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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Fortunat.
Ich eile um den Reichthum herzustellen. --
Wie? -- Was ist das? -- Leer, immer leer der
Säckel? --
Ich träume nicht, -- wie, sollte Ampedo,
Der Blöde recht mit der Vermuthung haben?
Ist wohl die Zauberkraft erschöpft und todt? --
O nein, ich Blöder, Blöder, Rasender!
O ich Getäuschter, plump, arg, arm Betrogner!
Wie man Schulknaben wohl und Gassenjungen
Um Aepfel oder Nüsse hintergeht,
Wie Bauernvolk in dem Gelag der Schenken
Mit grob gespon'nem Witze übertölpelt --
Ja, Tölpel, Narr, Blödsinniger, Dummkopf ich!
Bedurftest Du des Schlaftrunks wohl, in der
Betäubung dummer, alberner zu werden?
Nimm diesen Kopf, der mit Verstand nicht dient,
Der kaum den Sinn hat Gras Dir aufzufinden,
Dem Hörner nur noch mangeln Thier zu seyn,
Nimm ihn, zerschmett'r ihn an der ersten Wand!
Was bleibt mir als Verzweiflung? -- Was mir
bleibt?
Das Leben doch, die Jugend, die Gesundheit,
Die Hoffnung, künftig klüger noch zu werden,
Die Kraft, die eigennütz'ge Täuscherinn
Mit ganzem vollem Herzen zu verachten.
So sey es, und dann den Versuch gemacht,
Was ich verloren wieder zu erobern.

Der Haushofmeister kömmt.
Haushofmeister.
Ich komme, von dem Munde meines Herrn
Fortunat.
Ich eile um den Reichthum herzuſtellen. —
Wie? — Was iſt das? — Leer, immer leer der
Saͤckel? —
Ich traͤume nicht, — wie, ſollte Ampedo,
Der Bloͤde recht mit der Vermuthung haben?
Iſt wohl die Zauberkraft erſchoͤpft und todt? —
O nein, ich Bloͤder, Bloͤder, Raſender!
O ich Getaͤuſchter, plump, arg, arm Betrogner!
Wie man Schulknaben wohl und Gaſſenjungen
Um Aepfel oder Nuͤſſe hintergeht,
Wie Bauernvolk in dem Gelag der Schenken
Mit grob geſpon'nem Witze uͤbertoͤlpelt —
Ja, Toͤlpel, Narr, Bloͤdſinniger, Dummkopf ich!
Bedurfteſt Du des Schlaftrunks wohl, in der
Betaͤubung dummer, alberner zu werden?
Nimm dieſen Kopf, der mit Verſtand nicht dient,
Der kaum den Sinn hat Gras Dir aufzufinden,
Dem Hoͤrner nur noch mangeln Thier zu ſeyn,
Nimm ihn, zerſchmett'r ihn an der erſten Wand!
Was bleibt mir als Verzweiflung? — Was mir
bleibt?
Das Leben doch, die Jugend, die Geſundheit,
Die Hoffnung, kuͤnftig kluͤger noch zu werden,
Die Kraft, die eigennuͤtz'ge Taͤuſcherinn
Mit ganzem vollem Herzen zu verachten.
So ſey es, und dann den Verſuch gemacht,
Was ich verloren wieder zu erobern.

Der Haushofmeiſter koͤmmt.
Haushofmeiſter.
Ich komme, von dem Munde meines Herrn
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[323/0333] Fortunat. Ich eile um den Reichthum herzuſtellen. — Wie? — Was iſt das? — Leer, immer leer der Saͤckel? — Ich traͤume nicht, — wie, ſollte Ampedo, Der Bloͤde recht mit der Vermuthung haben? Iſt wohl die Zauberkraft erſchoͤpft und todt? — O nein, ich Bloͤder, Bloͤder, Raſender! O ich Getaͤuſchter, plump, arg, arm Betrogner! Wie man Schulknaben wohl und Gaſſenjungen Um Aepfel oder Nuͤſſe hintergeht, Wie Bauernvolk in dem Gelag der Schenken Mit grob geſpon'nem Witze uͤbertoͤlpelt — Ja, Toͤlpel, Narr, Bloͤdſinniger, Dummkopf ich! Bedurfteſt Du des Schlaftrunks wohl, in der Betaͤubung dummer, alberner zu werden? Nimm dieſen Kopf, der mit Verſtand nicht dient, Der kaum den Sinn hat Gras Dir aufzufinden, Dem Hoͤrner nur noch mangeln Thier zu ſeyn, Nimm ihn, zerſchmett'r ihn an der erſten Wand! Was bleibt mir als Verzweiflung? — Was mir bleibt? Das Leben doch, die Jugend, die Geſundheit, Die Hoffnung, kuͤnftig kluͤger noch zu werden, Die Kraft, die eigennuͤtz'ge Taͤuſcherinn Mit ganzem vollem Herzen zu verachten. So ſey es, und dann den Verſuch gemacht, Was ich verloren wieder zu erobern. Der Haushofmeiſter koͤmmt. Haushofmeiſter. Ich komme, von dem Munde meines Herrn

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 323. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/333>, abgerufen am 21.11.2024.