und wenn von einem weichherzigen Mädchen und einem erhörten Liebhaber darin die Rede ist, o so laß es auch denn noch auf mich passend wer- den. Ich sehe Dich gewiß heut Abend, ich blei- be mit Dir vor der Thüre sitzen, -- ach, könnt' ich zeitlebens nur um Dich seyn, könnt' ich ewig den süßen Ton Deiner Stimme hören! Alles, was ich vernehme, klingt mir wie Dein Gesang, so tief bin ich in Träume versunken, ich fahre auf, wenn man meinen Namen nennt, wenn jemand mich ruft. -- O glaub' es, glaub' es theures Mädchen, daß ich nie ohne Dich würde leben können: daß ich für Dich alles, selbst das Gewagteste und Schrecklichste ausführen könnte.
und wenn von einem weichherzigen Maͤdchen und einem erhoͤrten Liebhaber darin die Rede iſt, o ſo laß es auch denn noch auf mich paſſend wer- den. Ich ſehe Dich gewiß heut Abend, ich blei- be mit Dir vor der Thuͤre ſitzen, — ach, koͤnnt’ ich zeitlebens nur um Dich ſeyn, koͤnnt’ ich ewig den ſuͤßen Ton Deiner Stimme hoͤren! Alles, was ich vernehme, klingt mir wie Dein Geſang, ſo tief bin ich in Traͤume verſunken, ich fahre auf, wenn man meinen Namen nennt, wenn jemand mich ruft. — O glaub’ es, glaub’ es theures Maͤdchen, daß ich nie ohne Dich wuͤrde leben koͤnnen: daß ich fuͤr Dich alles, ſelbſt das Gewagteſte und Schrecklichſte ausfuͤhren koͤnnte.
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und wenn von einem weichherzigen Maͤdchen und
einem erhoͤrten Liebhaber darin die Rede iſt, o
ſo laß es auch denn noch auf mich paſſend wer-
den. Ich ſehe Dich gewiß heut Abend, ich blei-
be mit Dir vor der Thuͤre ſitzen, — ach, koͤnnt’
ich zeitlebens nur um Dich ſeyn, koͤnnt’ ich ewig
den ſuͤßen Ton Deiner Stimme hoͤren! Alles,
was ich vernehme, klingt mir wie Dein Geſang,
ſo tief bin ich in Traͤume verſunken, ich fahre
auf, wenn man meinen Namen nennt, wenn
jemand mich ruft. — O glaub’ es, glaub’ es
theures Maͤdchen, daß ich nie ohne Dich wuͤrde
leben koͤnnen: daß ich fuͤr Dich alles, ſelbſt das
Gewagteſte und Schrecklichſte ausfuͤhren koͤnnte.
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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 2. Berlin u. a., 1796, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell02_1796/158>, abgerufen am 21.11.2024.
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