20. Einlage des vorigen Briefes. Emilie Burton an ihre Freundinn Amalie.
Bonstreet.
Endlich, endlich muß ich es Ihnen bekennen, daß jener Unbekannte, von dem ich sprach, Lo- vell ist. -- Sie werden erschrecken, Sie wer- den bey dem Nahmen zittern; -- O! Amalie, Sie haben ihn nie gekannt, Sie haben sein Herz nie genug gewürdiget. -- Wie wäre es möglich gewesen, daß ich seinen Thränen, sei- nen Klagen hätte widerstehen können? -- Sein Jammer hat mein Herz getroffen, und nein, Amalie, ich kann mir keine Vorwürfe darüber machen.
Ach der Arme! er ist von der ganzen Welt verstoßen, und höhnisch von jedem Herzen zurück- gewiesen, er sieht sich um, ob sich nicht noch irgendwo ihm eine Seele wohlwollend entgegen neigt, und nirgends, nirgends. -- Ohne Freun-
20. Einlage des vorigen Briefes. Emilie Burton an ihre Freundinn Amalie.
Bonſtreet.
Endlich, endlich muß ich es Ihnen bekennen, daß jener Unbekannte, von dem ich ſprach, Lo- vell iſt. — Sie werden erſchrecken, Sie wer- den bey dem Nahmen zittern; — O! Amalie, Sie haben ihn nie gekannt, Sie haben ſein Herz nie genug gewuͤrdiget. — Wie waͤre es moͤglich geweſen, daß ich ſeinen Thraͤnen, ſei- nen Klagen haͤtte widerſtehen koͤnnen? — Sein Jammer hat mein Herz getroffen, und nein, Amalie, ich kann mir keine Vorwuͤrfe daruͤber machen.
Ach der Arme! er iſt von der ganzen Welt verſtoßen, und hoͤhniſch von jedem Herzen zuruͤck- gewieſen, er ſieht ſich um, ob ſich nicht noch irgendwo ihm eine Seele wohlwollend entgegen neigt, und nirgends, nirgends. — Ohne Freun-
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20.
Einlage des vorigen Briefes.
Emilie Burton an ihre Freundinn
Amalie.
Bonſtreet.
Endlich, endlich muß ich es Ihnen bekennen,
daß jener Unbekannte, von dem ich ſprach, Lo-
vell iſt. — Sie werden erſchrecken, Sie wer-
den bey dem Nahmen zittern; — O! Amalie,
Sie haben ihn nie gekannt, Sie haben ſein
Herz nie genug gewuͤrdiget. — Wie waͤre es
moͤglich geweſen, daß ich ſeinen Thraͤnen, ſei-
nen Klagen haͤtte widerſtehen koͤnnen? — Sein
Jammer hat mein Herz getroffen, und nein,
Amalie, ich kann mir keine Vorwuͤrfe daruͤber
machen.
Ach der Arme! er iſt von der ganzen Welt
verſtoßen, und hoͤhniſch von jedem Herzen zuruͤck-
gewieſen, er ſieht ſich um, ob ſich nicht noch
irgendwo ihm eine Seele wohlwollend entgegen
neigt, und nirgends, nirgends. — Ohne Freun-
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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 3. Berlin u. a., 1796, S. 78. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell03_1796/85>, abgerufen am 25.11.2024.
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