Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.Reise von Batavia nach Japan, u. s. w. Diensten für sie aber sind Japaner bestellt, als Compra-dore, oder Schaffer von verschiedner Art, welche die Eßwaaren und was sonst in der Haushaltung gebraucht wird, herbey schaffen; Köche, die das Essen auf Hollän- dische Weise zurichten; und Bediente, die zwar gebohrne Japaner und dabey keine Dolmerscher sind, aber doch das Holländische sprechen gelernt haben: von diesen letzteren bekommt der Chef vier, der Secretair einen und der Doctor einen, welche zusammen die Reise nach Hofe ma- chen. Hat man Handwerksleute aus der Stadt nöthig, so bekommen diese vom Gouverneur Erlaubniß nach der Insel zu kommen. Die Holländer essen hier, so wie zu Batavia, viel Fischspeisen essen die Holländer hier häufig. Einige Reiſe von Batavia nach Japan, u. ſ. w. Dienſten fuͤr ſie aber ſind Japaner beſtellt, als Compra-dore, oder Schaffer von verſchiedner Art, welche die Eßwaaren und was ſonſt in der Haushaltung gebraucht wird, herbey ſchaffen; Koͤche, die das Eſſen auf Hollaͤn- diſche Weiſe zurichten; und Bediente, die zwar gebohrne Japaner und dabey keine Dolmerſcher ſind, aber doch das Hollaͤndiſche ſprechen gelernt haben: von dieſen letzteren bekommt der Chef vier, der Secretair einen und der Doctor einen, welche zuſammen die Reiſe nach Hofe ma- chen. Hat man Handwerksleute aus der Stadt noͤthig, ſo bekommen dieſe vom Gouverneur Erlaubniß nach der Inſel zu kommen. Die Hollaͤnder eſſen hier, ſo wie zu Batavia, viel Fiſchſpeiſen eſſen die Hollaͤnder hier haͤufig. Einige <TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0079" n="45"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Reiſe von <placeName>Batavia</placeName> nach <placeName>Japan</placeName>, u. ſ. w.</hi></fw><lb/> Dienſten fuͤr ſie aber ſind Japaner beſtellt, als Compra-<lb/> dore, oder Schaffer von verſchiedner Art, welche die<lb/> Eßwaaren und was ſonſt in der Haushaltung gebraucht<lb/> wird, herbey ſchaffen; Koͤche, die das Eſſen auf Hollaͤn-<lb/> diſche Weiſe zurichten; und Bediente, die zwar gebohrne<lb/> Japaner und dabey keine Dolmerſcher ſind, aber doch das<lb/> Hollaͤndiſche ſprechen gelernt haben: von dieſen letzteren<lb/> bekommt der Chef vier, der Secretair einen und der<lb/> Doctor einen, welche zuſammen die Reiſe nach Hofe ma-<lb/> chen. Hat man Handwerksleute aus der Stadt noͤthig,<lb/> ſo bekommen dieſe vom Gouverneur Erlaubniß nach der<lb/> Inſel zu kommen.</p><lb/> <p>Die Hollaͤnder eſſen hier, ſo wie zu <placeName>Batavia</placeName>, viel<lb/> Reiß, es wird aber doch zu ihrem Gebrauche in der Stadt<lb/> Weitzenbrot gebacken, und taͤglich friſch nach der Inſel<lb/> gebracht.</p><lb/> <p>Fiſchſpeiſen eſſen die Hollaͤnder hier haͤufig. Einige<lb/> von den Fiſchen, die auf unſern Tiſch kamen, ſchienen<lb/> mir merkwuͤrdig, Unter andern: ein Fiſch aus dem Ge-<lb/> ſchlechte der Umberfiſche (<hi rendition="#aq">Sciaena</hi>), deſſen Bauchfloſſen<lb/> aus einer dicken, mit vielen Graͤten verſehenen Zacke be-<lb/> ſtehen, und deſſen Haut ſehr hart und knochenartig iſt;<lb/> die Haut wird abgezogen, und der Fiſch gekocht: er<lb/> hat feſtes und wohlſchmeckendes Fleiſch; wie auch huͤbſch<lb/> ausſehende Barſche mit ſieben ſchmalen Strichen. —<lb/> Auch iſſet man hier eine ſehr große und dabey ſehr laͤng-<lb/> liche Art Auſtern, die hier zu Lande fallende Auſtern<lb/> heißen, weil ſie nicht wie andre an den Klippen feſt ſitzen.<lb/> Sie ſchmecken gut; weil ſie aber ſo groß ſind, werden<lb/> ſie meiſtens gekocht oder geſtobt, und mit etwas Bruͤhe<lb/> gegeſſen. — Ferner bereitet man hier etwas, das ſich<lb/> mit Kaviar vergleichen laͤßt, auch, wie dieſer, roh gegeſ-<lb/> ſen wird. Es ſieht wie ein Stuͤck Kaͤſe aus. Ich hielt<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [45/0079]
Reiſe von Batavia nach Japan, u. ſ. w.
Dienſten fuͤr ſie aber ſind Japaner beſtellt, als Compra-
dore, oder Schaffer von verſchiedner Art, welche die
Eßwaaren und was ſonſt in der Haushaltung gebraucht
wird, herbey ſchaffen; Koͤche, die das Eſſen auf Hollaͤn-
diſche Weiſe zurichten; und Bediente, die zwar gebohrne
Japaner und dabey keine Dolmerſcher ſind, aber doch das
Hollaͤndiſche ſprechen gelernt haben: von dieſen letzteren
bekommt der Chef vier, der Secretair einen und der
Doctor einen, welche zuſammen die Reiſe nach Hofe ma-
chen. Hat man Handwerksleute aus der Stadt noͤthig,
ſo bekommen dieſe vom Gouverneur Erlaubniß nach der
Inſel zu kommen.
Die Hollaͤnder eſſen hier, ſo wie zu Batavia, viel
Reiß, es wird aber doch zu ihrem Gebrauche in der Stadt
Weitzenbrot gebacken, und taͤglich friſch nach der Inſel
gebracht.
Fiſchſpeiſen eſſen die Hollaͤnder hier haͤufig. Einige
von den Fiſchen, die auf unſern Tiſch kamen, ſchienen
mir merkwuͤrdig, Unter andern: ein Fiſch aus dem Ge-
ſchlechte der Umberfiſche (Sciaena), deſſen Bauchfloſſen
aus einer dicken, mit vielen Graͤten verſehenen Zacke be-
ſtehen, und deſſen Haut ſehr hart und knochenartig iſt;
die Haut wird abgezogen, und der Fiſch gekocht: er
hat feſtes und wohlſchmeckendes Fleiſch; wie auch huͤbſch
ausſehende Barſche mit ſieben ſchmalen Strichen. —
Auch iſſet man hier eine ſehr große und dabey ſehr laͤng-
liche Art Auſtern, die hier zu Lande fallende Auſtern
heißen, weil ſie nicht wie andre an den Klippen feſt ſitzen.
Sie ſchmecken gut; weil ſie aber ſo groß ſind, werden
ſie meiſtens gekocht oder geſtobt, und mit etwas Bruͤhe
gegeſſen. — Ferner bereitet man hier etwas, das ſich
mit Kaviar vergleichen laͤßt, auch, wie dieſer, roh gegeſ-
ſen wird. Es ſieht wie ein Stuͤck Kaͤſe aus. Ich hielt
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