Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Fortunat. Er soll sich wundern, denn ich gab BefehlBei Lebensstrafe ihm kein Holz zu lassen, Nicht einen Splitter, Span ihm zu verkaufen: Macht schnell euch fertig, mir dahin zu folgen, Ich wünsche die Beschämung nur zu sehn, Mit der er uns empfängt, wenn ihm sein Mahl So lächerlicher Weis' vereitelt wird. Königinn. Was wird er nur, sich zu entschuldgen sagen? König. Ich muß vorerst Herrn Reymund noch befragen, Was der zu seinem Angesichte denkt. (geht ab.) Königinn. Und du, mein kluges Kind, sey nun gescheidt, Mach' diesen jungen Thoren thörichter, Der sich im Uebermuth so hoch vergißt. Kannst du mit Blicken, Lächeln, süßer Rede, Mit hingeworfnem halbgesprochnem Wort, Mit stillem Wink vernünft'gen Haushalt treiben, So zweifl' ich nicht, daß du bald, unbeschadet Der Ehr' und Tugend, sein Geheimniß weißt. (sie gehn ab.) Siebente Scene. (Garten.) Andalosia. Haushofmeister. Andalosia. Die Musik wird hier im Gar- ten vertheilt, die Blase-Instrumente in der Ferne, Fortunat. Er ſoll ſich wundern, denn ich gab BefehlBei Lebensſtrafe ihm kein Holz zu laſſen, Nicht einen Splitter, Span ihm zu verkaufen: Macht ſchnell euch fertig, mir dahin zu folgen, Ich wuͤnſche die Beſchaͤmung nur zu ſehn, Mit der er uns empfaͤngt, wenn ihm ſein Mahl So laͤcherlicher Weiſ' vereitelt wird. Koͤniginn. Was wird er nur, ſich zu entſchuldgen ſagen? Koͤnig. Ich muß vorerſt Herrn Reymund noch befragen, Was der zu ſeinem Angeſichte denkt. (geht ab.) Koͤniginn. Und du, mein kluges Kind, ſey nun geſcheidt, Mach' dieſen jungen Thoren thoͤrichter, Der ſich im Uebermuth ſo hoch vergißt. Kannſt du mit Blicken, Laͤcheln, ſuͤßer Rede, Mit hingeworfnem halbgeſprochnem Wort, Mit ſtillem Wink vernuͤnft'gen Haushalt treiben, So zweifl' ich nicht, daß du bald, unbeſchadet Der Ehr' und Tugend, ſein Geheimniß weißt. (ſie gehn ab.) Siebente Scene. (Garten.) Andaloſia. Haushofmeiſter. Andaloſia. Die Muſik wird hier im Gar- ten vertheilt, die Blaſe-Inſtrumente in der Ferne, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <sp who="#Koͤnig"> <p><pb facs="#f0309" n="299"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</fw><lb/> Er ſoll ſich wundern, denn ich gab Befehl<lb/> Bei Lebensſtrafe ihm kein Holz zu laſſen,<lb/> Nicht einen Splitter, Span ihm zu verkaufen:<lb/> Macht ſchnell euch fertig, mir dahin zu folgen,<lb/> Ich wuͤnſche die Beſchaͤmung nur zu ſehn,<lb/> Mit der er uns empfaͤngt, wenn ihm ſein Mahl<lb/> So laͤcherlicher Weiſ' vereitelt wird.</p> </sp><lb/> <sp who="#Koͤniginn"> <speaker><hi rendition="#g">Koͤniginn</hi>.</speaker><lb/> <p>Was wird er nur, ſich zu entſchuldgen ſagen?</p> </sp><lb/> <sp who="#Koͤnig"> <speaker><hi rendition="#g">Koͤnig</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich muß vorerſt Herrn Reymund noch befragen,<lb/> Was der zu ſeinem Angeſichte denkt.</p> <stage>(geht ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#Koͤniginn"> <speaker><hi rendition="#g">Koͤniginn</hi>.</speaker><lb/> <p>Und du, mein kluges Kind, ſey nun geſcheidt,<lb/> Mach' dieſen jungen Thoren thoͤrichter,<lb/> Der ſich im Uebermuth ſo hoch vergißt.<lb/> Kannſt du mit Blicken, Laͤcheln, ſuͤßer Rede,<lb/> Mit hingeworfnem halbgeſprochnem Wort,<lb/> Mit ſtillem Wink vernuͤnft'gen Haushalt treiben,<lb/> So zweifl' ich nicht, daß du bald, unbeſchadet<lb/> Der Ehr' und Tugend, ſein Geheimniß weißt.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(ſie gehn ab.)</hi> </stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Siebente Scene</hi>.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Garten</hi>.)</hi> </stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Andaloſia. Haushofmeiſter</hi>.</hi> </stage><lb/> <sp who="#Andaloſia"> <speaker><hi rendition="#g">Andaloſia</hi>.</speaker> <p>Die Muſik wird hier im Gar-<lb/> ten vertheilt, die Blaſe-Inſtrumente in der Ferne,<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [299/0309]
Fortunat.
Er ſoll ſich wundern, denn ich gab Befehl
Bei Lebensſtrafe ihm kein Holz zu laſſen,
Nicht einen Splitter, Span ihm zu verkaufen:
Macht ſchnell euch fertig, mir dahin zu folgen,
Ich wuͤnſche die Beſchaͤmung nur zu ſehn,
Mit der er uns empfaͤngt, wenn ihm ſein Mahl
So laͤcherlicher Weiſ' vereitelt wird.
Koͤniginn.
Was wird er nur, ſich zu entſchuldgen ſagen?
Koͤnig.
Ich muß vorerſt Herrn Reymund noch befragen,
Was der zu ſeinem Angeſichte denkt. (geht ab.)
Koͤniginn.
Und du, mein kluges Kind, ſey nun geſcheidt,
Mach' dieſen jungen Thoren thoͤrichter,
Der ſich im Uebermuth ſo hoch vergißt.
Kannſt du mit Blicken, Laͤcheln, ſuͤßer Rede,
Mit hingeworfnem halbgeſprochnem Wort,
Mit ſtillem Wink vernuͤnft'gen Haushalt treiben,
So zweifl' ich nicht, daß du bald, unbeſchadet
Der Ehr' und Tugend, ſein Geheimniß weißt.
(ſie gehn ab.)
Siebente Scene.
(Garten.)
Andaloſia. Haushofmeiſter.
Andaloſia. Die Muſik wird hier im Gar-
ten vertheilt, die Blaſe-Inſtrumente in der Ferne,
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