Leopold. Die Teppiche, die Stoffe, die Gemälde, Mit Vorsicht tragt sie, daß sich nichts beschäd'ge, Sorgt dann, daß man die Sessel, Ruhebetten, Die feinen Schränke in den Pallast schafft.
Daniel. Hier lebt sich's anders, als so unterwegs, Bei knick'rgen Wirthen, schmiergen alten Weibern, In schmutzgen Stuben, oft mit Angst und Noth.
Leopold. Thu Dein Geschäft und laß das lose Schwatzen.
Daniel. Ich freue mich ja nur der grimmgen Pracht Des königlichen Herrn und seines Glücks, Nein, für so reich hätt' ich ihn nie gehalten.
Zweite Abtheilung.
Fuͤnfter Akt.
Erſte Scene.
Oeffentlicher Platz.
Leopold, Daniel, Diener.
Leopold. Die Teppiche, die Stoffe, die Gemaͤlde, Mit Vorſicht tragt ſie, daß ſich nichts beſchaͤd'ge, Sorgt dann, daß man die Seſſel, Ruhebetten, Die feinen Schraͤnke in den Pallaſt ſchafft.
Daniel. Hier lebt ſich's anders, als ſo unterwegs, Bei knick'rgen Wirthen, ſchmiergen alten Weibern, In ſchmutzgen Stuben, oft mit Angſt und Noth.
Leopold. Thu Dein Geſchaͤft und laß das loſe Schwatzen.
Daniel. Ich freue mich ja nur der grimmgen Pracht Des koͤniglichen Herrn und ſeines Gluͤcks, Nein, fuͤr ſo reich haͤtt' ich ihn nie gehalten.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0200"n="190"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="3"><head><hirendition="#c"><hirendition="#g">Fuͤnfter Akt</hi>.</hi></head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><divn="4"><head><hirendition="#c"><hirendition="#g">Erſte Scene</hi>.</hi></head><lb/><stage><hirendition="#c">Oeffentlicher Platz.</hi></stage><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><stage><hirendition="#c"><hirendition="#g">Leopold, Daniel, Diener</hi>.</hi></stage><lb/><spwho="#Leopold"><speaker><hirendition="#g">Leopold</hi>.</speaker><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>ie Teppiche, die Stoffe, die Gemaͤlde,<lb/>
Mit Vorſicht tragt ſie, daß ſich nichts beſchaͤd'ge,<lb/>
Sorgt dann, daß man die Seſſel, Ruhebetten,<lb/>
Die feinen Schraͤnke in den Pallaſt ſchafft.</p></sp><lb/><spwho="#Daniel"><speaker><hirendition="#g">Daniel</hi>.</speaker><lb/><p>Hier lebt ſich's anders, als ſo unterwegs,<lb/>
Bei knick'rgen Wirthen, ſchmiergen alten Weibern,<lb/>
In ſchmutzgen Stuben, oft mit Angſt und Noth.</p></sp><lb/><spwho="#Leopold"><speaker><hirendition="#g">Leopold</hi>.</speaker><lb/><p>Thu Dein Geſchaͤft und laß das loſe Schwatzen.</p></sp><lb/><spwho="#Daniel"><speaker><hirendition="#g">Daniel</hi>.</speaker><lb/><p>Ich freue mich ja nur der grimmgen Pracht<lb/>
Des koͤniglichen Herrn und ſeines Gluͤcks,<lb/>
Nein, fuͤr ſo reich haͤtt' ich ihn nie gehalten.</p><lb/></sp></div></div></div></div></body></text></TEI>
[190/0200]
Zweite Abtheilung.
Fuͤnfter Akt.
Erſte Scene.
Oeffentlicher Platz.
Leopold, Daniel, Diener.
Leopold.
Die Teppiche, die Stoffe, die Gemaͤlde,
Mit Vorſicht tragt ſie, daß ſich nichts beſchaͤd'ge,
Sorgt dann, daß man die Seſſel, Ruhebetten,
Die feinen Schraͤnke in den Pallaſt ſchafft.
Daniel.
Hier lebt ſich's anders, als ſo unterwegs,
Bei knick'rgen Wirthen, ſchmiergen alten Weibern,
In ſchmutzgen Stuben, oft mit Angſt und Noth.
Leopold.
Thu Dein Geſchaͤft und laß das loſe Schwatzen.
Daniel.
Ich freue mich ja nur der grimmgen Pracht
Des koͤniglichen Herrn und ſeines Gluͤcks,
Nein, fuͤr ſo reich haͤtt' ich ihn nie gehalten.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 190. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/200>, abgerufen am 27.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.