Thünen, Johann Heinrich von: Der isolirte Staat in Beziehung auf Landwirthschaft und Nationalökonomie. Hamburg, 1826.von dem kostet, was wir hier dafür berechnet haben. Wir werden dadurch zu einer neuen interessanten Wird nämlich bei mangelnden Wiesen auf Acker von Ich wage hierüber kein bestimmtes Urtheil zu fällen; Je ärmer indessen der Acker im Ganzen ist, je schlech- Für unsern isolirten Staat haben wir angenommen, Wir hätten eben so gut annehmen können -- und von dem koſtet, was wir hier dafuͤr berechnet haben. Wir werden dadurch zu einer neuen intereſſanten Wird naͤmlich bei mangelnden Wieſen auf Acker von Ich wage hieruͤber kein beſtimmtes Urtheil zu faͤllen; Je aͤrmer indeſſen der Acker im Ganzen iſt, je ſchlech- Fuͤr unſern iſolirten Staat haben wir angenommen, Wir haͤtten eben ſo gut annehmen koͤnnen — und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0131" n="117"/> von dem koſtet, was wir hier dafuͤr berechnet haben.</p><lb/> <p>Wir werden dadurch zu einer neuen intereſſanten<lb/> Frage gefuͤhrt.</p><lb/> <p>Wird naͤmlich bei mangelnden Wieſen auf Acker von<lb/> mittlerm oder geringem Reichthum es zweckmaͤßig ſeyn,<lb/> einen Theil des Ackers in hohe Dungkraft zu ſetzen und<lb/> F. W. W. darauf einzufuͤhren, wenn die Bereicherung die-<lb/> ſes Theils der Ackerflaͤche nur auf Koſten des andern groͤ-<lb/> ßern Theils geſchehen kann?</p><lb/> <p>Ich wage hieruͤber kein beſtimmtes Urtheil zu faͤllen;<lb/> aber ich glaube, daß die genauere Unterſuchung dieſe Frage<lb/> bejahend beantworten wuͤrde.</p><lb/> <p>Je aͤrmer indeſſen der Acker im Ganzen iſt, je ſchlech-<lb/> ter die phyſiſche Beſchaffenheit des Bodens iſt, um deſto<lb/> groͤßer ſind die Schwierigkeiten beim Anbau der Futter-<lb/> gewaͤchſe — und es erklaͤrt ſich hieraus, warum in Ge-<lb/> genden, wo ſolcher Boden vorherrſcht, die Wieſen einen<lb/> ſo hohen Werth haben, daß ihr Beſitz faſt die Bedingung<lb/> iſt, unter welcher man nur Ackerbau treiben kann.</p><lb/> <p>Fuͤr unſern iſolirten Staat haben wir angenommen,<lb/> daß mit dem Acker eine ſolche Wieſenflaͤche verbunden iſt,<lb/> die das fuͤr die K. W. und fuͤr die D. W. noͤthige Heu<lb/> liefert, und daß der aus dem Wieſenheu erfolgende Dung<lb/> nicht der ganzen Ackerflaͤche, ſondern nur einem in einer<lb/> beſondern Rotation liegenden Theil des Ackers zu Gute<lb/> komme. Wir haben dieſen Theil dann nicht weiter be-<lb/> achtet, ſondern unſere Unterſuchung allein auf die groͤßere<lb/> Abtheilung der Ackerflaͤche — die ſich in und durch ſich<lb/> ſelbſt erhalten muß, und der das noͤthige Wieſenheu, gegen<lb/> Bezahlung des Futterwerths und gegen Zuruͤckgabe des<lb/> daraus erfolgenden Dungs geliefert wird — gerichtet.</p><lb/> <p>Wir haͤtten eben ſo gut annehmen koͤnnen — und<lb/> vielleicht waͤre die Sache dadurch noch klarer geworden —<lb/> daß gar keine Wieſen vorhanden waͤren, daß die Ackerflaͤche<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [117/0131]
von dem koſtet, was wir hier dafuͤr berechnet haben.
Wir werden dadurch zu einer neuen intereſſanten
Frage gefuͤhrt.
Wird naͤmlich bei mangelnden Wieſen auf Acker von
mittlerm oder geringem Reichthum es zweckmaͤßig ſeyn,
einen Theil des Ackers in hohe Dungkraft zu ſetzen und
F. W. W. darauf einzufuͤhren, wenn die Bereicherung die-
ſes Theils der Ackerflaͤche nur auf Koſten des andern groͤ-
ßern Theils geſchehen kann?
Ich wage hieruͤber kein beſtimmtes Urtheil zu faͤllen;
aber ich glaube, daß die genauere Unterſuchung dieſe Frage
bejahend beantworten wuͤrde.
Je aͤrmer indeſſen der Acker im Ganzen iſt, je ſchlech-
ter die phyſiſche Beſchaffenheit des Bodens iſt, um deſto
groͤßer ſind die Schwierigkeiten beim Anbau der Futter-
gewaͤchſe — und es erklaͤrt ſich hieraus, warum in Ge-
genden, wo ſolcher Boden vorherrſcht, die Wieſen einen
ſo hohen Werth haben, daß ihr Beſitz faſt die Bedingung
iſt, unter welcher man nur Ackerbau treiben kann.
Fuͤr unſern iſolirten Staat haben wir angenommen,
daß mit dem Acker eine ſolche Wieſenflaͤche verbunden iſt,
die das fuͤr die K. W. und fuͤr die D. W. noͤthige Heu
liefert, und daß der aus dem Wieſenheu erfolgende Dung
nicht der ganzen Ackerflaͤche, ſondern nur einem in einer
beſondern Rotation liegenden Theil des Ackers zu Gute
komme. Wir haben dieſen Theil dann nicht weiter be-
achtet, ſondern unſere Unterſuchung allein auf die groͤßere
Abtheilung der Ackerflaͤche — die ſich in und durch ſich
ſelbſt erhalten muß, und der das noͤthige Wieſenheu, gegen
Bezahlung des Futterwerths und gegen Zuruͤckgabe des
daraus erfolgenden Dungs geliefert wird — gerichtet.
Wir haͤtten eben ſo gut annehmen koͤnnen — und
vielleicht waͤre die Sache dadurch noch klarer geworden —
daß gar keine Wieſen vorhanden waͤren, daß die Ackerflaͤche
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