Noch weiter ein lustleeres Leben zu ziehn, Wenn nirgend dem Ufer mehr Blumen entblühn?
Wie geht mit bleibehangnen Füßen Die Zeit bedächtig Schritt vor Schritt! Und wenn ich werde scheiden müssen, Wie federleicht fliegt dann ihr Tritt!
Schlage, sehnsüchtige Gewalt, In tiefer treuer Brust! Wie Lautenton vorüber hallt, Entflieht des Lebens schönste Lust.
Ach, wie bald Bin ich der Wonne mich kaum mehr bewußt.
Rausche, rausche weiter fort, Tiefer Strom der Zeit, Wandelst bald aus Morgen Heut, Gehst von Ort zu Ort; Hast du mich bisher getragen, Lustig bald, dann still, Will es nun auch weiter wagen, Wie es werden will.
Darf mich doch nicht elend achten, Da die Einzge winkt, Liebe läßt mich nicht verschmachten, Bis dies Leben sinkt; Nein, der Strom wird immer breiter, Himmel bleibt mir immer heiter, Fröhlichen Ruderschlags fahr ich hinab, Bring Liebe und Leben zugleich an das Grab.
8.
Erſte Abtheilung.
Noch weiter ein luſtleeres Leben zu ziehn, Wenn nirgend dem Ufer mehr Blumen entbluͤhn?
Wie geht mit bleibehangnen Fuͤßen Die Zeit bedaͤchtig Schritt vor Schritt! Und wenn ich werde ſcheiden muͤſſen, Wie federleicht fliegt dann ihr Tritt!
Schlage, ſehnſuͤchtige Gewalt, In tiefer treuer Bruſt! Wie Lautenton voruͤber hallt, Entflieht des Lebens ſchoͤnſte Luſt.
Ach, wie bald Bin ich der Wonne mich kaum mehr bewußt.
Rauſche, rauſche weiter fort, Tiefer Strom der Zeit, Wandelſt bald aus Morgen Heut, Gehſt von Ort zu Ort; Haſt du mich bisher getragen, Luſtig bald, dann ſtill, Will es nun auch weiter wagen, Wie es werden will.
Darf mich doch nicht elend achten, Da die Einzge winkt, Liebe laͤßt mich nicht verſchmachten, Bis dies Leben ſinkt; Nein, der Strom wird immer breiter, Himmel bleibt mir immer heiter, Froͤhlichen Ruderſchlags fahr ich hinab, Bring Liebe und Leben zugleich an das Grab.
8.
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Erſte Abtheilung.
Noch weiter ein luſtleeres Leben zu ziehn,
Wenn nirgend dem Ufer mehr Blumen entbluͤhn?
Wie geht mit bleibehangnen Fuͤßen
Die Zeit bedaͤchtig Schritt vor Schritt!
Und wenn ich werde ſcheiden muͤſſen,
Wie federleicht fliegt dann ihr Tritt!
Schlage, ſehnſuͤchtige Gewalt,
In tiefer treuer Bruſt!
Wie Lautenton voruͤber hallt,
Entflieht des Lebens ſchoͤnſte Luſt.
Ach, wie bald
Bin ich der Wonne mich kaum mehr bewußt.
Rauſche, rauſche weiter fort,
Tiefer Strom der Zeit,
Wandelſt bald aus Morgen Heut,
Gehſt von Ort zu Ort;
Haſt du mich bisher getragen,
Luſtig bald, dann ſtill,
Will es nun auch weiter wagen,
Wie es werden will.
Darf mich doch nicht elend achten,
Da die Einzge winkt,
Liebe laͤßt mich nicht verſchmachten,
Bis dies Leben ſinkt;
Nein, der Strom wird immer breiter,
Himmel bleibt mir immer heiter,
Froͤhlichen Ruderſchlags fahr ich hinab,
Bring Liebe und Leben zugleich an das Grab.
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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus01_1812/363>, abgerufen am 18.06.2024.
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