Thomasius, Christian: Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel. Dritter Theil. Halle, 1724.der voranstehenden unterthänigsten Zuschrifft gnädigst zu ersehen, was mich veranlasset, Eurer Churfürstl. Durchlanchtigkeit denselben wiederum in unterthänigsten Gehorsam zu dediciren. Ob nun wohl zu Eurer Curfürstl. Durchlauchtigkeit ich des unterthänigsten Vertrauens lebe, es werde Eure Churfürstl. Durchlauchtigkeit diese meine unterthänigste Dedication gnädigst auf und annehmen; so werde doch hierbey genöthiget, Eure Churfürstl. Durchlauchtigkeit wehmüthigst zu klagen, wie nunmehro eine geraume Zeit hero D. V. A Prof. Logices & Metaphysices zu Leipzig, um daß ich mich einer andern Lehr-Art, als die seinige ist, bedienet, durch falsche Verleumdungen mich nicht alleine um Ehre, Nahrung und Vermögen zu bringen trachtet, sondern auch die andern Professores philosophiae dergleichen zu thun wieder mich anhetzet, massen dann, ohnerachtet im Anfang des vorigen Jahrs bey Eurer Churfürstl. Durchlauchtigkeit Ober-Consistorio zu Dreßden ich in einem unterthänigsten Supplicato gebeten mir die Gnade zu erweisen, und daferne dergleichen Verleumder mich verklagen solten, mich zuförderst gnügich zu hören, dennoch ermeldter D. Alberti nebst denen andern Professoribus Philosophiae durch ihre falsa narrata beykommenden harten Befehl sub A. wieder mich sub & obreptitie ausgewürcket, auch die darinnen ernenneten Commissarii, unter denen der Rector Academiae und dessen jetzo verordnete Assessores selbst Philosophiae Professores seyn, auch erwehnter D. A. mit darunter ist, mir heute beyliegende Citation und Auflage sub B zugesendet. Wann aber gnädigster Churfürst und Herr, der Augenschein weiset, daß ich (1) ungehört (2) wegen einer blossen Satyrischen Schrifft, die weder in Göttlichen noch weltlichen Rechten bißher für eine Missethat gehalten worden, und (3) wegen Gebrauchs meiner Collegiorum, die allezeit auf den Nutzen der studierenden Jugend ihr Absehen gerichtet, auch mir von keinem Menschen mit Bestande Rechtens einiger Mißbrauch derselben wird dargethan werden können, als ein schimpfflicher Inquisit und delinquent tractiret werden soll, (4) diese Art wieder mich zu verfahren von dem gemeinen Wege Rechtens, den Eure Churfürstl. Durchlauchtigkeit auch dem geringsten Bettler sonst wiederfahren läst, ausschreitet, und ab executione anfänget, über dieses (5) meine Feinde und Wiederwärtigen selbst der Commission sich anmassen, und (6) in der mir gethanen Auflage noch darzu extra viam Commissionis schreiten, indem sie mir dasjenige, was sie dem Befehl nach So dann, das ist: nach meiner Verhör thun solten, alsbald anfangs auferleget, und mir der voranstehenden unterthänigsten Zuschrifft gnädigst zu ersehen, was mich veranlasset, Eurer Churfürstl. Durchlanchtigkeit denselben wiederum in unterthänigsten Gehorsam zu dediciren. Ob nun wohl zu Eurer Curfürstl. Durchlauchtigkeit ich des unterthänigsten Vertrauens lebe, es werde Eure Churfürstl. Durchlauchtigkeit diese meine unterthänigste Dedication gnädigst auf und annehmen; so werde doch hierbey genöthiget, Eure Churfürstl. Durchlauchtigkeit wehmüthigst zu klagen, wie nunmehro eine geraume Zeit hero D. V. A Prof. Logices & Metaphysices zu Leipzig, um daß ich mich einer andern Lehr-Art, als die seinige ist, bedienet, durch falsche Verleumdungen mich nicht alleine um Ehre, Nahrung und Vermögen zu bringen trachtet, sondern auch die andern Professores philosophiae dergleichen zu thun wieder mich anhetzet, massen dann, ohnerachtet