sondre Hottentottische Völkerschaft unterschieden, jetzt das Land, wo sie ehedem in großer Anzahl wohnten, und die großen Flüsse, welche da durchflossen, oder die Gränze davon ausmachten. In dem Verhältnisse, als das Land mehr oder weniger mit Wasser versehen war, wa- ren auch diese verschiedne Völker mehr oder weniger zahl- reich und begütert an Viehherden. Die ganze Nation machte gleichwohl bey dem allen nicht mehr, als einige tausend Mann, und jedes ihrer Länder nicht mehr als ei- ne Provinz aus.
Gunjemans-Hottentotten heißen die, welche dem Cap am nächsten, und zwar am Vorgebirge selbst woh- nen. Sie erstrecken sich nach der falschen Bay, dem Hottentottisch-Holländischen Gebirge, und von da zur Linken bis gegen Stellenbosch. Das Land, welches sie bewohnen, ist weitläuftig genug, aber voll sandiger und unfruchtbarer Ebenen. Die Gunjemans waren die, welche zu allererst gegen gewisse Waaren der Holländischen Compagnie ein Stück ihres Landes abtraten. Jetzt sind nur noch sehr wenige, und beynahe kann man sagen, gar keine von ihnen übrig.
Die Kokoquas bewohnten das auf der Nord-Sei- te dem Cap am nächsten liegende Land, um das grüne Thal (Groene Kloof). Auf meiner Reise, die zuerst nach dieser Seite ging, traf ich noch verschiedne von die- sem Volke an, und bekam auch von einem Posten oder Platze der Compagnie ihrer zwey zu meiner Bedienung auf der Reise. Ihr Land ist, wie das Land der Gunjemans, niedrig, flach und sandig, hat großen Mangel an Was- ser, und ist vor diesem eben so wenig volkreich gewesen, als es von den Kolonisten überall hat können angebauet wer- den. Es erstreckt sich ganz nach dem Meere hin, und enthält nur einige wenige Hügel und kleine Berge.
Die
Vierte Abtheilung. Siebenter Abſchnitt.
ſondre Hottentottiſche Voͤlkerſchaft unterſchieden, jetzt das Land, wo ſie ehedem in großer Anzahl wohnten, und die großen Fluͤſſe, welche da durchfloſſen, oder die Graͤnze davon ausmachten. In dem Verhaͤltniſſe, als das Land mehr oder weniger mit Waſſer verſehen war, wa- ren auch dieſe verſchiedne Voͤlker mehr oder weniger zahl- reich und beguͤtert an Viehherden. Die ganze Nation machte gleichwohl bey dem allen nicht mehr, als einige tauſend Mann, und jedes ihrer Laͤnder nicht mehr als ei- ne Provinz aus.
Gunjemans-Hottentotten heißen die, welche dem Cap am naͤchſten, und zwar am Vorgebirge ſelbſt woh- nen. Sie erſtrecken ſich nach der falſchen Bay, dem Hottentottiſch-Hollaͤndiſchen Gebirge, und von da zur Linken bis gegen Stellenboſch. Das Land, welches ſie bewohnen, iſt weitlaͤuftig genug, aber voll ſandiger und unfruchtbarer Ebenen. Die Gunjemans waren die, welche zu allererſt gegen gewiſſe Waaren der Hollaͤndiſchen Compagnie ein Stuͤck ihres Landes abtraten. Jetzt ſind nur noch ſehr wenige, und beynahe kann man ſagen, gar keine von ihnen uͤbrig.
Die Kokoquas bewohnten das auf der Nord-Sei- te dem Cap am naͤchſten liegende Land, um das gruͤne Thal (Groene Kloof). Auf meiner Reiſe, die zuerſt nach dieſer Seite ging, traf ich noch verſchiedne von die- ſem Volke an, und bekam auch von einem Poſten oder Platze der Compagnie ihrer zwey zu meiner Bedienung auf der Reiſe. Ihr Land iſt, wie das Land der Gunjemans, niedrig, flach und ſandig, hat großen Mangel an Waſ- ſer, und iſt vor dieſem eben ſo wenig volkreich geweſen, als es von den Koloniſten uͤberall hat koͤnnen angebauet wer- den. Es erſtreckt ſich ganz nach dem Meere hin, und enthaͤlt nur einige wenige Huͤgel und kleine Berge.
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Vierte Abtheilung. Siebenter Abſchnitt.
ſondre Hottentottiſche Voͤlkerſchaft unterſchieden, jetzt das
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großen Fluͤſſe, welche da durchfloſſen, oder die Graͤnze
davon ausmachten. In dem Verhaͤltniſſe, als das
Land mehr oder weniger mit Waſſer verſehen war, wa-
ren auch dieſe verſchiedne Voͤlker mehr oder weniger zahl-
reich und beguͤtert an Viehherden. Die ganze Nation
machte gleichwohl bey dem allen nicht mehr, als einige
tauſend Mann, und jedes ihrer Laͤnder nicht mehr als ei-
ne Provinz aus.
Gunjemans-Hottentotten heißen die, welche dem
Cap am naͤchſten, und zwar am Vorgebirge ſelbſt woh-
nen. Sie erſtrecken ſich nach der falſchen Bay, dem
Hottentottiſch-Hollaͤndiſchen Gebirge, und von da zur
Linken bis gegen Stellenboſch. Das Land, welches ſie
bewohnen, iſt weitlaͤuftig genug, aber voll ſandiger und
unfruchtbarer Ebenen. Die Gunjemans waren die,
welche zu allererſt gegen gewiſſe Waaren der Hollaͤndiſchen
Compagnie ein Stuͤck ihres Landes abtraten. Jetzt ſind
nur noch ſehr wenige, und beynahe kann man ſagen, gar
keine von ihnen uͤbrig.
Die Kokoquas bewohnten das auf der Nord-Sei-
te dem Cap am naͤchſten liegende Land, um das gruͤne
Thal (Groene Kloof). Auf meiner Reiſe, die zuerſt
nach dieſer Seite ging, traf ich noch verſchiedne von die-
ſem Volke an, und bekam auch von einem Poſten oder
Platze der Compagnie ihrer zwey zu meiner Bedienung auf
der Reiſe. Ihr Land iſt, wie das Land der Gunjemans,
niedrig, flach und ſandig, hat großen Mangel an Waſ-
ſer, und iſt vor dieſem eben ſo wenig volkreich geweſen, als
es von den Koloniſten uͤberall hat koͤnnen angebauet wer-
den. Es erſtreckt ſich ganz nach dem Meere hin, und
enthaͤlt nur einige wenige Huͤgel und kleine Berge.
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 1. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1792, S. 272. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen01_1792/300>, abgerufen am 27.11.2024.
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