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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Fortunat.
Matthias.
Mein gnädiger, gestrenger Herr, die Rosse --
Graf.
Du schweigst! und um Dein gierig Maul zu
stopfen,
Geb' ich Dir noch die zwanzig obenein
Die Du gefordert, doch kein Wort nun mehr!
Seyd Ihr's, Ihr Wicht, Ihr ärmlicher Gesell,
Der hier in meinem Bann so breit sich macht?
Woher habt Ihr das Gold, mit dem Ihr prahlt?
Fortunat.
Es ist mein rechtgemäßes Eigenthum,
Und das muß jeder glauben, bis ein Kläger
Sich stellt und schwört, daß ich es ihm entrissen.
Graf.
Muß jeder glauben! Seht den Musje Muß!
Mein Herr von Muß, ich werd' Euch gleich be-
weisen,
Daß man Euch hier die Nase wohl kann putzen
Und wenn der Kopf selbst an ihr hängen bliebe.
Ihr Schergen! auf mein Wort, nehmt diesen Kerl,
Den Vagabunden, werft ihn in den Thurm,
In Ketten legt ihn, denn es ist zu glauben,
Daß er wen auf der Straße hat ermordet!

(Fortunat wird weggeführt.)
Graf.
Den Richter laßt mir kommen zum Verhör!
Hier, Matthias, ist Eu'r Geld; einfält'ger Pinsel,
Ein andermal habt mehr Verstand, mit Mächt'gern
Ist's niemals tauglich, Händel anzufangen:
Um ein Paar Thaler will der dumme Mensch
Fortunat.
Matthias.
Mein gnaͤdiger, geſtrenger Herr, die Roſſe —
Graf.
Du ſchweigſt! und um Dein gierig Maul zu
ſtopfen,
Geb' ich Dir noch die zwanzig obenein
Die Du gefordert, doch kein Wort nun mehr!
Seyd Ihr's, Ihr Wicht, Ihr aͤrmlicher Geſell,
Der hier in meinem Bann ſo breit ſich macht?
Woher habt Ihr das Gold, mit dem Ihr prahlt?
Fortunat.
Es iſt mein rechtgemaͤßes Eigenthum,
Und das muß jeder glauben, bis ein Klaͤger
Sich ſtellt und ſchwoͤrt, daß ich es ihm entriſſen.
Graf.
Muß jeder glauben! Seht den Musje Muß!
Mein Herr von Muß, ich werd' Euch gleich be-
weiſen,
Daß man Euch hier die Naſe wohl kann putzen
Und wenn der Kopf ſelbſt an ihr haͤngen bliebe.
Ihr Schergen! auf mein Wort, nehmt dieſen Kerl,
Den Vagabunden, werft ihn in den Thurm,
In Ketten legt ihn, denn es iſt zu glauben,
Daß er wen auf der Straße hat ermordet!

(Fortunat wird weggefuͤhrt.)
Graf.
Den Richter laßt mir kommen zum Verhoͤr!
Hier, Matthias, iſt Eu'r Geld; einfaͤlt'ger Pinſel,
Ein andermal habt mehr Verſtand, mit Maͤcht'gern
Iſt's niemals tauglich, Haͤndel anzufangen:
Um ein Paar Thaler will der dumme Menſch
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[123/0133] Fortunat. Matthias. Mein gnaͤdiger, geſtrenger Herr, die Roſſe — Graf. Du ſchweigſt! und um Dein gierig Maul zu ſtopfen, Geb' ich Dir noch die zwanzig obenein Die Du gefordert, doch kein Wort nun mehr! Seyd Ihr's, Ihr Wicht, Ihr aͤrmlicher Geſell, Der hier in meinem Bann ſo breit ſich macht? Woher habt Ihr das Gold, mit dem Ihr prahlt? Fortunat. Es iſt mein rechtgemaͤßes Eigenthum, Und das muß jeder glauben, bis ein Klaͤger Sich ſtellt und ſchwoͤrt, daß ich es ihm entriſſen. Graf. Muß jeder glauben! Seht den Musje Muß! Mein Herr von Muß, ich werd' Euch gleich be- weiſen, Daß man Euch hier die Naſe wohl kann putzen Und wenn der Kopf ſelbſt an ihr haͤngen bliebe. Ihr Schergen! auf mein Wort, nehmt dieſen Kerl, Den Vagabunden, werft ihn in den Thurm, In Ketten legt ihn, denn es iſt zu glauben, Daß er wen auf der Straße hat ermordet! (Fortunat wird weggefuͤhrt.) Graf. Den Richter laßt mir kommen zum Verhoͤr! Hier, Matthias, iſt Eu'r Geld; einfaͤlt'ger Pinſel, Ein andermal habt mehr Verſtand, mit Maͤcht'gern Iſt's niemals tauglich, Haͤndel anzufangen: Um ein Paar Thaler will der dumme Menſch

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/133>, abgerufen am 21.11.2024.