im Anfang des vorigen Jahrs bey Eurer Churfürstl. Durchlauchtigkeit Ober-Consistorio zu Dreßden ich in einem unterthänigsten Supplicato gebeten mir die Gnade zu erweisen, und daferne dergleichen Verleumder mich verklagen solten, mich zuförderst gnügich zu hören, dennoch ermeldter D. Alberti nebst denen andern Professoribus Philosophiae durch ihre falsa narrata beykommenden harten Befehl sub A. wieder mich sub & obreptitie ausgewürcket, auch die darinnen ernenneten Commissarii, unter denen der Rector Academiae und dessen jetzo verordnete Assessores selbst Philosophiae Professores seyn, auch erwehnter D. A. mit darunter ist, mir heute beyliegende Citation und Auflage sub B zugesendet. Wann aber gnädigster Churfürst und Herr, der Augenschein weiset, daß ich (1) ungehört (2) wegen einer blossen Satyrischen Schrifft, die weder in Göttlichen noch weltlichen Rechten bißher für eine Missethat gehalten worden, und (3) wegen Gebrauchs meiner Collegiorum, die allezeit auf den Nutzen der studierenden Jugend ihr Absehen gerichtet, auch mir von keinem Menschen mit Bestande Rechtens einiger Mißbrauch derselben wird dargethan werden können, als ein schimpfflicher Inquisit und delinquent tractiret werden soll, (4) diese Art wieder mich zu verfahren von dem gemeinen Wege Rechtens, den Eure Churfürstl. Durchlauchtigkeit auch dem geringsten Bettler sonst wiederfahren läst, ausschreitet, und ab executione anfänget, über dieses (5) meine Feinde und Wiederwärtigen selbst der Commission sich anmassen, und (6) in der mir gethanen Auflage noch darzu extra viam Commissionis schreiten, indem sie mir dasjenige, was sie dem Befehl nach So dann, das ist: nach meiner Verhör thun solten, alsbald anfangs auferleget, und mir <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0031" n="25"/> der voranstehenden unterthänigsten Zuschrifft gnädigst zu ersehen, was mich veranlasset, Eurer Churfürstl. Durchlanchtigkeit denselben wiederum in unterthänigsten Gehorsam zu dediciren. Ob nun wohl zu Eurer Curfürstl. Durchlauchtigkeit ich des unterthänigsten Vertrauens lebe, es werde Eure Churfürstl. Durchlauchtigkeit diese meine unterthänigste Dedication gnädigst auf und annehmen; so werde doch hierbey genöthiget, Eure Churfürstl. Durchlauchtigkeit wehmüthigst zu klagen, wie nunmehro eine geraume Zeit hero D. V. A Prof. Logices & Metaphysices zu Leipzig, um daß ich mich einer andern Lehr-Art, als die seinige ist, bedienet, durch falsche Verleumdungen mich nicht alleine um Ehre, Nahrung und Vermögen zu bringen trachtet, sondern auch die andern Professores philosophiae dergleichen zu thun wieder mich anhetzet, massen dann, ohnerachtet im Anfang des vorigen Jahrs bey Eurer Churfürstl. Durchlauchtigkeit Ober-Consistorio zu Dreßden ich in einem unterthänigsten Supplicato gebeten mir die Gnade zu erweisen, und daferne dergleichen Verleumder mich verklagen solten, mich zuförderst gnügich zu hören, dennoch ermeldter D. Alberti nebst denen andern Professoribus Philosophiae durch ihre falsa narrata beykommenden harten Befehl sub A. wieder mich sub & obreptitie ausgewürcket, auch die darinnen ernenneten Commissarii, unter denen der Rector Academiae und dessen jetzo verordnete Assessores selbst Philosophiae Professores seyn, auch erwehnter D. A. mit darunter ist, mir heute beyliegende Citation und Auflage sub B zugesendet.