schält ist, einen ziemlich guten Geschmack hat. Sie hat mancherley Blumen, rothe, fleischfarbne, gelbe und weiße.
Den 9. October reiseten wir über die Moritzhöhe nach Koree. Dieser Berg besteht zum Theil aus Schie- fer (Schistus scriptura candida) in dünnen Blättern, der aber sehr bröckig ist, und zu Rechentafeln gar nicht taugt. In den Ritzen des Berges halten sich viel hier sogenannte Dachse (Dassen), oder eigentlich Capsche Kavia (Cavia capensis) auf, wovon man hier glaubt, daß sie eine monathliche Reinigung haben. Von dieser Höhe konnten wir auch das Karroland (Carro-Veld) sehen, welches sehr dürr, mager und ganz ohne Gras ist, und nur eine Menge saftreicher Gewächse und Sträu- che hervorbringt. Die zur Rechten liegenden Sandberge haben oben an den Seiten weißen Sand, der sehr tief liegt, und vom Winde umhergetrieben wird.
Wo wir jetzt waren, stand die zweystachlige Ar- duine (Arduina bispinosa), ein sehr stachliger Busch, voll reifer Beeren; die Hottentotten essen diese Beeren. -- Das Doppelblatt (Zygophyllum Morgsana), ein schö- ner Strauch, schmückte jetzt mit seinen Blumen die Ber- ge; man bedient sich seiner häufig zu Lauben. -- Die Aegyptische Sinnpflanze (Mimosa nilotica) wächst hier ebenfalls in Menge. Die Böcke fressen die Blätter der- selben, und bekommen dabey oft die Stacheln in die Füße, ohne daß es ihnen jedoch schadet. Wenn dieser Busch abgehauen wird, fällt er manchmahl den Leuten auf den Leib, und die Stacheln dringen alsdann tief hinein, bre- chen auch wohl ab und bleiben fest sitzen.
Da in diesem Bezirke die Höfe nahe bey einander liegen, bezeichnet man hier die Schafe, besonders durch Einschnitte in die Ohren. Wenn es lange regnet, wer- den die Schafe steif und manche sterben. Sie bekom.
Reiſe von Rotheſand nach Zwellendam.
ſchaͤlt iſt, einen ziemlich guten Geſchmack hat. Sie hat mancherley Blumen, rothe, fleiſchfarbne, gelbe und weiße.
Den 9. October reiſeten wir uͤber die Moritzhoͤhe nach Koree. Dieſer Berg beſteht zum Theil aus Schie- fer (Schiſtus ſcriptura candida) in duͤnnen Blaͤttern, der aber ſehr broͤckig iſt, und zu Rechentafeln gar nicht taugt. In den Ritzen des Berges halten ſich viel hier ſogenannte Dachſe (Daſſen), oder eigentlich Capſche Kavia (Cavia capenſis) auf, wovon man hier glaubt, daß ſie eine monathliche Reinigung haben. Von dieſer Hoͤhe konnten wir auch das Karroland (Carro-Veld) ſehen, welches ſehr duͤrr, mager und ganz ohne Gras iſt, und nur eine Menge ſaftreicher Gewaͤchſe und Straͤu- che hervorbringt. Die zur Rechten liegenden Sandberge haben oben an den Seiten weißen Sand, der ſehr tief liegt, und vom Winde umhergetrieben wird.
Wo wir jetzt waren, ſtand die zweyſtachlige Ar- duine (Arduina biſpinoſa), ein ſehr ſtachliger Buſch, voll reifer Beeren; die Hottentotten eſſen dieſe Beeren. — Das Doppelblatt (Zygophyllum Morgſana), ein ſchoͤ- ner Strauch, ſchmuͤckte jetzt mit ſeinen Blumen die Ber- ge; man bedient ſich ſeiner haͤufig zu Lauben. — Die Aegyptiſche Sinnpflanze (Mimoſa nilotica) waͤchſt hier ebenfalls in Menge. Die Boͤcke freſſen die Blaͤtter der- ſelben, und bekommen dabey oft die Stacheln in die Fuͤße, ohne daß es ihnen jedoch ſchadet. Wenn dieſer Buſch abgehauen wird, faͤllt er manchmahl den Leuten auf den Leib, und die Stacheln dringen alsdann tief hinein, bre- chen auch wohl ab und bleiben feſt ſitzen.
Da in dieſem Bezirke die Hoͤfe nahe bey einander liegen, bezeichnet man hier die Schafe, beſonders durch Einſchnitte in die Ohren. Wenn es lange regnet, wer- den die Schafe ſteif und manche ſterben. Sie bekom.
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Reiſe von Rotheſand nach Zwellendam.
ſchaͤlt iſt, einen ziemlich guten Geſchmack hat. Sie hat
mancherley Blumen, rothe, fleiſchfarbne, gelbe und weiße.
Den 9. October reiſeten wir uͤber die Moritzhoͤhe
nach Koree. Dieſer Berg beſteht zum Theil aus Schie-
fer (Schiſtus ſcriptura candida) in duͤnnen Blaͤttern,
der aber ſehr broͤckig iſt, und zu Rechentafeln gar nicht
taugt. In den Ritzen des Berges halten ſich viel hier
ſogenannte Dachſe (Daſſen), oder eigentlich Capſche
Kavia (Cavia capenſis) auf, wovon man hier glaubt,
daß ſie eine monathliche Reinigung haben. Von dieſer
Hoͤhe konnten wir auch das Karroland (Carro-Veld)
ſehen, welches ſehr duͤrr, mager und ganz ohne Gras
iſt, und nur eine Menge ſaftreicher Gewaͤchſe und Straͤu-
che hervorbringt. Die zur Rechten liegenden Sandberge
haben oben an den Seiten weißen Sand, der ſehr tief
liegt, und vom Winde umhergetrieben wird.
Wo wir jetzt waren, ſtand die zweyſtachlige Ar-
duine (Arduina biſpinoſa), ein ſehr ſtachliger Buſch,
voll reifer Beeren; die Hottentotten eſſen dieſe Beeren. —
Das Doppelblatt (Zygophyllum Morgſana), ein ſchoͤ-
ner Strauch, ſchmuͤckte jetzt mit ſeinen Blumen die Ber-
ge; man bedient ſich ſeiner haͤufig zu Lauben. — Die
Aegyptiſche Sinnpflanze (Mimoſa nilotica) waͤchſt hier
ebenfalls in Menge. Die Boͤcke freſſen die Blaͤtter der-
ſelben, und bekommen dabey oft die Stacheln in die Fuͤße,
ohne daß es ihnen jedoch ſchadet. Wenn dieſer Buſch
abgehauen wird, faͤllt er manchmahl den Leuten auf den
Leib, und die Stacheln dringen alsdann tief hinein, bre-
chen auch wohl ab und bleiben feſt ſitzen.
Da in dieſem Bezirke die Hoͤfe nahe bey einander
liegen, bezeichnet man hier die Schafe, beſonders durch
Einſchnitte in die Ohren. Wenn es lange regnet, wer-
den die Schafe ſteif und manche ſterben. Sie bekom.
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792/179>, abgerufen am 21.11.2024.
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