Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796.Willy wird so eben begraben; wenn sie nur Wie mein Herz klopft! -- Mein Blut Noch keine Nachricht! Sie ist nicht im Ich bin auf ihrem Zimmer gewesen, und Ich lege Ihnen den unvollendeten Brief O! ich beschwöre Sie, eilen Sie wenn sie Willy wird ſo eben begraben; wenn ſie nur Wie mein Herz klopft! — Mein Blut Noch keine Nachricht! Sie iſt nicht im Ich bin auf ihrem Zimmer geweſen, und Ich lege Ihnen den unvollendeten Brief O! ich beſchwoͤre Sie, eilen Sie wenn ſie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0083" n="76"/> <p>Willy wird ſo eben begraben; wenn ſie nur<lb/> von dem ganzen Vorfalle <choice><sic>uichts</sic><corr>nichts</corr></choice> erfahren hat!</p><lb/> <p>Wie mein Herz klopft! — Mein Blut<lb/> draͤngt ſich gewaltig nach meinen Augen. —</p><lb/> <p>Noch keine Nachricht! Sie iſt nicht im<lb/> Garten, ſie iſt nicht im Dorfe. — — —</p><lb/> <p>Ich bin auf ihrem Zimmer geweſen, und<lb/> das Raͤthſel hat ſich nun auf eine ſchreckliche<lb/> Art aufgeloͤſt. — In eben dieſer Nacht, in der<lb/> ich um Lovell klagte, iſt ſie entflohn und mit<lb/> ihm entflohn. — Koͤnnen Sie es glauben, koͤn-<lb/> nen Sie's nur denken? Alle Begriffe in meinem<lb/> Kopfe verwirren ſich. — Beyde waren einver-<lb/> ſtanden. — O Lovell! Nun haſt du meinem<lb/> Herzen den letzten Stoß gegeben. —</p><lb/> <p>Ich lege Ihnen den unvollendeten Brief<lb/> bey, den ſie an ihre Freundin geſchrieben hat.<lb/> — Sie thun wohl am beſten, ihn ihrer Gattin<lb/> nicht in die Haͤnde zu geben. — Haͤtt' ich ihn<lb/> ſelber nicht geleſen! —</p><lb/> <p>O! ich beſchwoͤre Sie, eilen Sie wenn ſie<lb/> irgend etwas von meiner ungluͤcklichen Schwe-<lb/> ſter hoͤren; eilen Sie, ſie zu retten.</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [76/0083]
Willy wird ſo eben begraben; wenn ſie nur
von dem ganzen Vorfalle nichts erfahren hat!
Wie mein Herz klopft! — Mein Blut
draͤngt ſich gewaltig nach meinen Augen. —
Noch keine Nachricht! Sie iſt nicht im
Garten, ſie iſt nicht im Dorfe. — — —
Ich bin auf ihrem Zimmer geweſen, und
das Raͤthſel hat ſich nun auf eine ſchreckliche
Art aufgeloͤſt. — In eben dieſer Nacht, in der
ich um Lovell klagte, iſt ſie entflohn und mit
ihm entflohn. — Koͤnnen Sie es glauben, koͤn-
nen Sie's nur denken? Alle Begriffe in meinem
Kopfe verwirren ſich. — Beyde waren einver-
ſtanden. — O Lovell! Nun haſt du meinem
Herzen den letzten Stoß gegeben. —
Ich lege Ihnen den unvollendeten Brief
bey, den ſie an ihre Freundin geſchrieben hat.
— Sie thun wohl am beſten, ihn ihrer Gattin
nicht in die Haͤnde zu geben. — Haͤtt' ich ihn
ſelber nicht geleſen! —
O! ich beſchwoͤre Sie, eilen Sie wenn ſie
irgend etwas von meiner ungluͤcklichen Schwe-
ſter hoͤren; eilen Sie, ſie zu retten.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |