sinnlichroheste Art genießt; der Widerschein der Wollust fällt auf alle Gegenstände, und färbt auch die uninteressantesten mit einem goldenen Schimmer. -- Amalie ist auch nur einer von den wandelnden Schatten, die Zeit ergreift sie eben so, wie mich, und wirft das abgenutzte, veraltete Bild in ihre dunkeln Tiefen, in die kein Auge dringt, und wo die Marionetten von tausend Jahrhunderten in bunter Vermischung aufgehäuft übereinander liegen.
Leben Sie wohl, und kommen Sie nach Rom, es ist endlich Zeit, kommen Sie gleich nach Empfang dieses Briefes; ein wiederkehrender Freund erregt eben die Empfindung in uns, wie dem Kinde der wiederkehrende Frühling.
ſinnlichroheſte Art genießt; der Widerſchein der Wolluſt faͤllt auf alle Gegenſtaͤnde, und faͤrbt auch die unintereſſanteſten mit einem goldenen Schimmer. — Amalie iſt auch nur einer von den wandelnden Schatten, die Zeit ergreift ſie eben ſo, wie mich, und wirft das abgenutzte, veraltete Bild in ihre dunkeln Tiefen, in die kein Auge dringt, und wo die Marionetten von tauſend Jahrhunderten in bunter Vermiſchung aufgehaͤuft uͤbereinander liegen.
Leben Sie wohl, und kommen Sie nach Rom, es iſt endlich Zeit, kommen Sie gleich nach Empfang dieſes Briefes; ein wiederkehrender Freund erregt eben die Empfindung in uns, wie dem Kinde der wiederkehrende Fruͤhling.
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ſinnlichroheſte Art genießt; der Widerſchein der
Wolluſt faͤllt auf alle Gegenſtaͤnde, und faͤrbt
auch die unintereſſanteſten mit einem goldenen
Schimmer. — Amalie iſt auch nur einer von
den wandelnden Schatten, die Zeit ergreift ſie
eben ſo, wie mich, und wirft das abgenutzte,
veraltete Bild in ihre dunkeln Tiefen, in die
kein Auge dringt, und wo die Marionetten von
tauſend Jahrhunderten in bunter Vermiſchung
aufgehaͤuft uͤbereinander liegen.
Leben Sie wohl, und kommen Sie nach Rom,
es iſt endlich Zeit, kommen Sie gleich nach
Empfang dieſes Briefes; ein wiederkehrender
Freund erregt eben die Empfindung in uns, wie
dem Kinde der wiederkehrende Fruͤhling.
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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 2. Berlin u. a., 1796, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell02_1796/88>, abgerufen am 21.11.2024.
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