliche Mittel E. Ehrwürdiges Ministerium, weil noch nur in etwas res integra ist, zu einem weder ihnen noch mir schimpfflichen Vergleich anzuhalten sey. Nachdem S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit gnädigst anbefohlen, daß mir die Klagen und Erleuterungs-Punckte des Ministerii in Abschrifft communiciret würden, habe alsobald nach meiner Zurückkunfft nach Pfingsten mich bemühet, dem Ehrwürdigen Ministerio gütliche Vorschläge zu thun, weshalben ich mich in Person zum Herrn Superintendenten begeben und mit ihme mündliche Abrede genommen, was er meinethalben E. Ehrwürdigen Ministerio vorschlagen sollte, auch als mir von dem Herrn Superintendenten dieserwegen gute Hoffnung zwar gemachet worden, gleichwohl aber in etlichen Wochen von ihm keine Antwort erhalten, und ich vernommen, daß den 3. Julii das gesamte Ministerium beysammen wäre, habe ich meine Vorschläge zur Güte schrifftlich in den conventum des Ministerii einsendet, auch dabeneben den Herrn Superintendenten schrifftlich ersucht / wie alles aus der Beylage meiner gethanen Vorschläge sub A. und dem Beyschreiben B. (NB. diese sind allbereit oben § 58 und 60. zu lesen) mit mehrern zu ersehen ist. Ob ich nun gleich verhoffet hätte, von dem Herrn Superintendenten gewünschte Antwort zu erhalten, so habe ich doch mit Betrübniß vernehmen müssen, daß er mir dißfalls im Nahmen des Ministerii den Vergleich pure abgeschlagen, nichts desto weniger aber weil ich sonst vertrauere Nachricht erhalten, daß bey demselben conventu meine Vorschläge nicht wären abgelesen worden, weil unter denen Herrn Collegis selbst ein hefftiger Streit wegen einer von Herrn Licentiat Rivino gehaltenen Predigt und einem bösen Geschrey Herrn D. C. ältesten N. betreffend, auf etliche Stunden entstanden; als habe den Herrrn Superintendenten nochmahlen gebeten, daß er meine Vorschläge per tenorem ad singulos herum schicken und ihre vota schrifftlich colligiren wollte. Aber ich habe auch hierauff vernehmen müssen, daß das Ministerium auf meine Vorschläge sich einzulassen Bedencken trüge, und von mir eine, einer schimpfflichen revocation nicht unähnliche, Zurücknehmung begehre, worauff ich denn nichts anders repliciren können, als daß es mir leyd wäre, daß ich genöthiget würde, meine Vorschläge an S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit in Unterthänigkeit zu übersenden, und um eine Commission zur Güte Erzehlung dieser tentirten Güte / und wer daran schuld gewesen / daß selbige nicht zu Stande kommen.

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724, S. 145. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte03_1724/151>, abgerufen am 21.11.2024.