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Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724.

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P., so handele er so aufrichtig an mir, und erweise mir, daß was gefährliches oder Atheistisches in dieser meiner Lehre enthalten sey. Ich will es mit ihm nebst GOttes Beystand in Schrifften und mündlich für Gelehrten und Ungelehrten, Hohen und Niederen annehmen, und ihn der mir hierdurch erwiesenen Verleumdung überzeugen.

Erklährung von dem Aergernüß und der Unruhe / die aus D. Pf. Collegio Antiatheistico zu befahren.

Zum IV. erfordert S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit hierinnen meine Erklärung:

Was massen meine assertion zu verstehen: daß wenn D. P. das obige Collegium zu halten / und das programma auzuschlagen vergönnet würde / viel Aergernüß und Unglück / so die Ruhe des gemeinen Wesens nothwendig turbire / gar wahrscheinlich entstehen könne.

Gleichwie aber S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit hierüber allbereit in einer sub dato 27. Junii eingesendeten unterthänigsten Supplication (NB. Siehe oben §. 54.) ich meine Meynung zum Theil eröffnet, als in welcher ich erwehnet, daß 1) D. P. wieder den gemeinen Gebrauch unter dem Worte Atheisten alle irrige Lehren von GOttes Wesen, 2) Leute, die gantz offenbar an diesen Laster unschuldig sind, 3) die Cartesianer, die heut zu Tage durchgehends bey uns als Grund gelehrte Leute passiret werden, rechnet, 4) unter die quaestiones anti-atheisticas auch solche zehlet, die gar nicht zu der Theologie gehören, 5) solche Meynungen in seinen quaestionibus defendiret, die entweder dem Mißbrauch fast gantz und gar unterworffen sind, oder 6) mit dem respect, den die Clerisey der hohen Obrigkeit schuldig ist, streiten, und groß Aergerniß in der Republic erwecken; also ist leicht hieraus zu verstehen, was für prostitution bey auswärtigen, und denen die von D. P. ohne Ursache unter die Atheisten gerechnet sind, wahrscheinlich Eurer Churfürstl. Durchlauchtigkeit Acadcmie daraus entstehen können. Was aber hier die innerliche Ruhe und den gemeinen Wohlstand angehet, habe ich gemeynet, daß bey dieser confusen tractation und D. P. dabey geführten scandaleusen Leben der studierenden Jugend mehr zum Atheismo führende scrupel beygebracht, und zu den hochschädlichen Laster der heuchlerischen Atheisterey dieselbe verführet werden würde. Ich habe mich auch über dieses befahren müssen, daß durch seine ungleiche Beschuldigung und Durchziehung meiner Person, als die er in seinen Collegio fast bey allen lectionen durch unchristliche und untheologische Worte wieder mich geführet, er die studierende Jugend wieder mich auf hetzen, und zu einer Thätlichkeit veranlassen möchte, massen denn allbereit damahls in Sr. Churfl. Durchlauchtigkeit Convictorio die Gemüther der meisten wieder mich wegen dergleichen blame sehr erbittert gewe-

P., so handele er so aufrichtig an mir, und erweise mir, daß was gefährliches oder Atheistisches in dieser meiner Lehre enthalten sey. Ich will es mit ihm nebst GOttes Beystand in Schrifften und mündlich für Gelehrten und Ungelehrten, Hohen und Niederen annehmen, und ihn der mir hierdurch erwiesenen Verleumdung überzeugen.

Erklährung von dem Aergernüß und der Unruhe / die aus D. Pf. Collegio Antiatheistico zu befahren.

Zum IV. erfordert S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit hierinnen meine Erklärung:

Was massen meine assertion zu verstehen: daß wenn D. P. das obige Collegium zu halten / und das programma auzuschlagen vergönnet würde / viel Aergernüß und Unglück / so die Ruhe des gemeinen Wesens nothwendig turbire / gar wahrscheinlich entstehen könne.

