Wem ich der Sterblichen die Lippen küsse, Dem tönt die Welt ein göttliches Gedichte, Wald, Wasser, Feld und Luft spricht ihm Geschichte, Im Herzen rinnen Paradieses-Flüsse.
Die ewge Liebe, welche nie vergangen, Erscheint ihm im Triumph auf allen Wogen, Er nimmt den Tönen ihre dunkle Hülle,
Da regt sich, schlägt im Jubel auf die Stille, Zur spielnden Glorie wird der Himmelsbogen, Der Trunkne hört, was alle Engel sangen.
Erſte Abtheilung.
Wem ich der Sterblichen die Lippen kuͤſſe, Dem toͤnt die Welt ein goͤttliches Gedichte, Wald, Waſſer, Feld und Luft ſpricht ihm Geſchichte, Im Herzen rinnen Paradieſes-Fluͤſſe.
Die ewge Liebe, welche nie vergangen, Erſcheint ihm im Triumph auf allen Wogen, Er nimmt den Toͤnen ihre dunkle Huͤlle,
Da regt ſich, ſchlaͤgt im Jubel auf die Stille, Zur ſpielnden Glorie wird der Himmelsbogen, Der Trunkne hoͤrt, was alle Engel ſangen.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><lgtype="poem"><pbfacs="#f0485"n="474"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Erſte Abtheilung</hi>.</fw><lb/><lgn="2"><l>Wem ich der Sterblichen die Lippen kuͤſſe,</l><lb/><l>Dem toͤnt die Welt ein goͤttliches Gedichte,</l><lb/><l>Wald, Waſſer, Feld und Luft ſpricht ihm Geſchichte,</l><lb/><l>Im Herzen rinnen Paradieſes-Fluͤſſe.</l></lg><lb/><lgn="3"><l>Die ewge Liebe, welche nie vergangen,</l><lb/><l>Erſcheint ihm im Triumph auf allen Wogen,</l><lb/><l>Er nimmt den Toͤnen ihre dunkle Huͤlle,</l></lg><lb/><lgn="4"><l>Da regt ſich, ſchlaͤgt im Jubel auf die Stille,</l><lb/><l>Zur ſpielnden Glorie wird der Himmelsbogen,</l><lb/><l>Der Trunkne hoͤrt, was alle Engel ſangen.</l></lg></lg></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/></body></text></TEI>
[474/0485]
Erſte Abtheilung.
Wem ich der Sterblichen die Lippen kuͤſſe,
Dem toͤnt die Welt ein goͤttliches Gedichte,
Wald, Waſſer, Feld und Luft ſpricht ihm Geſchichte,
Im Herzen rinnen Paradieſes-Fluͤſſe.
Die ewge Liebe, welche nie vergangen,
Erſcheint ihm im Triumph auf allen Wogen,
Er nimmt den Toͤnen ihre dunkle Huͤlle,
Da regt ſich, ſchlaͤgt im Jubel auf die Stille,
Zur ſpielnden Glorie wird der Himmelsbogen,
Der Trunkne hoͤrt, was alle Engel ſangen.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 1. Berlin, 1812, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus01_1812/485>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.