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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795.

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es auch wohl wissen, Thomas, daß einem manch-
mal Menschen zuwider sind, aber man kann es
nicht herauskriegen, wie es in aller Welt zu-
geht; so geht es mir mit dem Herrn Rose, der
aus Italien gebürtig ist. Wir haben noch eine
neue Gesellschaft an dem Herrn Balder, der
aus der Gegend von Deutschland ist, den mag
ich viel lieber leiden: wenn er auch oft etwas
verdrüßlich aussieht, so ist ihm doch immer
recht freundschaftlich zu Muthe, er ist ein sehr
guter Freund von meinem Herrn William, der
Dich auch bei der Gelegenheit herzlich wieder
grüßen läßt. Wir bedauern beide die gute
Tante, die in Waterhall gestorben ist, aus allen
Kräften, aber es kann ihr doch nichts mehr hel-
fen; allein es ist unsre Schuldigkeit und Deine
auch, Thomas, und ich traue Dir auch so viel
christliche Nächstenliebe zu, daß Du im Stillen
dies Bedauern für Dich treibst, wenn Du mir
auch in Deinem Briefe nichts davon geschrie-
ben hast.

Was mich wundern soll, ist, wie das Ita-
lien aussehn wird, die Landkarte davon kommt
mir närrisch genug vor, an einigen Orten ist es
so enge, daß sich schwerlich zwei Wagen aus-

es auch wohl wiſſen, Thomas, daß einem manch-
mal Menſchen zuwider ſind, aber man kann es
nicht herauskriegen, wie es in aller Welt zu-
geht; ſo geht es mir mit dem Herrn Roſe, der
aus Italien gebuͤrtig iſt. Wir haben noch eine
neue Geſellſchaft an dem Herrn Balder, der
aus der Gegend von Deutſchland iſt, den mag
ich viel lieber leiden: wenn er auch oft etwas
verdruͤßlich ausſieht, ſo iſt ihm doch immer
recht freundſchaftlich zu Muthe, er iſt ein ſehr
guter Freund von meinem Herrn William, der
Dich auch bei der Gelegenheit herzlich wieder
gruͤßen laͤßt. Wir bedauern beide die gute
Tante, die in Waterhall geſtorben iſt, aus allen
Kraͤften, aber es kann ihr doch nichts mehr hel-
fen; allein es iſt unſre Schuldigkeit und Deine
auch, Thomas, und ich traue Dir auch ſo viel
chriſtliche Naͤchſtenliebe zu, daß Du im Stillen
dies Bedauern fuͤr Dich treibſt, wenn Du mir
auch in Deinem Briefe nichts davon geſchrie-
ben haſt.

Was mich wundern ſoll, iſt, wie das Ita-
lien ausſehn wird, die Landkarte davon kommt
mir naͤrriſch genug vor, an einigen Orten iſt es
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[164[162]/0172] es auch wohl wiſſen, Thomas, daß einem manch- mal Menſchen zuwider ſind, aber man kann es nicht herauskriegen, wie es in aller Welt zu- geht; ſo geht es mir mit dem Herrn Roſe, der aus Italien gebuͤrtig iſt. Wir haben noch eine neue Geſellſchaft an dem Herrn Balder, der aus der Gegend von Deutſchland iſt, den mag ich viel lieber leiden: wenn er auch oft etwas verdruͤßlich ausſieht, ſo iſt ihm doch immer recht freundſchaftlich zu Muthe, er iſt ein ſehr guter Freund von meinem Herrn William, der Dich auch bei der Gelegenheit herzlich wieder gruͤßen laͤßt. Wir bedauern beide die gute Tante, die in Waterhall geſtorben iſt, aus allen Kraͤften, aber es kann ihr doch nichts mehr hel- fen; allein es iſt unſre Schuldigkeit und Deine auch, Thomas, und ich traue Dir auch ſo viel chriſtliche Naͤchſtenliebe zu, daß Du im Stillen dies Bedauern fuͤr Dich treibſt, wenn Du mir auch in Deinem Briefe nichts davon geſchrie- ben haſt. Was mich wundern ſoll, iſt, wie das Ita- lien ausſehn wird, die Landkarte davon kommt mir naͤrriſch genug vor, an einigen Orten iſt es ſo enge, daß ſich ſchwerlich zwei Wagen aus-

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795, S. 164[162]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell01_1795/172>, abgerufen am 24.11.2024.