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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.

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nach der Kaiserl. Residenz-Stadt Jedo.
sehr starken, und mit hohen Thürmen und Mauern pran-
genden Citadelle residirt der Fürst dieser Landschaft.

In dieser Gegend ist das Land gebirgig. Die
Ebenen und Thäler zwischen den Bergen sind gleichwohl
vortrefflich angebauet. Jetzt pflanzte man den Reiß um.
Die See wirft an diesen Küsten Zuckertang (Fucus sac-
charinus;
Japanisch Komb oder Kobu) aus, der sehr
breit und lang ist.

Den 19. April reiseten wir, fünf Meilen weit,
durch Imuri, Ftagawa, Jetsuri jama mura, Siraska
und Moto Siraska und Array.

Array ist eine kleine offne Stadt, dicht an einem
Busen des Meers. Wenn der Grund desselben so gut
als seine Gestalt und Lage ist, so muß er den besten und
sichersten Hafen abgeben, der sich gedenken läßt; und
wenn dieser zugleich auf Europäische Art befestiget würde,
müßte er ganz unüberwindlich werden. Uebrigens ist die-
ser Ort deswegen merkwürdig, weil hier die Waaren und
andre Sachen aller Reisenden, besonders der Fürsten der
Provinzen, wenn sie zum Kaiser reisen, visitirt werden.
Dies geschieht von dazu bestellten Kaiserlichen Beamten,
die besonders genau dahin sehen müssen, daß keine
Frauenspersonen, und keine Waffen durchpassiren, wo-
durch Unruhe im Lande entstehen könnte. Unser Gepäcke
wurde jedoch nur ganz gelinde untersucht, worauf wir je-
nen Beamten unsern Besuch machten.

Von hier nahmen wir unsern Weg, ungefähr eine
Meile weit, in flachen Böten, über die Bugt, zu der
gegen über liegenden Stadt Maisaki, darauf durch Si-
nowara
, Nimbutsdo, Tammamats, eine große und
ansehnliche Stadt, Tinsjemmats, in Böten über den
Fluß Tindingawa, durch Ikeda, Daisoin nach Mitske,
wo wir zu Nacht blieben; ferner über Mikano, Fuku-

nach der Kaiſerl. Reſidenz-Stadt Jedo.
ſehr ſtarken, und mit hohen Thuͤrmen und Mauern pran-
genden Citadelle reſidirt der Fuͤrſt dieſer Landſchaft.

In dieſer Gegend iſt das Land gebirgig. Die
Ebenen und Thaͤler zwiſchen den Bergen ſind gleichwohl
vortrefflich angebauet. Jetzt pflanzte man den Reiß um.
Die See wirft an dieſen Kuͤſten Zuckertang (Fucus ſac-
charinus;
Japaniſch Komb oder Kobu) aus, der ſehr
breit und lang iſt.

Den 19. April reiſeten wir, fuͤnf Meilen weit,
durch Imuri, Ftagawa, Jetſuri jama mura, Siraſka
und Moto Siraſka und Array.

Array iſt eine kleine offne Stadt, dicht an einem
Buſen des Meers. Wenn der Grund deſſelben ſo gut
als ſeine Geſtalt und Lage iſt, ſo muß er den beſten und
ſicherſten Hafen abgeben, der ſich gedenken laͤßt; und
wenn dieſer zugleich auf Europaͤiſche Art befeſtiget wuͤrde,
muͤßte er ganz unuͤberwindlich werden. Uebrigens iſt die-
ſer Ort deswegen merkwuͤrdig, weil hier die Waaren und
andre Sachen aller Reiſenden, beſonders der Fuͤrſten der
Provinzen, wenn ſie zum Kaiſer reiſen, viſitirt werden.
Dies geſchieht von dazu beſtellten Kaiſerlichen Beamten,
die beſonders genau dahin ſehen muͤſſen, daß keine
Frauensperſonen, und keine Waffen durchpaſſiren, wo-
durch Unruhe im Lande entſtehen koͤnnte. Unſer Gepaͤcke
wurde jedoch nur ganz gelinde unterſucht, worauf wir je-
nen Beamten unſern Beſuch machten.

Von hier nahmen wir unſern Weg, ungefaͤhr eine
Meile weit, in flachen Boͤten, uͤber die Bugt, zu der
gegen uͤber liegenden Stadt Maiſaki, darauf durch Si-
nowara
, Nimbutsdo, Tammamats, eine große und
anſehnliche Stadt, Tinſjemmats, in Boͤten uͤber den
Fluß Tindingawa, durch Ikeda, Daiſoin nach Mitſke,
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[87/0121] nach der Kaiſerl. Reſidenz-Stadt Jedo. ſehr ſtarken, und mit hohen Thuͤrmen und Mauern pran- genden Citadelle reſidirt der Fuͤrſt dieſer Landſchaft. In dieſer Gegend iſt das Land gebirgig. Die Ebenen und Thaͤler zwiſchen den Bergen ſind gleichwohl vortrefflich angebauet. Jetzt pflanzte man den Reiß um. Die See wirft an dieſen Kuͤſten Zuckertang (Fucus ſac- charinus; Japaniſch Komb oder Kobu) aus, der ſehr breit und lang iſt. Den 19. April reiſeten wir, fuͤnf Meilen weit, durch Imuri, Ftagawa, Jetſuri jama mura, Siraſka und Moto Siraſka und Array. Array iſt eine kleine offne Stadt, dicht an einem Buſen des Meers. Wenn der Grund deſſelben ſo gut als ſeine Geſtalt und Lage iſt, ſo muß er den beſten und ſicherſten Hafen abgeben, der ſich gedenken laͤßt; und wenn dieſer zugleich auf Europaͤiſche Art befeſtiget wuͤrde, muͤßte er ganz unuͤberwindlich werden. Uebrigens iſt die- ſer Ort deswegen merkwuͤrdig, weil hier die Waaren und andre Sachen aller Reiſenden, beſonders der Fuͤrſten der Provinzen, wenn ſie zum Kaiſer reiſen, viſitirt werden. Dies geſchieht von dazu beſtellten Kaiſerlichen Beamten, die beſonders genau dahin ſehen muͤſſen, daß keine Frauensperſonen, und keine Waffen durchpaſſiren, wo- durch Unruhe im Lande entſtehen koͤnnte. Unſer Gepaͤcke wurde jedoch nur ganz gelinde unterſucht, worauf wir je- nen Beamten unſern Beſuch machten. Von hier nahmen wir unſern Weg, ungefaͤhr eine Meile weit, in flachen Boͤten, uͤber die Bugt, zu der gegen uͤber liegenden Stadt Maiſaki, darauf durch Si- nowara, Nimbutsdo, Tammamats, eine große und anſehnliche Stadt, Tinſjemmats, in Boͤten uͤber den Fluß Tindingawa, durch Ikeda, Daiſoin nach Mitſke, wo wir zu Nacht blieben; ferner uͤber Mikano, Fuku-

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Zitationshilfe: Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/121>, abgerufen am 24.11.2024.