Thunberg, Carl Peter: Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779. Bd. 2. Übers. v. Christian Heinrich Groskurd. Berlin, 1794.Reise von Batavia nach Japan, u. s. w. te im Sommer, da sie die von dreyßig; und der letzte imHerbste, da sie die von den übrigen zwanzig Schiffen verkaufen. Kommen in einem Jahre mehr, als so viele Schiffe, so müssen die überzähligen zurück segeln, ohne einmahl etwas ausladen zu dürfen. Der größte Handel der Chineser besteht in roher Seide, und ver- schiednen Droguen, die zu Medicamenten eingebracht werden, als Ninsiwurzel, Terpenthin, Myrrhe, Ka- lumbakholz; ingleichen Zink nebst einigen gedruckten Büchern, die aber erst die Censur zweyer Gelehrten pas- siren müssen, ehe sie verkauft werden. Obgleich ihre Reisen hieher weit weniger kostbar Wenn ihre Fahrzeuge die völlige Ladung haben Die Chinesischen Fahrzeuge sind dünn und leicht Reiſe von Batavia nach Japan, u. ſ. w. te im Sommer, da ſie die von dreyßig; und der letzte imHerbſte, da ſie die von den uͤbrigen zwanzig Schiffen verkaufen. Kommen in einem Jahre mehr, als ſo viele Schiffe, ſo muͤſſen die uͤberzaͤhligen zuruͤck ſegeln, ohne einmahl etwas ausladen zu duͤrfen. Der groͤßte Handel der Chineſer beſteht in roher Seide, und ver- ſchiednen Droguen, die zu Medicamenten eingebracht werden, als Ninſiwurzel, Terpenthin, Myrrhe, Ka- lumbakholz; ingleichen Zink nebſt einigen gedruckten Buͤchern, die aber erſt die Cenſur zweyer Gelehrten paſ- ſiren muͤſſen, ehe ſie verkauft werden. Obgleich ihre Reiſen hieher weit weniger koſtbar Wenn ihre Fahrzeuge die voͤllige Ladung haben Die Chineſiſchen Fahrzeuge ſind duͤnn und leicht <TEI> <text> <body> <div n="2"> <p><pb facs="#f0093" n="59"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Reiſe von <placeName>Batavia</placeName> nach <placeName>Japan</placeName>, u. ſ. w.</hi></fw><lb/> te im Sommer, da ſie die von dreyßig; und der letzte im<lb/> Herbſte, da ſie die von den uͤbrigen zwanzig Schiffen<lb/> verkaufen. Kommen in einem Jahre mehr, als ſo<lb/> viele Schiffe, ſo muͤſſen die uͤberzaͤhligen zuruͤck ſegeln,<lb/> ohne einmahl etwas ausladen zu duͤrfen. Der groͤßte<lb/> Handel der Chineſer beſteht in roher Seide, und ver-<lb/> ſchiednen Droguen, die zu Medicamenten eingebracht<lb/> werden, als Ninſiwurzel, Terpenthin, Myrrhe, Ka-<lb/> lumbakholz; ingleichen Zink nebſt einigen gedruckten<lb/> Buͤchern, die aber erſt die Cenſur zweyer Gelehrten paſ-<lb/> ſiren muͤſſen, ehe ſie verkauft werden.</p><lb/> <p>Obgleich ihre Reiſen hieher weit weniger koſtbar<lb/> ſind, als die der Hollaͤnder, und ſie auch nicht noͤthig<lb/> haben, hier einen Directeur und andre Bedienten zum<lb/> Behuf der Handlung zu halten, ſo iſt doch ihr Gewinn<lb/> wegen der mehreren Prozente, die ihnen abgezogen wer-<lb/> den, viel geringer, als der Gewinn der Hollaͤnder.<lb/> Und da ſie nunmehr auch kein baares Geld mitnehmen<lb/> duͤrfen, muͤſſen ſie ebenfalls Japaniſche Waaren auf-<lb/> kaufen, um ſich bezahlt zu machen, als: Kupfer, lackir-<lb/> te Arbeit und dergleichen.</p><lb/> <p>Wenn ihre Fahrzeuge die voͤllige Ladung haben<lb/> und zur Abreiſe fertig ſind, werden ſie von einer Menge<lb/> Japaniſcher Wachſchiffe nicht nur aus dem Hafen, ſon-<lb/> dern auch eine gute Strecke weit in die offne See beglei-<lb/> tet, um zu hindern, daß ſie ja nichts von den Waaren,<lb/> die ſie unverkauft wieder mitnehmen muͤſſen, an Schleich-<lb/> haͤndler verkaufen koͤnnen.</p><lb/> <p>Die Chineſiſchen Fahrzeuge ſind duͤnn und leicht<lb/> gebauet, ſehr hoch und mit noch hoͤhern Gallerien verſe-<lb/> hen, die an den Enden, beſonders am Vordertheile, ſehr<lb/> in die Hoͤhe ragen. Nach hinten ſind ſie ſehr offen.<lb/> Steuer und Segel ſind groß und unbehuͤlflich.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [59/0093]
Reiſe von Batavia nach Japan, u. ſ. w.
te im Sommer, da ſie die von dreyßig; und der letzte im
Herbſte, da ſie die von den uͤbrigen zwanzig Schiffen
verkaufen. Kommen in einem Jahre mehr, als ſo
viele Schiffe, ſo muͤſſen die uͤberzaͤhligen zuruͤck ſegeln,
ohne einmahl etwas ausladen zu duͤrfen. Der groͤßte
Handel der Chineſer beſteht in roher Seide, und ver-
ſchiednen Droguen, die zu Medicamenten eingebracht
werden, als Ninſiwurzel, Terpenthin, Myrrhe, Ka-
lumbakholz; ingleichen Zink nebſt einigen gedruckten
Buͤchern, die aber erſt die Cenſur zweyer Gelehrten paſ-
ſiren muͤſſen, ehe ſie verkauft werden.
Obgleich ihre Reiſen hieher weit weniger koſtbar
ſind, als die der Hollaͤnder, und ſie auch nicht noͤthig
haben, hier einen Directeur und andre Bedienten zum
Behuf der Handlung zu halten, ſo iſt doch ihr Gewinn
wegen der mehreren Prozente, die ihnen abgezogen wer-
den, viel geringer, als der Gewinn der Hollaͤnder.
Und da ſie nunmehr auch kein baares Geld mitnehmen
duͤrfen, muͤſſen ſie ebenfalls Japaniſche Waaren auf-
kaufen, um ſich bezahlt zu machen, als: Kupfer, lackir-
te Arbeit und dergleichen.
Wenn ihre Fahrzeuge die voͤllige Ladung haben
und zur Abreiſe fertig ſind, werden ſie von einer Menge
Japaniſcher Wachſchiffe nicht nur aus dem Hafen, ſon-
dern auch eine gute Strecke weit in die offne See beglei-
tet, um zu hindern, daß ſie ja nichts von den Waaren,
die ſie unverkauft wieder mitnehmen muͤſſen, an Schleich-
haͤndler verkaufen koͤnnen.
Die Chineſiſchen Fahrzeuge ſind duͤnn und leicht
gebauet, ſehr hoch und mit noch hoͤhern Gallerien verſe-
hen, die an den Enden, beſonders am Vordertheile, ſehr
in die Hoͤhe ragen. Nach hinten ſind ſie ſehr offen.
Steuer und Segel ſind groß und unbehuͤlflich.
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