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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795.

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27.
Rosa an William Lovell.


Ich danke für Ihren Brief, lieber William;
ich bitte Sie izt, mich auf ein paar Tage in
Neapel zu besuchen, dann muß ich Balder ver-
lassen, leisten Sie ihm an meiner Stelle auf ei-
nige Zeit Gesellschaft.

Ich reiche Ihnen die Hand zur schönen
freyen Wallfahrt durch das Leben; alles um uns
her, was die gewöhnlichen Menschen im hiesi-
gen Traume ängstigt, tritt vor unsern dreisten
Blicken scheu aus dem Wege. -- Eine ebne,
blumenreiche Bahn streckt sich vor uns aus, las-
sen Sie uns Arm in Arm hinuntergehn. --



27.
Roſa an William Lovell.


Ich danke fuͤr Ihren Brief, lieber William;
ich bitte Sie izt, mich auf ein paar Tage in
Neapel zu beſuchen, dann muß ich Balder ver-
laſſen, leiſten Sie ihm an meiner Stelle auf ei-
nige Zeit Geſellſchaft.

Ich reiche Ihnen die Hand zur ſchoͤnen
freyen Wallfahrt durch das Leben; alles um uns
her, was die gewoͤhnlichen Menſchen im hieſi-
gen Traume aͤngſtigt, tritt vor unſern dreiſten
Blicken ſcheu aus dem Wege. — Eine ebne,
blumenreiche Bahn ſtreckt ſich vor uns aus, laſ-
ſen Sie uns Arm in Arm hinuntergehn. —



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[324[322]/0332] 27. Roſa an William Lovell. Neapel. Ich danke fuͤr Ihren Brief, lieber William; ich bitte Sie izt, mich auf ein paar Tage in Neapel zu beſuchen, dann muß ich Balder ver- laſſen, leiſten Sie ihm an meiner Stelle auf ei- nige Zeit Geſellſchaft. Ich reiche Ihnen die Hand zur ſchoͤnen freyen Wallfahrt durch das Leben; alles um uns her, was die gewoͤhnlichen Menſchen im hieſi- gen Traume aͤngſtigt, tritt vor unſern dreiſten Blicken ſcheu aus dem Wege. — Eine ebne, blumenreiche Bahn ſtreckt ſich vor uns aus, laſ- ſen Sie uns Arm in Arm hinuntergehn. —

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 1. Berlin u. a., 1795, S. 324[322]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell01_1795/332>, abgerufen am 31.10.2024.