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Thumbshirn, Wilhelm Abraham von; Jugel, Caspar: Oeconomia. Leipzig, 1616.

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Nothwendiger Vnterricht.
davon/ dieses thun auch die Walckhaar von den
Walckmühlen/ der Gerber vnd Tuchmachern. Etli-
che halten darfür die Segespeen sollen in äckern sehr
säwren.

So hat man an andern orthen den morgel/ wel-
cher in den zähen vnd leimichten Feldern mehr gutes
thut/ als aller mist/ also/ daß do in 20. jahren das feld
einmal mit morgel gedünget worden/ es sich milder
vnnd besser beschicket/ alß die nechst daran gelegene
Felder ohne Morgel.

Man findet aber morgel fast allezeit/ wo süm-
pfe vertrocknet/ vnd mit erden verschlemmet worden
sey/ die orte geben gar einen schweflichten stinckenden
geruch/ wenn der Taw einfellet/ oder nach der dürre
es zu regnen pfleget/ wachsen gemeiniglich daselbst
Pintzen/ die Weiden wachsen auch auff solcher städte
höher vnd fetter/ alß an neben orthen. Man kennet
den Morgel auch/ wenn in den Wiesen die Maulwurfo
Erde voller kleiner schnecken heußlein ist/ vnnd das
Graß gar dünn wechset/ ob schon die schwartz vnd gut
scheinet/ dann der morgel/ verderbet das graß/ daß es
wenig vnd sawer wechset/ darumb liegt in den saw-
ren Wiesen auch gemeiniglich morgel.

So

Nothwendiger Vnterricht.
davon/ dieſes thun auch die Walckhaar von den
Walckmuͤhlen/ der Gerber vnd Tuchmachern. Etli-
che halten darfuͤr die Segeſpeen ſollen in aͤckern ſehr
ſaͤwren.

So hat man an andern orthen den morgel/ wel-
cher in den zaͤhen vnd leimichten Feldern mehr gutes
thut/ als aller miſt/ alſo/ daß do in 20. jahren das feld
einmal mit morgel geduͤnget worden/ es ſich milder
vnnd beſſer beſchicket/ alß die nechſt daran gelegene
Felder ohne Morgel.

Man findet aber morgel faſt allezeit/ wo ſuͤm-
pfe vertrocknet/ vnd mit erden verſchlemmet worden
ſey/ die orte geben gar einen ſchweflichten ſtinckenden
geruch/ wenn der Taw einfellet/ oder nach der duͤrre
es zu regnen pfleget/ wachſen gemeiniglich daſelbſt
Pintzen/ die Weiden wachſen auch auff ſolcher ſtaͤdte
hoͤher vnd fetter/ alß an neben orthen. Man kennet
den Morgel auch/ wenn in den Wieſen die Maulwurfo
Erde voller kleiner ſchnecken heußlein iſt/ vnnd das
Graß gar duͤnn wechſet/ ob ſchon die ſchwartz vnd gut
ſcheinet/ dann der morgel/ verderbet das graß/ daß es
wenig vnd ſawer wechſet/ darumb liegt in den ſaw-
ren Wieſen auch gemeiniglich morgel.

So
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[72/0084] Nothwendiger Vnterricht. davon/ dieſes thun auch die Walckhaar von den Walckmuͤhlen/ der Gerber vnd Tuchmachern. Etli- che halten darfuͤr die Segeſpeen ſollen in aͤckern ſehr ſaͤwren. So hat man an andern orthen den morgel/ wel- cher in den zaͤhen vnd leimichten Feldern mehr gutes thut/ als aller miſt/ alſo/ daß do in 20. jahren das feld einmal mit morgel geduͤnget worden/ es ſich milder vnnd beſſer beſchicket/ alß die nechſt daran gelegene Felder ohne Morgel. Man findet aber morgel faſt allezeit/ wo ſuͤm- pfe vertrocknet/ vnd mit erden verſchlemmet worden ſey/ die orte geben gar einen ſchweflichten ſtinckenden geruch/ wenn der Taw einfellet/ oder nach der duͤrre es zu regnen pfleget/ wachſen gemeiniglich daſelbſt Pintzen/ die Weiden wachſen auch auff ſolcher ſtaͤdte hoͤher vnd fetter/ alß an neben orthen. Man kennet den Morgel auch/ wenn in den Wieſen die Maulwurfo Erde voller kleiner ſchnecken heußlein iſt/ vnnd das Graß gar duͤnn wechſet/ ob ſchon die ſchwartz vnd gut ſcheinet/ dann der morgel/ verderbet das graß/ daß es wenig vnd ſawer wechſet/ darumb liegt in den ſaw- ren Wieſen auch gemeiniglich morgel. So

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Zitationshilfe: Thumbshirn, Wilhelm Abraham von; Jugel, Caspar: Oeconomia. Leipzig, 1616, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thumbshirn_oeconomia_1616/84>, abgerufen am 22.11.2024.