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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Fortunat.
3. Mann. Pöbel! So'n Kerl mit seinem lie-
ben Vieh will von Pöbel sprechen! Weiß er, wenn
er vor sich hat? Ich bin der Tafeldecker beim Gast-
wirth zur goldnen Traube.
1. Frau. Da haben wir's! Tafeldecker, Be-
dienter! Povrer Mensch, mein Mann ist Bürger
und Viehmäster.
3. Mann. Seht doch die große Charge!
1. Frau. Kurz und gut, andre wollen auch
die Krönung des jungen Kaisers mit ansehn, die
Decken sind schon gelegt, der Thronhimmel ist schon
abbrettirt, die Noppelgarden stehn schon parat, gleich
muß der Zug vor sich gehn.

Alexis, Isidore, Wasmuth und Helena
kommen.
Alexis. Macht uns ein wenig Platz, liebe
Leute.
1. Frau. Nun, wollt Ihr denn etwa mit
Eurer Koppel durch unsern Leib marschieren, junger
Mensch?
Isidore. Wir hätten zu Hause bleiben sollen
Alexis.
1. Frau. Ja, guter Alexis, ja, Ihr brauch-
tet hier mit Euren Ellenbogen nicht so um Euch
zu stoßen um Eurer Trödelwaare Platz zu machen.
Helena. Trödelwaare? O, liebe Frau, nur
nicht so hoffärtig, ich habe Euch gekannt, als Ihr
noch schlechter aufzogt als wir, dankt Gott, daß
Ihr ein bischen zu Glück gekommen seyd.
1. Frau. Noch schlechter? Ei Gott im Him-
Fortunat.
3. Mann. Poͤbel! So'n Kerl mit ſeinem lie-
ben Vieh will von Poͤbel ſprechen! Weiß er, wenn
er vor ſich hat? Ich bin der Tafeldecker beim Gaſt-
wirth zur goldnen Traube.
1. Frau. Da haben wir's! Tafeldecker, Be-
dienter! Povrer Menſch, mein Mann iſt Buͤrger
und Viehmaͤſter.
3. Mann. Seht doch die große Charge!
1. Frau. Kurz und gut, andre wollen auch
die Kroͤnung des jungen Kaiſers mit anſehn, die
Decken ſind ſchon gelegt, der Thronhimmel iſt ſchon
abbrettirt, die Noppelgarden ſtehn ſchon parat, gleich
muß der Zug vor ſich gehn.

Alexis, Iſidore, Wasmuth und Helena
kommen.
Alexis. Macht uns ein wenig Platz, liebe
Leute.
1. Frau. Nun, wollt Ihr denn etwa mit
Eurer Koppel durch unſern Leib marſchieren, junger
Menſch?
Iſidore. Wir haͤtten zu Hauſe bleiben ſollen
Alexis.
1. Frau. Ja, guter Alexis, ja, Ihr brauch-
tet hier mit Euren Ellenbogen nicht ſo um Euch
zu ſtoßen um Eurer Troͤdelwaare Platz zu machen.
Helena. Troͤdelwaare? O, liebe Frau, nur
nicht ſo hoffaͤrtig, ich habe Euch gekannt, als Ihr
noch ſchlechter aufzogt als wir, dankt Gott, daß
Ihr ein bischen zu Gluͤck gekommen ſeyd.
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[151/0161] Fortunat. 3. Mann. Poͤbel! So'n Kerl mit ſeinem lie- ben Vieh will von Poͤbel ſprechen! Weiß er, wenn er vor ſich hat? Ich bin der Tafeldecker beim Gaſt- wirth zur goldnen Traube. 1. Frau. Da haben wir's! Tafeldecker, Be- dienter! Povrer Menſch, mein Mann iſt Buͤrger und Viehmaͤſter. 3. Mann. Seht doch die große Charge! 1. Frau. Kurz und gut, andre wollen auch die Kroͤnung des jungen Kaiſers mit anſehn, die Decken ſind ſchon gelegt, der Thronhimmel iſt ſchon abbrettirt, die Noppelgarden ſtehn ſchon parat, gleich muß der Zug vor ſich gehn. Alexis, Iſidore, Wasmuth und Helena kommen. Alexis. Macht uns ein wenig Platz, liebe Leute. 1. Frau. Nun, wollt Ihr denn etwa mit Eurer Koppel durch unſern Leib marſchieren, junger Menſch? Iſidore. Wir haͤtten zu Hauſe bleiben ſollen Alexis. 1. Frau. Ja, guter Alexis, ja, Ihr brauch- tet hier mit Euren Ellenbogen nicht ſo um Euch zu ſtoßen um Eurer Troͤdelwaare Platz zu machen. Helena. Troͤdelwaare? O, liebe Frau, nur nicht ſo hoffaͤrtig, ich habe Euch gekannt, als Ihr noch ſchlechter aufzogt als wir, dankt Gott, daß Ihr ein bischen zu Gluͤck gekommen ſeyd. 1. Frau. Noch ſchlechter? Ei Gott im Him-

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 151. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/161>, abgerufen am 23.11.2024.