Gleichwie aber S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit hierüber allbereit in einer sub dato 27. Junii eingesendeten unterthänigsten Supplication (NB. Siehe oben §. 54.) ich meine Meynung zum Theil eröffnet, als in welcher ich erwehnet, daß 1) D. P. wieder den gemeinen Gebrauch unter dem Worte Atheisten alle irrige Lehren von GOttes Wesen, 2) Leute, die gantz offenbar an diesen Laster unschuldig sind, 3) die Cartesianer, die heut zu Tage durchgehends bey uns als Grund gelehrte Leute passiret werden, rechnet, 4) unter die quaestiones anti-atheisticas auch solche zehlet, die gar nicht zu der Theologie gehören, 5) solche Meynungen in seinen quaestionibus defendiret, die entweder dem Mißbrauch fast gantz und gar unterworffen sind, oder 6) mit dem respect, den die Clerisey der hohen Obrigkeit schuldig ist, streiten, und groß Aergerniß in der Republic erwecken; also ist leicht hieraus zu verstehen, was für prostitution bey auswärtigen, und denen die von D. P. ohne Ursache unter die Atheisten gerechnet sind, wahrscheinlich Eurer Churfürstl. Durchlauchtigkeit Acadcmie daraus entstehen können. Was aber hier die innerliche Ruhe und den gemeinen Wohlstand angehet, habe ich gemeynet, daß bey dieser confusen tractation und D. P. dabey geführten scandaleusen Leben der studierenden Jugend mehr zum Atheismo führende scrupel beygebracht, und zu den hochschädlichen Laster der heuchlerischen Atheisterey dieselbe verführet werden würde. Ich habe mich auch über dieses befahren müssen, daß durch seine ungleiche Beschuldigung und Durchziehung meiner Person, als die er in seinen Collegio fast bey allen lectionen durch unchristliche und untheologische Worte wieder mich geführet, er die studierende Jugend wieder mich auf hetzen, und zu einer Thätlichkeit veranlassen möchte, massen denn allbereit damahls in Sr. Churfl. Durchlauchtigkeit Convictorio die Gemüther der meisten wieder mich wegen dergleichen blâme sehr erbittert gewe-

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        <p>Zum IV. erfordert S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit hierinnen meine Erklärung:</p>
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[158/0164] P., so handele er so aufrichtig an mir, und erweise mir, daß was gefährliches oder Atheistisches in dieser meiner Lehre enthalten sey. Ich will es mit ihm nebst GOttes Beystand in Schrifften und mündlich für Gelehrten und Ungelehrten, Hohen und Niederen annehmen, und ihn der mir hierdurch erwiesenen Verleumdung überzeugen. Zum IV. erfordert S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit hierinnen meine Erklärung: Was massen meine assertion zu verstehen: daß wenn D. P. das obige Collegium zu halten / und das programma auzuschlagen vergönnet würde / viel Aergernüß und Unglück / so die Ruhe des gemeinen Wesens nothwendig turbire / gar wahrscheinlich entstehen könne. Gleichwie aber S. Churfürstl. Durchlauchtigkeit hierüber allbereit in einer sub dato 27. Junii eingesendeten unterthänigsten Supplication (NB. Siehe oben §. 54.) ich meine Meynung zum Theil eröffnet, als in welcher ich erwehnet, daß 1) D. P. wieder den gemeinen Gebrauch unter dem Worte Atheisten alle irrige Lehren von GOttes Wesen, 2) Leute, die gantz offenbar an diesen Laster unschuldig sind, 3) die Cartesianer, die heut zu Tage durchgehends bey uns als Grund gelehrte Leute passiret werden, rechnet, 4) unter die quaestiones anti-atheisticas auch solche zehlet, die gar nicht zu der Theologie gehören, 5) solche Meynungen in seinen quaestionibus defendiret, die entweder dem Mißbrauch fast gantz und gar unterworffen sind, oder 6) mit dem respect, den die Clerisey der hohen Obrigkeit schuldig ist, streiten, und groß Aergerniß in der Republic erwecken; also ist leicht hieraus zu verstehen, was für prostitution bey auswärtigen, und denen die von D. P. ohne Ursache unter die Atheisten gerechnet sind, wahrscheinlich Eurer Churfürstl. Durchlauchtigkeit Acadcmie daraus entstehen können. Was aber hier die innerliche Ruhe und den gemeinen Wohlstand angehet, habe ich gemeynet, daß bey dieser confusen tractation und D. P. dabey geführten scandaleusen Leben der studierenden Jugend mehr zum Atheismo führende scrupel beygebracht, und zu den hochschädlichen Laster der heuchlerischen Atheisterey dieselbe verführet werden würde. Ich habe mich auch über dieses befahren müssen, daß durch seine ungleiche Beschuldigung und Durchziehung meiner Person, als die er in seinen Collegio fast bey allen lectionen durch unchristliche und untheologische Worte wieder mich geführet, er die studierende Jugend wieder mich auf hetzen, und zu einer Thätlichkeit veranlassen möchte, massen denn allbereit damahls in Sr. Churfl. Durchlauchtigkeit Convictorio die Gemüther der meisten wieder mich wegen dergleichen blâme sehr erbittert gewe-

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724, S. 158. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ernsthaffte03_1724/164>, abgerufen am 24.11.2024.