pase, brechen meist in gelblichen Splittern, und sind bald mehr, bald weniger dunkelfarbig.
Der weiße Turmalin, welcher eigentlich Maturese Diamant genannt wird, malabarisch und ceylonisch Sudu Turemali, ist ein weißgelber Topas. Die Weiße ist nicht bey allen dieselbe, gewöhnlich ist er aber doch milchfarbig, so daß er nicht vollkommen durchsich- tig ist. Aus dieser Ursach wird er oft ausgebrannt, wodurch die Farbe vergeht, so daß er viel klarer wird, wiewohl er keine vollkommne Weiße erlangt.
Grüne Turmaline, auch Maturese Diamanten, malabarisch und ceylonisch Patje Turemali, werden so- wohl Chrysolithen, die ein vierseitiges Prisma haben, als auch bisweilen Chrysoprase genannt. Der grüne Turmalin ist von dunkler Farbe, die bisweilen ins Gelbliche, bisweilen ins Bläuliche, bisweilen ins Grünliche, am öftersten aber ins Schwärzliche fällt. Manchmal ist er durchsichtig; manchmal mit einer un- durchsichtigen Oberfläche umgeben; manchmal ist er ganz undurchsichtig, sieht wie Schörl aus, glänzt im Bruche, und hat nicht selten knotige Lamellen mit vielen Ritzen in die Länge und in die Breite. Einige findet man kristallisirt mit einer länglichen Säule von vier gleichen Seiten und einer vierseitigen Pyramide. Gewöhnlich wird er schon etwas abgeschliffen und zer- brochen, in unförmlichen, bald dicken, bald dünnen Stücken, die bisweilen von der Größe einer Wallnuß, bis- weilen aber so klein wie Körnchen sind, gefunden. Der grüne, oder der Chrysopras ist schön grasgrün, klar und durchsichtig, und man schleift allerhand dar- aus; dieser heißt eigentlich grüner Turmalin, obgleich
Von den Edelſteinen ꝛc. in Ceylon.
paſe, brechen meiſt in gelblichen Splittern, und ſind bald mehr, bald weniger dunkelfarbig.
Der weiße Turmalin, welcher eigentlich Matureſe Diamant genannt wird, malabariſch und ceyloniſch Sudu Turemali, iſt ein weißgelber Topas. Die Weiße iſt nicht bey allen dieſelbe, gewoͤhnlich iſt er aber doch milchfarbig, ſo daß er nicht vollkommen durchſich- tig iſt. Aus dieſer Urſach wird er oft ausgebrannt, wodurch die Farbe vergeht, ſo daß er viel klarer wird, wiewohl er keine vollkommne Weiße erlangt.
Gruͤne Turmaline, auch Matureſe Diamanten, malabariſch und ceyloniſch Patje Turemali, werden ſo- wohl Chryſolithen, die ein vierſeitiges Priſma haben, als auch bisweilen Chryſopraſe genannt. Der gruͤne Turmalin iſt von dunkler Farbe, die bisweilen ins Gelbliche, bisweilen ins Blaͤuliche, bisweilen ins Gruͤnliche, am oͤfterſten aber ins Schwaͤrzliche faͤllt. Manchmal iſt er durchſichtig; manchmal mit einer un- durchſichtigen Oberflaͤche umgeben; manchmal iſt er ganz undurchſichtig, ſieht wie Schoͤrl aus, glaͤnzt im Bruche, und hat nicht ſelten knotige Lamellen mit vielen Ritzen in die Laͤnge und in die Breite. Einige findet man kriſtalliſirt mit einer laͤnglichen Saͤule von vier gleichen Seiten und einer vierſeitigen Pyramide. Gewoͤhnlich wird er ſchon etwas abgeſchliffen und zer- brochen, in unfoͤrmlichen, bald dicken, bald duͤnnen Stuͤcken, die bisweilen von der Groͤße einer Wallnuß, bis- weilen aber ſo klein wie Koͤrnchen ſind, gefunden. Der gruͤne, oder der Chryſopras iſt ſchoͤn grasgruͤn, klar und durchſichtig, und man ſchleift allerhand dar- aus; dieſer heißt eigentlich gruͤner Turmalin, obgleich
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Von den Edelſteinen ꝛc. in Ceylon.
paſe, brechen meiſt in gelblichen Splittern, und ſind
bald mehr, bald weniger dunkelfarbig.
Der weiße Turmalin, welcher eigentlich Matureſe
Diamant genannt wird, malabariſch und ceyloniſch
Sudu Turemali, iſt ein weißgelber Topas. Die
Weiße iſt nicht bey allen dieſelbe, gewoͤhnlich iſt er aber
doch milchfarbig, ſo daß er nicht vollkommen durchſich-
tig iſt. Aus dieſer Urſach wird er oft ausgebrannt,
wodurch die Farbe vergeht, ſo daß er viel klarer wird,
wiewohl er keine vollkommne Weiße erlangt.
Gruͤne Turmaline, auch Matureſe Diamanten,
malabariſch und ceyloniſch Patje Turemali, werden ſo-
wohl Chryſolithen, die ein vierſeitiges Priſma haben,
als auch bisweilen Chryſopraſe genannt. Der gruͤne
Turmalin iſt von dunkler Farbe, die bisweilen ins
Gelbliche, bisweilen ins Blaͤuliche, bisweilen ins
Gruͤnliche, am oͤfterſten aber ins Schwaͤrzliche faͤllt.
Manchmal iſt er durchſichtig; manchmal mit einer un-
durchſichtigen Oberflaͤche umgeben; manchmal iſt er
ganz undurchſichtig, ſieht wie Schoͤrl aus, glaͤnzt im
Bruche, und hat nicht ſelten knotige Lamellen mit
vielen Ritzen in die Laͤnge und in die Breite. Einige
findet man kriſtalliſirt mit einer laͤnglichen Saͤule von
vier gleichen Seiten und einer vierſeitigen Pyramide.
Gewoͤhnlich wird er ſchon etwas abgeſchliffen und zer-
brochen, in unfoͤrmlichen, bald dicken, bald duͤnnen
Stuͤcken, die bisweilen von der Groͤße einer Wallnuß, bis-
weilen aber ſo klein wie Koͤrnchen ſind, gefunden.
Der gruͤne, oder der Chryſopras iſt ſchoͤn grasgruͤn,
klar und durchſichtig, und man ſchleift allerhand dar-
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Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thunberg_reisen02_1794/515>, abgerufen am 22.11.2024.
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