Artus. Mein Kleiner, eins nur wäre dir noch übrig, Daß du zum Helden Parcival hinschrittest, Ihm kürzlich alles sagtest, was geschehn, Mit dem Befehl, sich auch Herrn Kay zu fügen: Dann führen wir das große Heer vereint Dem Sachsenvolk entgegen, und verjagen Die fremden Gäste übers Meer zurück.
Thoms. Gar fleißig soll es ausgerichtet seyn. (ab.)
Artus. In ihm erschien der Genius meines Glücks. Wie dank ich ihm, wenn alles so gelingt? Thoms trrit ein.
Thoms. Da bin ich wieder -- (stürzt.) o weh! o weh! mein Bein!
Artus. Was ist dir, Knabe?
Thoms. Ach, mein gnädger Herr, Die Stiefeln machen ganz entsetzlich müde.
Artus. Du opferst dich dem Vaterlande auf. -- (er winkt, Ritter treten ein.) Legt diesen Knaben in ein kostbar Bett, Verpflegt ihn sorglich, gebt ihm Speis' und Trank. -- Erquicke dich, dann will ich dich belohnen. Bist du geruht, kann ich dich wieder senden.
Zweite Abtheilung.
Artus. Mein Kleiner, eins nur waͤre dir noch uͤbrig, Daß du zum Helden Parcival hinſchritteſt, Ihm kuͤrzlich alles ſagteſt, was geſchehn, Mit dem Befehl, ſich auch Herrn Kay zu fuͤgen: Dann fuͤhren wir das große Heer vereint Dem Sachſenvolk entgegen, und verjagen Die fremden Gaͤſte uͤbers Meer zuruͤck.
Thoms. Gar fleißig ſoll es ausgerichtet ſeyn. (ab.)
Artus. In ihm erſchien der Genius meines Gluͤcks. Wie dank ich ihm, wenn alles ſo gelingt? Thoms trrit ein.
Thoms. Da bin ich wieder — (ſtuͤrzt.) o weh! o weh! mein Bein!
Artus. Was iſt dir, Knabe?
Thoms. Ach, mein gnaͤdger Herr, Die Stiefeln machen ganz entſetzlich muͤde.
Artus. Du opferſt dich dem Vaterlande auf. — (er winkt, Ritter treten ein.) Legt dieſen Knaben in ein koſtbar Bett, Verpflegt ihn ſorglich, gebt ihm Speiſ' und Trank. — Erquicke dich, dann will ich dich belohnen. Biſt du geruht, kann ich dich wieder ſenden.
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Zweite Abtheilung.
Artus.
Mein Kleiner, eins nur waͤre dir noch uͤbrig,
Daß du zum Helden Parcival hinſchritteſt,
Ihm kuͤrzlich alles ſagteſt, was geſchehn,
Mit dem Befehl, ſich auch Herrn Kay zu fuͤgen:
Dann fuͤhren wir das große Heer vereint
Dem Sachſenvolk entgegen, und verjagen
Die fremden Gaͤſte uͤbers Meer zuruͤck.
Thoms.
Gar fleißig ſoll es ausgerichtet ſeyn. (ab.)
Artus.
In ihm erſchien der Genius meines Gluͤcks.
Wie dank ich ihm, wenn alles ſo gelingt?
Thoms trrit ein.
Thoms.
Da bin ich wieder — (ſtuͤrzt.) o weh! o weh! mein
Bein!
Artus.
Was iſt dir, Knabe?
Thoms.
Ach, mein gnaͤdger Herr,
Die Stiefeln machen ganz entſetzlich muͤde.
Artus.
Du opferſt dich dem Vaterlande auf. — (er winkt,
Ritter treten ein.)
Legt dieſen Knaben in ein koſtbar Bett,
Verpflegt ihn ſorglich, gebt ihm Speiſ' und Trank. —
Erquicke dich, dann will ich dich belohnen.
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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 526. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/535>, abgerufen am 27.07.2024.
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