</p> <p>Wann aber gnädigster Churfürst und Herr, der Augenschein weiset, daß ich (1) ungehört (2) wegen einer blossen Satyrischen Schrifft, die weder in Göttlichen noch weltlichen Rechten bißher für eine Missethat gehalten worden, und (3) wegen Gebrauchs meiner Collegiorum, die allezeit auf den Nutzen der studierenden Jugend ihr Absehen gerichtet, auch mir von keinem Menschen mit Bestande Rechtens einiger Mißbrauch derselben wird dargethan werden können, als ein schimpfflicher Inquisit und delinquent tractiret werden soll, (4) diese Art wieder mich zu verfahren von dem gemeinen Wege Rechtens, den Eure Churfürstl. Durchlauchtigkeit auch dem geringsten Bettler sonst wiederfahren läst, ausschreitet, und ab executione anfänget, über dieses (5) meine Feinde und Wiederwärtigen selbst der Commission sich anmassen, und (6) in der mir gethanen Auflage noch darzu extra viam Commissionis schreiten, indem sie mir dasjenige, was sie dem Befehl nach So dann, das ist: nach meiner Verhör thun solten, alsbald anfangs auferleget, und mir </p> </div> </body> </text> </TEI> [25/0031]
der voranstehenden unterthänigsten Zuschrifft gnädigst zu ersehen, was mich veranlasset, Eurer Churfürstl. Durchlanchtigkeit denselben wiederum in unterthänigsten Gehorsam zu dediciren. Ob nun wohl zu Eurer Curfürstl. Durchlauchtigkeit ich des unterthänigsten Vertrauens lebe, es werde Eure Churfürstl. Durchlauchtigkeit diese meine unterthänigste Dedication gnädigst auf und annehmen; so werde doch hierbey genöthiget, Eure Churfürstl. Durchlauchtigkeit wehmüthigst zu klagen, wie nunmehro eine geraume Zeit hero D. V. A Prof. Logices & Metaphysices zu Leipzig, um daß ich mich einer andern Lehr-Art, als die seinige ist, bedienet, durch falsche Verleumdungen mich nicht alleine um Ehre, Nahrung und Vermögen zu bringen trachtet, sondern auch die andern Professores philosophiae dergleichen zu thun wieder mich anhetzet, massen dann, ohnerachtet im Anfang des vorigen Jahrs bey Eurer Churfürstl. Durchlauchtigkeit Ober-Consistorio zu Dreßden ich in einem unterthänigsten Supplicato gebeten mir die Gnade zu erweisen, und daferne dergleichen Verleumder mich verklagen solten, mich zuförderst gnügich zu hören, dennoch ermeldter D. Alberti nebst denen andern Professoribus Philosophiae durch ihre falsa narrata beykommenden harten Befehl sub A. wieder mich sub & obreptitie ausgewürcket, auch die darinnen ernenneten Commissarii, unter denen der Rector Academiae und dessen jetzo verordnete Assessores selbst Philosophiae Professores seyn, auch erwehnter D. A. mit darunter ist, mir heute beyliegende Citation und Auflage sub B zugesendet.
Wann aber gnädigster Churfürst und Herr, der Augenschein weiset, daß ich (1) ungehört (2) wegen einer blossen Satyrischen Schrifft, die weder in Göttlichen noch weltlichen Rechten bißher für eine Missethat gehalten worden, und (3) wegen Gebrauchs meiner Collegiorum, die allezeit auf den Nutzen der studierenden Jugend ihr Absehen gerichtet, auch mir von keinem Menschen mit Bestande Rechtens einiger Mißbrauch derselben wird dargethan werden können, als ein schimpfflicher Inquisit und delinquent tractiret werden soll, (4) diese Art wieder mich zu verfahren von dem gemeinen Wege Rechtens, den Eure Churfürstl. Durchlauchtigkeit auch dem geringsten Bettler sonst wiederfahren läst, ausschreitet, und ab executione anfänget, über dieses (5) meine Feinde und Wiederwärtigen selbst der Commission sich anmassen, und (6) in der mir gethanen Auflage noch darzu extra viam Commissionis schreiten, indem sie mir dasjenige, was sie dem Befehl nach So dann, das ist: nach meiner Verhör thun solten, alsbald anfangs auferleget, und mir
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |