Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.Erste Abtheilung. Wände mit Tapeten versehen, und andre Einrichtungenzu seiner Bequemlichkeit selbst machen lassen. Die Insel hängt mit der Stadt und dem festen Lande zusammen, und ist bey niedrigem Wasser bloß durch einen Graben da- von getrennt; nur bey hohem Wasser ist sie eine Insel. Gemeinschaft mit der Stadt hat sie vermittelst einer Brü- cke. Ihre Größe ist unbeträchtlich; sie hat etwa 600 Fuß in die Länge und 240 in die Breite. Rund umher ist sie mit einer Planke eingeschlossen. Sie hat zwey Tho- re, eins nach der Stadt bey der Brücke, das andre nach der See. Dies letztere wird nur an solchen Tagen geöff- net, da das Schiff gelöscht oder geladen wird; das erste- re wird am Tage stets von einer Anzahl Japaner bewacht, und des Nachts zugeschlossen. Zugleich steht ein Wach- haus dabey, worin die Ein- und Ausgehenden visitirt werden. Längs am Strande sind zu beyden Seiten ver- schiedne Packhäuser und Krankenhäuser für die Compa- gnie, und mehrere Häuser zur Wohnung für ihre Bedien- ten angelegt. Diese sind zwey Stockwerke hoch, wovon nur das obere bewohnt, das untre aber zu Buden, Stäl- len und statt andrer Nebengebäude gebraucht wird. Zwi- schen diesen Häusern laufen zwey Gassen hin, die sich in der Mitte durchkreutzen. Außer den großen feuerfreyen Packhäusern sind die Gebäude alle von Fachwerk mit Lehm, mit Ziegeln gedeckt, und nach Landessitte mit pa- piernen Fenstern, und Strohmatten auf dem Fußboden versehen. In neuern Zeiten haben einige von Batavia entweder kleine Glasfenster oder einzelne Fensterscheiben mitgebracht, um ihren Zimmern mehr Licht zu geben, und Aussicht zu bekommen. In der Nähe des Wasserthors stehen allerhand Geräthschaften zum Feuerlöschen bereit. Am andern Ende ist ein Lust- und Küchengarten, und ein, zwey Stockwerke hohes, ansehnliches Lusthaus befindlich. Erſte Abtheilung. Waͤnde mit Tapeten verſehen, und andre Einrichtungenzu ſeiner Bequemlichkeit ſelbſt machen laſſen. Die Inſel haͤngt mit der Stadt und dem feſten Lande zuſammen, und iſt bey niedrigem Waſſer bloß durch einen Graben da- von getrennt; nur bey hohem Waſſer iſt ſie eine Inſel. Gemeinſchaft mit der Stadt hat ſie vermittelſt einer Bruͤ- cke. Ihre Groͤße iſt unbetraͤchtlich; ſie hat etwa 600 Fuß in die Laͤnge und 240 in die Breite. Rund umher iſt ſie mit einer Planke eingeſchloſſen. Sie hat zwey Tho- re, eins nach der Stadt bey der Bruͤcke, das andre nach der See. Dies letztere wird nur an ſolchen Tagen geoͤff- net, da das Schiff geloͤſcht oder geladen wird; das erſte- re wird am Tage ſtets von einer Anzahl Japaner bewacht, und des Nachts zugeſchloſſen. Zugleich ſteht ein Wach- haus dabey, worin die Ein- und Ausgehenden viſitirt werden. Laͤngs am Strande ſind zu beyden Seiten ver- ſchiedne Packhaͤuſer und Krankenhaͤuſer fuͤr die Compa- gnie, und mehrere Haͤuſer zur Wohnung fuͤr ihre Bedien- ten angelegt. Dieſe ſind zwey Stockwerke hoch, wovon nur das obere bewohnt, das untre aber zu Buden, Staͤl- len und ſtatt andrer Nebengebaͤude gebraucht wird. Zwi- ſchen dieſen Haͤuſern laufen zwey Gaſſen hin, die ſich in der Mitte durchkreutzen. Außer den großen feuerfreyen Packhaͤuſern ſind die Gebaͤude alle von Fachwerk