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Thumbshirn, Wilhelm Abraham von; Jugel, Caspar: Oeconomia. Leipzig, 1616.

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von Haußhalten
stets in diese felder/ so Erbeis oder Wicken getragen/
wieder Korn vber Winters geseet. Man pflegt die
Erbeis auch wol an vielen orten erstlich zu seen/ vnd
seichte vnter zuackern/ alßdann den Acker mit eiden
fleissig zu egen/ vnd darnach/ wo es die notturfft er-
fodert/ zu weltzen. Mit 3. Scheffel Erbeis oder wicken
beseet man reichlichen vnd gar wol so viel Feides/
da sonsten 4. Scheffel Korn hin geseet werden müssen.

Auff daß die Erbeisen nach dem seen nicht auß-
lauffen/ vnd von den Tauben vnd Krahen auffge-
fressen werden/ pflegen etliche dieselben zuvor zu
quellen/ ehe man sie seet. Man pfleget solche auch durch
alte Weiber vnd Kinder in den Acker drucken zu las-
sen/ mit stecken so andert halbe Ellen lang seyn/ geh-
et es hübsch an/ zwo Personen gehen auff einem bee-
te. Seche oder acht Personen können in einem tage
etzliche Scheffel eindrücken. Jn geringer landart
tünget man zum Erbeisen/ so wachsen sie so wol/ als
in guten äckern/ wenn nicht darzu getünget wird.
Wenn die geseeten Erbeis in Acker/ bevoraus in
geringer landart sehr gefriren/ so werden
sie sehr böse vnd wachsen nicht
leichtlich lang.

Heyden

von Haußhalten
ſtets in dieſe felder/ ſo Erbeis oder Wicken getragen/
wieder Korn vber Winters geſeet. Man pflegt die
Erbeis auch wol an vielen orten erſtlich zu ſeen/ vnd
ſeichte vnter zuackern/ alßdann den Acker mit eiden
fleiſſig zu egen/ vnd darnach/ wo es die notturfft er-
fodert/ zu weltzen. Mit 3. Scheffel Erbeis oder wicken
beſeet man reichlichen vnd gar wol ſo viel Feides/
da ſonſten 4. Scheffel Korn hin geſeet werden muͤſſen.

Auff daß die Erbeiſen nach dem ſeen nicht auß-
lauffen/ vnd von den Tauben vnd Krahen auffge-
freſſen werden/ pflegen etliche dieſelben zuvor zu
quellẽ/ ehe man ſie ſeet. Man pfleget ſolche auch durch
alte Weiber vnd Kinder in den Acker drucken zu laſ-
ſen/ mit ſtecken ſo andert halbe Ellen lang ſeyn/ geh-
et es huͤbſch an/ zwo Perſonen gehen auff einem bee-
te. Seche oder acht Perſonen koͤnnen in einem tage
etzliche Scheffel eindruͤcken. Jn geringer landart
tuͤnget man zum Erbeiſen/ ſo wachſen ſie ſo wol/ als
in guten aͤckern/ wenn nicht darzu getuͤnget wird.
Wenn die geſeeten Erbeis in Acker/ bevoraus in
geringer landart ſehr gefriren/ ſo werden
ſie ſehr boͤſe vnd wachſen nicht
leichtlich lang.

Heyden
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[95/0107] von Haußhalten ſtets in dieſe felder/ ſo Erbeis oder Wicken getragen/ wieder Korn vber Winters geſeet. Man pflegt die Erbeis auch wol an vielen orten erſtlich zu ſeen/ vnd ſeichte vnter zuackern/ alßdann den Acker mit eiden fleiſſig zu egen/ vnd darnach/ wo es die notturfft er- fodert/ zu weltzen. Mit 3. Scheffel Erbeis oder wicken beſeet man reichlichen vnd gar wol ſo viel Feides/ da ſonſten 4. Scheffel Korn hin geſeet werden muͤſſen. Auff daß die Erbeiſen nach dem ſeen nicht auß- lauffen/ vnd von den Tauben vnd Krahen auffge- freſſen werden/ pflegen etliche dieſelben zuvor zu quellẽ/ ehe man ſie ſeet. Man pfleget ſolche auch durch alte Weiber vnd Kinder in den Acker drucken zu laſ- ſen/ mit ſtecken ſo andert halbe Ellen lang ſeyn/ geh- et es huͤbſch an/ zwo Perſonen gehen auff einem bee- te. Seche oder acht Perſonen koͤnnen in einem tage etzliche Scheffel eindruͤcken. Jn geringer landart tuͤnget man zum Erbeiſen/ ſo wachſen ſie ſo wol/ als in guten aͤckern/ wenn nicht darzu getuͤnget wird. Wenn die geſeeten Erbeis in Acker/ bevoraus in geringer landart ſehr gefriren/ ſo werden ſie ſehr boͤſe vnd wachſen nicht leichtlich lang. Heyden

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Zitationshilfe: Thumbshirn, Wilhelm Abraham von; Jugel, Caspar: Oeconomia. Leipzig, 1616, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thumbshirn_oeconomia_1616/107>, abgerufen am 23.11.2024.