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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812.

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Der Blaubart.

Und bring ein jung Weibel mit mir nach Haus,
Hopsa! hopsa!
Das ist wohl, traun die beste Jagd,
Sa sa! sa sa!
Feins Liebchen komm, es wird schon Nacht,
Ha ha! Ha ha!
Hans. Nun lebt wohl, meine werthen
Freunde. Ich habe Euch so viel Ehre angethan,
als mir in meinen alten Tagen möglich war; wenn
mein Sohn wäre hier gewesen, hätte alles sollen
besser eingerichtet seyn. -- Aber der ist vielleicht
schon lange todt und begraben. -- Nun, lebt wohl,
ich habe noch weiten Weg vor mir.
(ab.)
Simon. Adieu, liebe Schwestern: schreibt
manchmal, bleibt gesund.
Anton. Glück auf den Weg!
Anne. Lebt wohl, lieben Brüder.
(die Brüder gehn, Anne folgt ihnen.)
Hugo. Du hast kein Wort gesprochen, Agnes?
Agnes. Ich muß Euch gestehn, daß mir
die Thränen so in die Augen kamen, daß ich un-
möglich ein Wort sagen konnte.
Hugo. Worüber weinst du?
Agnes. Meine Brüder, -- sie gehn fort,
wer weiß, wann ich sie wieder sehe.
Hugo. Ach! wenn man seinen Mann recht
lieb hat, muß man Brüder und Schwestern dar-
über vergessen können. -- Nun sind wir beide
allein: gieb mir einen Kuß, Agnes.
(er küßt sie.)
Agnes. Aber, ich bitte Euch, wenn wir
weiter reisen, so jagt nicht so mit Eurem Pferde,
Der Blaubart.

Und bring ein jung Weibel mit mir nach Haus,
Hopſa! hopſa!
Das iſt wohl, traun die beſte Jagd,
Sa ſa! ſa ſa!
Feins Liebchen komm, es wird ſchon Nacht,
Ha ha! Ha ha!
Hans. Nun lebt wohl, meine werthen
Freunde. Ich habe Euch ſo viel Ehre angethan,
als mir in meinen alten Tagen moͤglich war; wenn
mein Sohn waͤre hier geweſen, haͤtte alles ſollen
beſſer eingerichtet ſeyn. — Aber der iſt vielleicht
ſchon lange todt und begraben. — Nun, lebt wohl,
ich habe noch weiten Weg vor mir.
(ab.)
Simon. Adieu, liebe Schweſtern: ſchreibt
manchmal, bleibt geſund.
Anton. Gluͤck auf den Weg!
Anne. Lebt wohl, lieben Bruͤder.
(die Bruͤder gehn, Anne folgt ihnen.)
Hugo. Du haſt kein Wort geſprochen, Agnes?
Agnes. Ich muß Euch geſtehn, daß mir
die Thraͤnen ſo in die Augen kamen, daß ich un-
moͤglich ein Wort ſagen konnte.
Hugo. Woruͤber weinſt du?
Agnes. Meine Bruͤder, — ſie gehn fort,
wer weiß, wann ich ſie wieder ſehe.
Hugo. Ach! wenn man ſeinen Mann recht
lieb hat, muß man Bruͤder und Schweſtern dar-
uͤber vergeſſen koͤnnen. — Nun ſind wir beide
allein: gieb mir einen Kuß, Agnes.
(er kuͤßt ſie.)
Agnes. Aber, ich bitte Euch, wenn wir
weiter reiſen, ſo jagt nicht ſo mit Eurem Pferde,
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[75/0084] Der Blaubart. Und bring ein jung Weibel mit mir nach Haus, Hopſa! hopſa! Das iſt wohl, traun die beſte Jagd, Sa ſa! ſa ſa! Feins Liebchen komm, es wird ſchon Nacht, Ha ha! Ha ha! Hans. Nun lebt wohl, meine werthen Freunde. Ich habe Euch ſo viel Ehre angethan, als mir in meinen alten Tagen moͤglich war; wenn mein Sohn waͤre hier geweſen, haͤtte alles ſollen beſſer eingerichtet ſeyn. — Aber der iſt vielleicht ſchon lange todt und begraben. — Nun, lebt wohl, ich habe noch weiten Weg vor mir. (ab.) Simon. Adieu, liebe Schweſtern: ſchreibt manchmal, bleibt geſund. Anton. Gluͤck auf den Weg! Anne. Lebt wohl, lieben Bruͤder. (die Bruͤder gehn, Anne folgt ihnen.) Hugo. Du haſt kein Wort geſprochen, Agnes? Agnes. Ich muß Euch geſtehn, daß mir die Thraͤnen ſo in die Augen kamen, daß ich un- moͤglich ein Wort ſagen konnte. Hugo. Woruͤber weinſt du? Agnes. Meine Bruͤder, — ſie gehn fort, wer weiß, wann ich ſie wieder ſehe. Hugo. Ach! wenn man ſeinen Mann recht lieb hat, muß man Bruͤder und Schweſtern dar- uͤber vergeſſen koͤnnen. — Nun ſind wir beide allein: gieb mir einen Kuß, Agnes. (er kuͤßt ſie.) Agnes. Aber, ich bitte Euch, wenn wir weiter reiſen, ſo jagt nicht ſo mit Eurem Pferde,

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 2. Berlin, 1812, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus02_1812/84>, abgerufen am 21.11.2024.