mit Lehm, mit Ziegeln gedeckt, und nach Landesſitte mit pa- piernen Fenſtern, und Strohmatten auf dem Fußboden verſehen. In neuern Zeiten haben einige von Batavia entweder kleine Glasfenſter oder einzelne Fenſterſcheiben mitgebracht, um ihren Zimmern mehr Licht zu geben, und Ausſicht zu bekommen. In der Naͤhe des Waſſerthors ſtehen allerhand Geraͤthſchaften zum Feuerloͤſchen bereit. Am andern Ende iſt ein Luſt- und Kuͤchengarten, und ein, zwey Stockwerke hohes, anſehnliches Luſthaus befindlich. <TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0064" n="30"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Erſte Abtheilung.</hi></fw><lb/> Waͤnde mit Tapeten verſehen, und andre Einrichtungen<lb/> zu ſeiner Bequemlichkeit ſelbſt machen laſſen. Die Inſel<lb/> haͤngt mit der Stadt und dem feſten Lande zuſammen,<lb/> und iſt bey niedrigem Waſſer bloß durch einen Graben da-<lb/> von getrennt; nur bey hohem Waſſer iſt ſie eine Inſel.<lb/> Gemeinſchaft mit der Stadt hat ſie vermittelſt einer Bruͤ-<lb/> cke. Ihre Groͤße iſt unbetraͤchtlich; ſie hat etwa 600<lb/> Fuß in die Laͤnge und 240 in die Breite. Rund umher<lb/> iſt ſie mit einer Planke eingeſchloſſen. Sie hat zwey Tho-<lb/> re, eins nach der Stadt bey der Bruͤcke, das andre nach<lb/> der See. 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Erſte Abtheilung.
Waͤnde mit Tapeten verſehen, und andre Einrichtungen
zu ſeiner Bequemlichkeit ſelbſt machen laſſen. Die Inſel
haͤngt mit der Stadt und dem feſten Lande zuſammen,
und iſt bey niedrigem Waſſer bloß durch einen Graben da-
von getrennt; nur bey hohem Waſſer iſt ſie eine Inſel.
Gemeinſchaft mit der Stadt hat ſie vermittelſt einer Bruͤ-
cke. Ihre Groͤße iſt unbetraͤchtlich; ſie hat etwa 600
Fuß in die Laͤnge und 240 in die Breite. Rund umher
iſt ſie mit einer Planke eingeſchloſſen. Sie hat zwey Tho-
re, eins nach der Stadt bey der Bruͤcke, das andre nach
der See. Dies letztere wird nur an ſolchen Tagen geoͤff-
net, da das Schiff geloͤſcht oder geladen wird; das erſte-
re wird am Tage ſtets von einer Anzahl Japaner bewacht,
und des Nachts zugeſchloſſen. Zugleich ſteht ein Wach-
haus dabey, worin die Ein- und Ausgehenden viſitirt
werden. Laͤngs am Strande ſind zu beyden Seiten ver-
ſchiedne Packhaͤuſer und Krankenhaͤuſer fuͤr die Compa-
gnie, und mehrere Haͤuſer zur Wohnung fuͤr ihre Bedien-
ten angelegt. Dieſe ſind zwey Stockwerke hoch, wovon
nur das obere bewohnt, das untre aber zu Buden, Staͤl-
len und ſtatt andrer Nebengebaͤude gebraucht wird. Zwi-
ſchen dieſen Haͤuſern laufen zwey Gaſſen hin, die ſich in
der Mitte durchkreutzen. Außer den großen feuerfreyen
Packhaͤuſern ſind die Gebaͤude alle von Fachwerk mit
Lehm, mit Ziegeln gedeckt, und nach Landesſitte mit pa-
piernen Fenſtern, und Strohmatten auf dem Fußboden
verſehen. In neuern Zeiten haben einige von Batavia
entweder kleine Glasfenſter oder einzelne Fenſterſcheiben
mitgebracht, um ihren Zimmern mehr Licht zu geben, und
Ausſicht zu bekommen. In der Naͤhe des Waſſerthors
ſtehen allerhand Geraͤthſchaften zum Feuerloͤſchen bereit.
Am andern Ende iſt ein Luſt- und Kuͤchengarten, und ein,
zwey Stockwerke hohes, anſehnliches Luſthaus befindlich.
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